Gentechnik in Lebensmitteln
Untersuchung von Lebensmitteln auf gentechnische Veränderungen – Untersuchungsergebnisse 2010 - 2020

Das LGL überprüft kontinuierlich Lebensmittel auf gentechnisch veränderte (gv) Bestandteile. Der Schwerpunkt der Kontrollen liegt auf soja- und maishaltigen Lebensmitteln, da bei diesen Produktgruppen aufgrund des weltweiten Anbaus die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) am wahrscheinlichsten ist. Der Anteil an gv Soja bezogen auf den globalen Anbau liegt laut International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISAAA-Report 55-2019) bei rund 74 %. Bei gv Mais liegt der Anteil am Gesamtanbau bei ca. 31 % (ISAAA-Report 55-2019). Zahlreiche gv-Mais- und Sojalinien sind in Europa als Lebensmittel (und Futtermittel) zugelassen. Das Spektrum der Untersuchungen am LGL erstreckt sich auch auf weitere gv-Pflanzen, einschließlich solcher, die in der EU nicht zugelassen sind (zum Beispiel Papaya, Reis, Leinsamen und Lachs).
Der Anteil an sojahaltigen Proben, die gv Soja enthielten, ging von 35 % im Jahr 2010 auf 12 % im Jahr 2019 zurück. Die Gehalte lagen dabei ausschließlich im Spurenbereich von kleiner 0,1 %. (Der rechnerische hohe Anteil von 20 % für 2020 ist aufgrund der reduzierten Probenzahl von 20 mit vier gv Proben für den Trend nicht aussagekräftig.) (Abbildung 1). Bei Mais lag der Anteil an Proben mit gv Bestandteilen insgesamt deutlich niedriger als bei Soja und ging mit leichten Schwankungen von 7 % im Jahr 2010 auf 0,5 % im Jahr 2019 zurück. (Der rechnerische geringe Anteil von 0 % für 2020 ist aufgrund der reduzierten Probenzahl von 38 mit keiner gv Probe für den Trend nicht aussagekräftig.) (Abbildung 2). Sowohl bei soja- als auch bei maishaltigen Lebensmitteln waren die nachgewiesenen gentechnischen Veränderungen in der EU zugelassen.
Bei Papaya, Reis und Leinsamen wies das LGL in den letzten Jahren nur punktuell nicht zugelassene GVO nach, wie aus den Abbildungen 3 - 5 zu ersehen ist. Positive Befunde bei Papaya betraf in den Jahren 2004, 2009 und 2012 Papayafrüchte aus den USA, in den Jahren 2018, 2019 und 2020 handelte es sich um Kochpapaya (Green Papaya) aus Asien. Diese Proben wurden vom LGL beanstandet. Die für den Vollzug zuständigen Kreisverwaltungsbehörden wurden jeweils per Gutachten über die Befunde informiert.
Bei der Auswahl der Produkte für die amtlichen Untersuchungen auf nicht zugelassene GVO wurden diejenigen Herkunftsländer besonders berücksichtigt, bei denen in der Vergangenheit bereits positive Befunde bekannt geworden sind (gv Papaya und Papaya-Erzeugnisse: USA, Thailand/Asien; gv Reis und Reisprodukte: USA, Asien; gv Leinsamen: Kanada). Insofern sind die prozentualen Anteile an positiven Proben in Bezug auf die Gesamtzahl der untersuchten Proben eines Jahres nicht repräsentativ für die Gesamtheit der jeweiligen auf dem Markt befindlichen Produkte.
Bei den 22 untersuchten Lachsproben wurden keine gentechnischen Veränderungen nachgewiesen. Zusätzlich wurden 237 weitere Produkte untersucht (Senf, Aubergine, Tomatenprodukte, Dinkel und Weizen), bei denen ebenfalls keine Auffälligkeiten festgestellt wurden.

Ergebnisse der Untersuchungen von sojahaltigen Lebensmitteln auf gentechnische Veränderung in Bayern - 2010 bis 2020 Bild vergrössern

Abbildung 1: Ergebnisse der Untersuchungen von sojahaltigen Lebensmitteln auf gentechnische Veränderung in Bayern - 2010 bis 2020

Tabellarische Darstellung: Ergebnisse der Untersuchungen (Abbildung 1)

Tabelle 1: Ergebnisse der Untersuchungen von sojahaltigen Lebensmitteln auf gentechnische Veränderung in Bayern - 2010 bis 2020
  2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Proben Soja gesamt 192 184 228 270 260 261 301 421 297 242 20
Soja GVO positiv 68 47 48 59 42 40 30 48 54 29 4
Soja GVO < 0,1 % 62 45 45 59 42 40 29 48 54 29 4
Soja GVO < 0,9 % 3 2 1 0 0 0 1 0 0 0 0
Soja GVO > 0,9 % 3 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0

Ergebnisse der Untersuchung von maishaltigen Lebensmitteln auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2010 bis 2020 Bild vergrössern

Abbildung 2: Ergebnisse der Untersuchung von maishaltigen Lebensmitteln auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2010 bis 2020

Tabellarische Darstellung: Ergebnisse der Untersuchungen (Abbildung 2)

Tabelle 2: Ergebnisse der Untersuchung von maishaltigen Lebensmitteln auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2010 bis 2020
  2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Proben Mais gesamt 121 122 122 147 159 173 113 138 244 188 38
Mais GVO positiv 9 9 5 0 1 4 8 0 2 1 0
Mais GVO < 0,1 % 0 8 4 0 1 3 8 0 2 1 0
Mais GVO < 0,9 % 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Mais GVO > 0,9 % 9 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0

Die Tabelle zeigt die Ergebnisse der Untersuchung von Papaya auf gentechnische Veränderung in Bayern in den Jahren 2004 bis 2017. In den Jahren 2004 (17 %), 2009 (5 %), 2012 (38 %) und 2018 (5 %) wurden gentechnisch veränderte Papayafrüchte beziehungsweise Kochpapaya nachgewiesen. In den übrigen Jahren gab es keine positiven Befunde. Bild vergrössern

Abbildung 3: Ergebnisse der Untersuchung von Papaya auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2004 bis 2020

Tabellarische Darstellung: Ergebnisse der Untersuchungen (Abbildung 3)

Tabelle 3: Ergebnisse der Untersuchung von Papaya auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2004 bis 2020
  2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Proben Papya gesamt 58 39 51 63 66 44 20 34 61 43 105 139 101 162 116 107 51
Papaya GVO positiv 10 0 0 0 0 2 0 0 23 0 0 0 0 0 6 10 2

Die Tabelle zeigt die Ergebnisse der Untersuchung von Reis und Reisprodukten auf gentechnische Veränderung in Bayern in den Jahren 2006 bis 2018. In den Jahren 2006 (1,8 %), 2007 (2,3 %) und 2009 (1,2 %) wurde gentechnisch veränderter Reis nachgewiesen. In den übrigen Jahren wurde kein gentechnisch veränderter Reis festgestellt. Bild vergrössern

Abbildung 4: Ergebnisse der Untersuchung von Reis auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2006 bis 20208

Tabellarische Darstellung: Ergebnisse der Untersuchungen (Abbildung 4)

Tabelle 4: Ergebnisse der Untersuchung von Reis auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2006 bis 20208
  2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Proben Papya gesamt 58 39 51 63 66 44 20 34 61 43 105 139 101 162 116 107 51
Papaya GVO positiv 10 0 0 0 0 2 0 0 23 0 0 0 0 0 6 10 2

Das Säulendiagramm zeigt die Ergebnisse der Untersuchung von Leinsamen auf gentechnische Veränderung in Bayern in den Jahren 2009 bis 2017. Im Jahr 2009 (34 %) wurden gentechnisch veränderte Leinsamenproben nachgewiesen. In den übrigen Jahren wurde kein gentechnisch veränderter Leinsamen festgestellt. Bild vergrössern

Abbildung 5: Ergebnisse der Untersuchung von Leinsamen auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2009 bis 2020

Tabellarische Darstellung: Ergebnisse der Untersuchungen (Abbildung 5)

Tabelle 5: Ergebnisse der Untersuchung von Leinsamen auf gentechnische Veränderungen in Bayern - 2009 bis 2020
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Proben Leinsamen gesamt 41 52 56 55 43 47 57 51 66 54 47 17
Leinsamen GVO positiv 14 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

 

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