Tierarzneimittel und Futtermittel

Die Behandlung von Tieren mit Arzneimitteln, die oral, also über das Futter oder das Trinkwasser, verabreicht werden, ist in der Nutztierhaltung Standard. Sie erfolgt entweder mit oral anzuwendenden Fertigarzneimitteln (OAF) oder Fütterungsarzneimitteln. OAF werden vom Landwirt nach tierärztlicher Anweisung entweder direkt im Trog oder über die hofeigenen Futter- oder Tränkwasseranlagen in das Futter eingemischt.

Fütterungsarzneimittel sind Mischungen aus Futter- und Arzneimitteln, die auf Verschreibung eines Tierarztes hergestellt und fütterungsfertig direkt an den landwirtschaftlichen Betrieb geliefert werden.

Die Vorteile der oralen Medikation liegen auf der Hand. Zum einen kann der Tierhalter auch einer größeren Zahl erkrankter Tiere die benötigten Arzneimittel mit geringem Arbeitsaufwand verabreichen. Zum anderen ist diese Form der Medikation im Vergleich zur Injektion, bei der die Tiere oft einzeln fixiert werden müssen, auch für das Tier weniger belastend.

Unsachgemäße Anwendung oder technische Mängel können jedoch dazu führen, dass nicht jedes kranke Tier die benötigte Arzneimittelmenge bzw. Arzneimittelqualität erhält oder dass Arzneimittelreste in das Futter gesunder Tiere verschleppt werden. Um die Qualität tierischer Lebensmittel zu gewährleisten und die Entstehung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern, müssen mögliche Fehlerquellen aufgedeckt und beseitigt werden.

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat daher einen Leitfaden für die orale Anwendung von Tierarzneimitteln im Nutztierbereich herausgegeben, der Tierärzten und Tierhaltern als Richtlinie im Umgang mit oral anzuwenden Tierarzneimitteln dienen soll.

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