Fachaufgaben Spezialeinheit Infektionshygiene (SEI)

Anfang 2011 die Spezialeinheit Infektionshygiene (SEI) am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist Teil einer Offensive zur Intensivierung der krankenhaushygienischen Überwachung in Bayern, deren Ziel es ist, die Zahl der Krankenhausinfektionen zu senken und die seit Jahren beobachtete Zunahme multiresistenter Krankheitserreger einzudämmen.

Die krankenhaushygienische Überwachung, die schon seit Langem Aufgabe der Gesundheitsämter vor Ort ist, wurde intensiviert und um eine nicht-anlassbezogene Regelüberwachung erweitert. Die bereits in den letzten Jahren eingeführte standardisierte Schwerpunktüberwachung mit anschließender zentraler Evaluation wird fortgesetzt.

Bei der Überwachung medizinischer Einrichtungen unterstützt die SEI die Gesundheitsämter vor Ort durch das Bereitstellen von Checklisten, Rahmenhygieneplänen, Leitlinien, Merkblättern und vieles mehr. In Zusammenarbeit mit den Regierungen und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) werden Überwachungsschwerpunkte durch die SEI definiert, ein Kontrollprogramm vorgeschlagen und dessen Umsetzung überwacht. Darüber hinaus begleitet die SEI auf Anforderung oder risikobasiert die Begehungen der Gesundheitsämter. Bei Häufung von nosokomialen Infektionen (Krankenhausinfektionen) berät die SEI die Gesundheitsämter und ggf. die betroffenen Kliniken. Im Laborbereich der SEI werden zur Aufklärung von Infektketten Untersuchungen zur molekularen Identifizierung von Krankheitserregern durchgeführt.

Da eine Verringerung nosokomialer Infektionen oder das Auftreten von multiresistenten Erregern nicht durch Überwachung allein erreicht werden kann, sondern vielmehr ein Zusammenwirken aller Beteiligten im Gesundheitssystem erfordert, gehört zu den Aufgaben der SEI auch die Koordination des landesweiten Netzwerks LARE (Landesarbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger), das 2008 gegründet wurde und dem inzwischen 36 Verbände angehören. Weiterhin unterstützt die SEI die Gesundheitsämter, die durch regionale Netzwerke in ihren Landkreisen versuchen, vor Ort eine Verbesserung der Situation zu erreichen.

Für folgende Abteilungen und Themenbereiche stehen im Downloadbereich Checklisten und zugehörige Begleittexte zur Verfügung:

  • OP-Abteilung
  • Intensivstation (ITS) und Intermediate Care (IMC) (außer neonatologische ITS)
  • Neonatologische Intensivstation
  • Versorgung von immunsupprimierten Patienten

Weitere modulare Checklisten und zugehörige Begleittexte sind derzeit in Bearbeitung.

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