Frauengesundheit in der Arbeitswelt

Frauen und Männer sind unterschiedlichen Beanspruchungen und Belastungen im Lebens- und Arbeitsplatzumfeld ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, auch Frauen-spezifische Gesundheitsbelange umfassend zu betrachten, ganzheitlich zu verstehen und gezielt zu fördern. Damit soll erreicht werden, dass Frauen ihre Potenziale in der Arbeitswelt entfalten können und gleichzeitig ihr betrieblicher Gesundheits- und Unfallschutz gestärkt wird. Vorschriften zum Arbeitsschutz für Schwangere und Stillende, zu Gesundheitsrisiken für Frauen in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen, Maßnahmen zur Gleichstellung und Prävention (siehe DGUV). Frauenspezifische Themen wie Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahre, die mentale und körperliche Doppelbelastung durch Familie und Beruf am Arbeitsplatz sind häufig unterrepräsentiert – oder gar tabuisiert. Diese Aspekte betreffen Millionen berufstätige Frauen und sie sind sowohl individuell als auch gesellschaftlich von großer Bedeutung.

Doppelbelastung von Frauen

Überwiegend Frauen leisten zusätzlich zu ihrer Erwerbstätigkeit auch nicht angemessen honorierte bzw. Wert geschätzte Versorgungstätigkeiten im Haushalt und bei der Erziehung und Pflege von Familienmitgliedern, sogenannte Care-Arbeit. Laut Zweitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamts verwenden Frauen durchschnittlich täglich 43,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Diese Mehrfachbelastung und das Gefühl, allein für den Familienalltag verantwortlich zu sein, können zu psychischen und physischen Überforderungen führen. Um gesundheitliche Folgen zu vermeiden, müssen Arbeitsplätze Anerkennung und unterstützende Strukturen bieten, welche selbstverständlich auch Männern mit Doppelbelastung zu Gute kommt.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Ein betriebliches Gesundheitsmanagement hat die Aufgabe, den Arbeitsplatz, die Arbeitsabläufe und Arbeitsorganisation so zu gestalten, dass sie die Gesundheit aller Mitarbeitenden fördern, Ein modernes betriebliches Gesundheitsmanagement sollte daher auch geschlechtersensible Perspektiven aktiv integrieren, um nicht zuletzt auch krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren und die Arbeitszufriedenheit zu stärken.

Netzwerk „Frauengesundheit in der Arbeitswelt“

Im Rahmen des Netzwerks „Frauengesundheit in der Arbeitswelt“ werden kompakte, kostenfreie Veranstaltungen zu oben genannten Themen angeboten, die offen zugänglich sind und sowohl online als auch persönlich besucht werden können. Sie vermitteln praxisnahe, relevante Impulse und Handlungsempfehlungen und legen den Fokus auf die Sensibilisierung für frauenspezifische Gesundheitsthemen im Arbeitskontext, Stärkung von Kompetenzen im Arbeitsschutz und der Betrieblichen Gesundheitsförderung, sowie Austausch und Vernetzung im Fokus.

Das Netzwerk richtet sich an Fachkräfte aus der Arbeitsmedizin, betrieblichen Gesundheitsförderung, dem Personalbereich und an Führungskräfte sowie an alle weiteren Personen, die sich für das Thema interessieren.

Die Auftaktveranstaltung erfolgte am 16. Juli 2025 mit dem Fokusthema „Mutterschutz – Schwangerschaft und Stillzeit am Arbeitsplatz“ mit einem Fachvortrag von Frau Dr. Uta Ochmann (Vorsitzende des Ausschusses für Mutterschutz beim Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend).

Zukünftige Themen könnten beispielsweise „Wechseljahre“ oder „Gender Mainstreaming im Arbeitsschutz sein.“

Bei Interesse melden Sie sich gerne an und erhalten Sie rechtzeitig Informationen zur nächsten Veranstaltung.

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