- Startseite >>
- Gesundheit >>
- Infektionsschutz >>
- BARDa
BARDa – Resistenzlage in Bayern
Auswertungsgrundlagen
Die an BARDa teilnehmenden niedergelassenen Laboratorien und Krankenhauslabore bewerten ihre Ergebnisse nach der EUCAST-Norm, bilden sie qualitativ in der Form S I R (S – Sensibel bei Standardexposition, I – Sensibel bei erhöhter Exposition („Increased“) und R – Resistent) ab und übermitteln diese SIR-Bewertungen an BARDa.
Ausschlusskriterien
- Ein Wirkstoff bzw. eine Wirkstoffkombination wird erst dann berichtet, wenn mindestens 50 Isolate pro Kategorie getestet wurden.
- Es werden nur Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen berichtet, für die eindeutige Grenzwerte nach EUCAST und EUCAST Expert Rules publiziert sind
European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing
Eucast: Intrinsic resistance and Unusual Phenotypes versiobn 3.2 February 2020
- Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen, für die EUCAST eine intrinsische Resistenz oder IE (insufficient evidence) ausweist, werden nicht berichtet.
- Für jeden Patienten geht nur ein Isolat (Erstisolat) für einen Zeitraum von jeweils 90 Tagen in die Auswertung ein (Ausschluss von „copy strains“).
Ursachen, die zu einer Verzerrung der Resultate führen können
Anzahl der Testungen
Nicht jede Keim-Wirkstoff-Kombination wird gleich häufig und von allen Laboren gleichermaßen getestet: Zum einen werden manche Wirkstoffe in Abhängigkeit von dem Ergebnis anderer nachgetestet. Zum anderen benützen die Labore unterschiedliche Panels mit abweichender Wirkstoffbelegung für die automatisierte Resistenztestung.
Je kleiner die Fallzahl, desto selektiver die Stichprobe. Je größer die Fallzahl, desto aussagekräftiger die Resistenzwerte.
Resistenzdaten
a. Ausschluss von Screening-Proben
Um eine Verzerrung der Ergebnisse durch Screening-Proben zu minimieren, werden als Screening-Proben gekennzeichnete Datensätze grundsätzlich von der Auswertung ausgeschlossen.
Da eine durchgehende Kennzeichnung von Screening-Proben derzeit nicht möglich ist, werden Materialien, die typischerweise für Screeninguntersuchungen verwendet werden, ebenfalls ausgeschlossen:
- Bei gramnegativen Erregern: zusätzlicher Ausschluss von Analabstrichen.
- Bei Staphylococcus aureus: zusätzlicher Ausschluss von Nasenabstrichen und Abstrichen aus dem Nasen-/Rachenraum.
- Bei Enterococcus spp.: zusätzlicher Ausschluss von Analabstrichen und Stuhlproben.
b. Festsetzen von Resistenzen ohne Testdurchführung
Manche Keim-Wirkstoff-Kombinationen werden von einzelnen Laboren generell als „resistent“ bewertet, um den therapeutischen Einsatz des jeweiligen Wirkstoffs bei bestimmten Indikationen zu vermeiden. Darüber hinaus können Änderungen der klinischen Grenzwerte durch die EUCAST sowie deren zeitlich verzögerte Umsetzungen durch die Gerätehersteller bzw. die Laboratorien Einfluss auf die SIR-Bewertungen haben.
Ergebnisse für das Jahr 2020
Datenbasis
Die Auswertung des Jahres 2020 (01.01.-31.12.2020) beruht auf den Daten von 24 Laboratorien (15 Kliniklabore, darunter 4 Universitätskliniken, und 9 niedergelassene Laboratorien) aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken. Alle Laboratorien bewerten die Ergebnisse der Resistenztestung nach EUCAST.
Eckdaten zu der Auswertung des Jahres 2020
Es wurden insgesamt 414.286 Antibiogramme für 11 ausgewählte Erreger aus allen bayerischen Regierungsbezirken ausgewertet.
Tab.: Anzahl der Isolate mit Antibiogramm nach Versorgungsbereich in BARDa im Jahr 2020
Versorgungsbereich | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Intensiv- station |
Pflege- station | ambulant Krankenhaus | ambulant Praxis | ohne Zuordnung | Gesamt | |
Anzahl Isolate in % |
22.605 5,5 |
153.439 37,0 |
33.114 8,0 |
198.929 48,0 |
6.199 1,5 |
414.286 100,0 |
Isolate der Kategorie „ohne Zuordnung“ werden in den unten anwählbaren Ergebnistabellen nach Versorgungsbereich nicht weiter berücksichtigt.
Tab: Anzahl der Isolate mit Antibiogramm mit Zuordnung zu den bayerischen Regierungsbezirken in BARDa im Jahr 2020
Regierungsbezirke | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ober-bayern | Nieder-bayern | Ober-pfalz | Ober-franken | Mittel-franken | Unter-franken | Schwa-ben | ohne Zu-ordnung | Gesamt | |
Anzahl Isolate in % |
169.413 40,9 |
61.175 14,8 |
31.140 7,5 |
41.620 10,0 |
25.252 6,1 |
31.101 7,5 |
53.830 13,0 |
755 0,2 |
414.286 100,0 |
Einfluss der SARS-CoV-2-Pandemie auf BARDa
Das Jahr 2020 stand ganz überwiegend unter dem Einfluss der Coronaviruspandemie. Spätestens seit Mitte Februar 2020 begann sich SARS-CoV-2 auch in Bayern massiv auszubreiten und die Labore waren in zunehmenden Maße gefordert, die SARS-CoV-2-PCR-Diagnostik zu etablieren und die Kapazitäten dafür massiv auszubauen. Die SARS-CoV-2-Diagnostik dominierte die Arbeit der Labore über weite Strecken des Jahres 2020 ebenso wie die Pandemie den Arbeitsablauf in Arztpraxen und Krankenhäusern massiv beeinflusste.
In Abbildung 1 ist der zeitliche Verlauf der Anzahl der positiven SARS-CoV-2-PCR-Teste in Bayern (Daten aus der bayerischen Labormeldepflicht seit 16.03.2020) und der an BARDa übermittelten Erregerzahlen dargestellt. Der gegenläufige Verlauf der Kurven macht deutlich, wie sehr während der ersten und zweiten Pandemiewelle andere Laboruntersuchungen gegenüber der COVID-19-Diagnostik zurücktreten mussten. Es ist eine große Leistung der Labore, dass trotzdem auch für das Jahr 2020 über 400.000 Antibiogramme von 11 verschiedenen Erregern an BARDa übermittelt wurden.
Abb. 1: Positive SARS-CoV-2-PCR-Testungen bayerischer Labore seit 16.03.2020 (rote Linie) und an BARDa übermittelte Erregeranzahl (blaue Linie) im Jahresverlauf 2020. Die senkrechten grauen Balken zeigen markante Änderungen an.
Resistenzraten einzelner Erreger
Nach Versorgungsbereich
- In den Ergebnistabellen nach Versorgungsbereich wird für jeden angegebenen Wirkstoff bzw. jede Wirkstoffkombination die prozentuale Häufigkeit der sensiblen, intermediären und resistenten Isolate (% S, % I, % R) sowie die zu Grunde liegende Anzahl der durchgeführten Tests (n) angegeben.
- Die Ergebnisse werden in interaktiver Form dargestellt. Nach Auswahl des interessierenden Erregers können die Tabellen nach Versorgungsbereich und Antibiotikum gefiltert werden. Eine Mehrfachauswahl ist möglich. Der Datensatz kann als Datei im csv-Format heruntergeladen werden.
Für ambulante Praxen nach Regierungsbezirk
In den Ergebnistabellen für ambulante Praxen nach Regierungsbezirk (RgBz) wird für jeden angegebenen Wirkstoff bzw. jede Wirkstoffkombination die prozentuale Häufigkeit der resistenten Isolate (% R) sowie die zu Grunde liegende Anzahl der durchgeführten Tests (nges für Bayern bzw. n pro RgBz) angegeben. Ein Wirkstoff bzw. eine Wirkstoffkombination wird erst dann berichtet, wenn in jedem Regierungsbezirk mindestens 50 Isolate getestet wurden.
Die Ergebnistabelle für ambulante Praxen nach Regierungsbezirk zu den einzelnen Erregern erhalten Sie durch Anklicken des nachfolgenden Erregernamens.
Mehr zu diesem Thema
Allgemeine Informationen
Weitere LGL-Artikel
- BARDa – Resistenzlage in Bayern (dargestellt als interaktive Tabelle)
- BARDa – Resistenzlage in Bayern für 2023 (Gesamtjahr)
- BARDa – Resistenzlage in Bayern im ersten Halbjahr 2023
- BARDa – Resistenzlage in Bayern für 2022 (Gesamtjahr)
- BARDa – Resistenzlage in Bayern im ersten Halbjahr 2022
- BARDa – Resistenzlage in Bayern für 2021 (Gesamtjahr)
- BARDa – Resistenzlage in Bayern im ersten Halbjahr 2021
- BARDa – Resistenzlage in Bayern für 2020 (Gesamtjahr)
- BARDa – Resistenzlage in Bayern im ersten Halbjahr 2020
- BARDa – Resistenzlage in Bayern für 2019 (Gesamtjahr)
- BARDa– Resistenzlage in Bayern im ersten Halbjahr 2019