Vorbereitung auf die Afrikanische Schweinepest
2019 und 2020

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine meist tödlich verlaufende Virusinfektion bei Haus- und Wildschweinen. Für den Menschen und andere Tiere ist das Virus ungefährlich. Wie bereits in den Vorjahren breitete sich das ursprünglich aus Afrika stammende Virus auch 2018 weiter in den Haus- und Wildschweinpopulationen in Europa aus. Verschiedene osteuropäische Länder sind schon seit einigen Jahren betroffen, im Spätsommer 2018 machte die Infektion jedoch einen großen Sprung und traf auch Belgien. Dort wurde der Ausbruch in der Wildschweinpopulation festgestellt. In Deutschland trat die ASP bisher weder bei Haus- noch bei Wildschweinen auf.

Prävention

Für einen bestmöglichen Schutz der Tiere vor der Infektion werden in Bayern umfangreiche Präventionsmaßnahmen umgesetzt. Hohe Biosicherheitsstandards in den Schweinehaltungen sind generell wichtig, um die Betriebe vor verheerenden Infektionskrankheiten zu schützen. Zusätzlich gilt es aber auch, den Eintrag einer ASPV-Infektion in die Wildschweinpopulation zu verhindern. Zu diesem Zweck werden verschiedene Ansätze verfolgt. Reisende, Kraftfahrer und Jäger sollen zielgerichtet informiert
werden, welche Gefahr unbedacht nach Deutschland mitgebrachtes und an einem Rastplatz
weggeworfenes, mit dem Virus kontaminiertes Material – zum Beispiel nicht durchgegartes Schweinefleisch, Salami oder Schinken – für Wildschweine birgt. Das Virus ist so stabil, dass sich die Tiere auch an Salami oder Schinken anstecken können, wenn Fleisch von infizierten Tieren bei der Herstellung verwendet wurde. Die Reduzierung der Schwarzwildpopulation soll das Risiko der Einschleppung und Etablierung der Tierseuche in Deutschland vermeiden helfen.

Vorbereitung

Fortbildungen

Gleichzeitig bereiten sich die Behörden intensiv auf einen möglichen ASP-Ausbruch vor. Das LGL veranstaltete daher auch 2018 Fachfortbildungen für Mitarbeiter der Veterinärverwaltung zum Thema Tierseuchenbekämpfung mit Schwerpunktsetzung ASP. Dabei ging es neben der Auseinandersetzung mit den fachlichen und rechtlichen Grundlagen der Tierseuchenbekämpfung auch praxisbezogen um Planung und Umsetzung erforderlicher Maßnahmen wie etwa der Bergung von Wildschweinkadavern. Das LGL führte auch Fortbildungen und Übungen zur Verwendung des Tierseuchennachrichtensystems (TSN) im Seuchenfall durch.

Übungen

Da ein ASP-Ausbruch beim Wildschwein gemäß den gesetzlichen Vorgaben die Festlegung großflächiger Restriktionsgebiete zur Folge hätte, gilt es auch, eine gute und enge Zusammenarbeit der Behörden über Landkreise, Regierungsbezirke und auch Landesgrenzen hinweg sicherzustellen. Zu diesem Zweck fand Mitte November 2018 eine zweitägige länderübergreifende Tierseuchenübung zur ASP mit Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter der Federführung Bayerns statt. Das LGL übernahm dabei die Rolle der Übungsleitung. Ausgangsszenarium der Übung war ein fiktiver ASP-Ausbruch beim Schwarzwild. Die länderübergreifende Kommunikation, der Informationsaustausch und die fachliche Abstimmung zwischen den beteiligten Behörden wurden hierbei intensiv und erfolgreich trainiert. Ebenso organisierte das LGL bayernweite Übungen, an denen sich Veterinärämter, Regierungen und die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) beteiligten.