Reptilienhaltung

Während die Haltung von Hund, Katze oder kleinen Heimtieren eine lange Tradition hat, ist die zunehmende Haltung von Reptilien ein Phänomen der vergangenen zwanzig Jahre.

Reptilien sind eine Tierklasse, die aufgrund ihrer biologischen Besonderheiten ganz besondere Anforderungen an die Haltung stellen. Reptilien sind wechselwarme Tiere, d. h. sie haben nicht die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur aktiv zu regeln, sondern sind darauf angewiesen, dass ihnen in ihrer Umgebung unterschiedlich warme Bereiche zur Verfügung stehen, die sie aufsuchen können, um sich auf "Betriebstemperatur" zu bringen oder herunterzukühlen.

Im Handel wird eine große Artenvielfalt angeboten, wobei jede Art spezielle Ansprüche hinsichtlich Temperatur, Luftfeuchte, Terrariengestaltung, Vergesellschaftung und Ernährung hat. Die Haltung von Reptilien erfordert daher fundierte Kenntnisse über die Bedürfnisse und Eigenheiten der Tiere. Bei Kontrollen mit Veterinärbehörden vor Ort wurden von Mitarbeitern des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wiederholt unzureichend dimensionierte Haltungseinrichtungen, zu geringe Temperaturen und eine falsche, einseitige Ernährung der Tiere festgestellt.

Vielen Haltern der sehr beliebten europäischen Landschildkröten ist nicht bekannt, dass diese Tiere eine Freilandanlage brauchen, Winterschlaf halten und über 70 Jahre alt werden können. Die Klimatisierung der Haltungseinrichtung von Reptilien stellt zudem einen Kostenfaktor dar. Schnell kommen für Heizung und Beleuchtung eines Wüstenterrariums monatlich 100 Euro Stromkosten zusammen.

Manches Tier wächst seinem Besitzer auch im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf: Grüne Leguane, die als Jungtiere mit 20 cm Körperlänge in vielen Zoogeschäften zum Sortiment gehören, erreichen ausgewachsen eine Länge von bis zu zwei Metern. Das LGL hat einen Informationstext zur Bedeutung des Sonnenplatzes für Reptilien erstellt (siehe "Verwandte Themen" in der rechten Spalte).

Einige Reptilien wie große Riesenschlangen, Krokodile und Giftschlangen können dem Menschen gefährlich werden. An Ihre Haltung sind besondere Anforderungen zu stellen. Wer in Bayern solche Tiere halten möchte, benötigt vorab eine Erlaubnis der zuständigen Wohnortgemeinde.

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