Information zu Forschungsprojekten

Forschungsprojekte

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Trends in der Inzidenz und Mortalität von Darmkrebs
Titel
Trends in der Inzidenz und Mortalität von Darmkrebs
Projektleitung
Prof. Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn, Dr. Sven Voigtländer
Abstract
Die Darmkrebsinzidenz in Bayern ist erfreulicherweise rückläufig. Zwischen den Jahren 2005 und 2019 gingen die Neuerkrankungen für Frauen von 42,3 auf 29,1 Neuerkrankungen pro 100.000 Personen pro Jahr bzw. um 31 % zurück und für Männer von 72,3 auf 45,4 pro 100.000 Personen bzw. um 37% (Basis: alte Europastandardbevölkerung 1976). Ursächlich für den Rückgang sind wahrscheinlich die Darmkrebsfrüherkennung verbunden mit einer höheren Inanspruchnahme der Sigmoidoskopie sowie der Koloskopie, im Rahmen derer auch mögliche Krebsvorstufen, z.B. Polypen, entfernt werden können. Jüngere Studien aus den USA, Kanada, Australien und Großbritannien ermittelten jedoch einen Anstieg der Darmkrebs-Neuerkrankungen für jüngere Erwachsene, insbesondere für Personen im Alter von 20-29 und 30-39 Jahren. Ziel dieses Projekts ist es, Trends in der Inzidenz und Mortalität von Darmkrebs in Bayern zu untersuchen mit einem besonderen Fokus auf jüngere Erwachsene.
Laufzeit
2020 -
URL
https://doi.org/10.3389/fonc.2022.904546; https://doi.org/10.1016/S2468-1253(22)00094-2
Inzidenz von Tumorerkrankungen unter Pandemie-Bedingungen
Titel
Inzidenz von Tumorerkrankungen unter Pandemie-Bedingungen
Projektleitung
Prof. Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn, Dr. Sven Voigtländer
Abstract
Die COVID-19-Pandemie begann Ende 2019 und hat seitdem weltweit zu unzähligen Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV2 und infolgedessen vielen Todesfällen geführt. Pandemien und ihre Bekämpfung können darüber hinaus vielfältige weitere und indirekte Auswirkungen haben, insbesondere auf die Früherkennung, Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen. Zu den möglichen Auswirkungen zählen vermeintliche Rückgänge bei Krebsdiagnosen und Krebsoperation, beispielsweise, weil ein Praxisbesuch aus Angst vor Ansteckung unterbleibt, ambulante Praxen Untersuchungen zur Krebsvorsorge einschränken müssen, sich Überweisungen bei Krebsverdachtsfällen verzögern oder planbare Operationen in die Zukunft verschoben werden. Problematisch ist, wenn Verzögerungen bei der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen dazu führen, dass diese in einem schwereren Stadium entdeckt werden und die Krebssterblichkeit ansteigt. Ziel dieses Projektes ist es daher, die Auswirkungen der COVID-Pandemie auf die Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen zu beschreiben und deren möglichen Effekte auf die Stadienverteilung bei Diagnose und die Krebsmortalität abzuschätzen.
Laufzeit
2020 -
URL
https://doi.org/10.3238/arztebl.m2021.0329; https://doi.org/10.1007/s00432-023-04707-0
Aufbau eines Surveillance-Netzes zur Früherkennung von Trends
Titel
Aufbau eines Surveillance-Netzes zur Früherkennung von Trends
Projektleitung
Prof. Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn
Abstract
Surveillance ist ein Begriff, der bislang zumeist im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten verwendet wurde und bezeichnet ein System der Erfassung, Analyse und Bewertung aktueller Daten zum Auftreten bestimmter Infektionen. Für Krebserkrankungen ist eine Surveillance dagegen noch Neuland. Das Ziel des Projekts ist die zeitnahe Identifikation von Trends bei der Krebsinzidenz, insbesondere von Erhöhungen. Damit soll eine frühzeitige Analyse der zugrundeliegenden Ursachen und die zeitgerechte Ergreifung von präventiven Gegenmaßnahmen ermöglicht werden. Für die Datengewinnung wird ein Netzwerk aus selektierten Meldern aufgebaut. Diesen Meldern kommt eine Sentinel-Funktion zu, d.h. sie dienen als erste Überwachungsinstanz im Hinblick auf mögliche Änderungen der Krebsinzidenz.
Laufzeit
2023 -
Geographische Unterschiede in Inzidenz und Mortalität von Tumorerkrankungen
Titel
Geographische Unterschiede in Inzidenz und Mortalität von Tumorerkrankungen
Projektleitung
Prof. Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn, Dr. Amir Hakimhashemi
Abstract
Ziel dieses Projektes ist die Darstellung von glatten Heatmaps raumzeitlicher Veränderungen der Inzidenz- und Mortalitätsraten von Krebserkrankungen im Freistaat Bayern. Kern des Ansatzes ist eine zweidimensionale nichtparametrische räumliche Verteilung auf einer flächigen 2D-Platte. Die Umverteilung der Inzidenz- und Mortalitätsdaten von Krebserkrankungen durch die nichtparametrische Flächenverteilung auf der 2D-Karte wird das Hauptergebnis dieses Projekts sein.
Laufzeit
2020 -
Einsatz von Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Therapieempfehlung
Titel
Einsatz von Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Therapieempfehlung
Projektleitung
Prof. Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn, Dr. Amir Hakimhashemi
Abstract
Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin stößt derzeit auf großes Interesse. Die Krebstherapie in der üblichen Pflege basiert auf Leitlinien, die von wissenschaftlichen Fachgesellschaften entwickelt wurden. Neue Therapien im Bereich der personalisierten Krebsbehandlung entwickelt sich jedoch schnell. Die Rekrutierung von Patienten in die klassischen randomisierten kontrollierten Studien (RCT) kann längere Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere in bestimmten Subgruppen von Patientinnen und Patienten. Die Nutzung bereits gesammelter Daten klinischer Krebsregister und die Anwendung von KI-Methoden können die Vorhersage klinischer Ergebnisse für „neuartige“ Therapien in den jeweiligen Subgruppen erleichtern.
Laufzeit
2022 -
Verbesserung der Lebensqualität (LQ) von Patientinnen und Patienten mit Lungenkarzinom durch präferenzorientiertes LQ-Monitoring in Verknüpfung mit Krebsregisterdaten
Titel
Verbesserung der Lebensqualität (LQ) von Patientinnen und Patienten mit Lungenkarzinom durch präferenzorientiertes LQ-Monitoring in Verknüpfung mit Krebsregisterdaten
Projektleitung
Prof. Dr. Martin Emmert, Prof. Dr. Monika Klinkhammer-Schalke
Abstract
Das Lungenkarzinom ist mit 24 % bei Männern die häufigste und mit 16 % bei Frauen die zweithäufigste Todesursache bei Krebs. Die Lebensqualität (LQ) der Betroffenen ist erheblich belastet, sie leiden zu über 90 % unter Müdigkeit, Appetitverlust, Kurzatmigkeit, Husten und Schmerzen. Im Projekt LePaLuMo wird ein patienten- und arztzentriertes Lebensqualitäts-Monitoring-System (LQ-Monitoring-System) eingesetzt und weiterentwickelt. Die Patientinnen und Patienten sollen sich durch die regelmäßige Abfrage ihrer Lebensqualität intensiver mit ihrem Gesundheitsstatus auseinandersetzen und bei schlechten Verläufen ihre behandelnde Ärztin oder ihren behandelnden Arzt kontaktieren. Einmal im Monat befragt das Projektteam über eine webbasierte Plattform Lungenkrebspatientinnen und -patienten nach ihrer LQ-Situation. Das Ergebnis steht dann in der Interventionsgruppe den behandelnden Ärztinnen und Ärzten sowie den Betroffenen in Form eines LQ-Profils zur Verfügung. Durch den Vergleich mit Betroffenen, bei denen das LQ-Profil nicht einsehbar ist, soll der Einfluss des Systems auf die Lebensqualität untersucht werden. Im Rahmen von LePaLuMo erfolgt ebenfalls eine Verknüpfung der erhobenen LQ-Daten mit Daten des Bayerischen Krebsregisters. Hierbei erfolgt die Identifizierung von Potenzialen und Barrieren bei der Verknüpfung von LQ-Daten mit klinischen Krebsregisterdaten zur Beantwortung relevanter medizinischer und therapeutischer Fragestellungen aus Perspektive der Ärzte und Ärztinnen sowie der Patienten und Patientinnen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,3 Millionen Euro vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert.
Laufzeit
2022 - 2025
Projektwebseite
https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/lepalumo-verbesserung-der-lebensqualitaet-lq-von-patientinnen-mit-lungenkarzinom-durch-praeferenzorientiertes-lq-monitoring-in-verknuepfung-mit-krebsregisterdaten.545
Kenntnisstand und Präferenzen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte zur gesetzlichen Meldepflicht an das Bayerische Krebsregister
Titel
Kenntnisstand und Präferenzen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte zur gesetzlichen Meldepflicht an das Bayerische Krebsregister
Projektleitung
Prof. Dr. Martin Emmert
Abstract
Seit Inkrafttreten des Bayerischen Krebsregistergesetzes (BayKRegG) zum 1. April 2017 besteht in Bayern eine Meldepflicht für medizinische Einheiten, die einen Beitrag zu Diagnose, Therapie oder Nachsorge von bösartigen Krebserkrankungen, deren Frühstadien sowie gutartige Neubildungen des zentralen Nervensystems erbracht haben. Die regionalen Krebsregister des Bayerischen Krebsregisters sind jeweils zuständig für die Prüfung der Meldungen auf Schlüssigkeit, Vollständigkeit und Doppelmeldungen. Daneben stellt die Vollzähligkeit der Meldungen in einer Region ein Förderkriterium des GKV-Spitzenverbandes dar, das bei einer Erfassungsquote von mindestens 90% als erfüllt gilt. Zur Sicherstellung der Vollzähligkeit der Meldungen in der Region Oberfranken erfolgte im Frühjahr 2022 eine Befragung aller potenziellen Melder aus dem niedergelassenen Versorgungsbereich (n=1.759 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte), um den Kenntnisstand zur gesetzlichen Meldepflicht zu erheben sowie Erfahrungen und Präferenzen zum Meldeverhalten zu evaluieren. Insgesamt konnten 411 Rückmeldungen gezählt werden, von denen 174 Rückmeldungen von (potenziellen) Meldern in die Analyse einbezogen wurden. Es zeigte sich, dass nahezu alle Befragten (97 %) schon einmal vom BayKReg gehört haben, allerdings erst 76,4% bislang schon einmal Meldungen übermittelt haben. Die Meldepflicht an das BayKReg war 74 % der Befragten bekannt, wobei lediglich 29 % wussten, dass die Meldungen innerhalb von acht Wochen an das Krebsregister übermittelt werden müssen. Weiterhin stand die Identifizierung von Unterstützungsbedarf durch das Regionalzentrum Bayreuth im Fokus. Die Studie liefert wichtige Hinweise zum Unterstützungs- und Aufklärungsbedarf von Meldern aus dem niedergelassenen Versorgungsbereich
Laufzeit
2022 -
Breast Cancer Care in Bavaria for Patients with Metastatic Disease (BRE-BY-MED)
Titel
Breast Cancer Care in Bavaria for Patients with Metastatic Disease (BRE-BY-MED)
Projektleitung
Prof. Dr. Achim Wöckel, Prof. Dr. Peter Heuschmann, Prof. Dr. Jens-Peter Reese
Laufzeit
2021 -
Projektwebseite
https://www.med.uni-wuerzburg.de/epidemiologie/forschung/projekte/versorgungsforschung/bre-by-med/
Trends in der Inzidenz und Mortalität neuroendokriner Neoplasien
Titel
Trends in der Inzidenz und Mortalität neuroendokriner Neoplasien
Projektleitung
Prof. Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn
Abstract
Neuroendokrine Neoplasien (NEN) sind eine Gruppe seltener und biologisch stark heterogener Tumore. Für NEN, insbesondere für gastroenteropankreatische (GEP) NEN, wurden in den letzten Dekaden weltweit steigende Inzidenzraten beobachtet. Die zugrundeliegenden Ursachen blieben jedoch bislang ungeklärt. Das Ziel dieses Projektes ist es, Trends in der Inzidenz und Mortalität von NEN für verschiedene Lokalisationen zu ermitteln und damit einen Beitrag zur Erforschung der Ursachen für den beobachteten Anstieg der Inzidenz zu leisten. Basierend auf der aktuellen Klassifikation der WHO, den sog. Blue Books, soll dabei zusätzlich nach den histologischen Subtypen in neuroendokrine Karzinome (NEC) und neuroendokrine Tumore (NET) differenziert werden. Ihre prognostische Relevanz im Hinblick auf die Überlebenszeit soll anhand einer populationsbasierten Analyse für Bayern überprüft werden.
Laufzeit
2021 -
URL
https://doi.org/10.3389/fonc.2022.904546


Darüber hinaus wirkt das Bayerische Krebsregister an diversen weiteren Forschungsprojekten mit, beispielsweise der Evaluation der Brustkrebsmortalität im deutschen Mammographiescreening-Programm sowie der Untersuchung regionaler sozioökonomischer Ungleichheiten bei Krebsinzidenz und Krebsmortalität.


Kontakt

Für Informationen zu Forschungsprojekten des Bayerischen Krebsregisters und möglichen Forschungskooperationen kontaktieren Sie:

Forschungskoordinator des Bayerischen Krebsregisters
Dr. P.H. Sven Voigtländer
Tel.: 09131 / 6808 - 2927
E-Mail: Sven.Voigtlaender@lgl.bayern.de