Aufgaben und Ziele der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI)

Die LAGI hat das Ziel, den empfohlenen Impfschutz der gesamten bayerischen Bevölkerung zu verbessern. Die umfassende und professionelle Beratung zur Impfentscheidung des mündigen Bürgers ist daher für die LAGI von großer Bedeutung. Die industrieunabhängige Partnerschaft aller in der Impfprävention verantwortlichen Akteure ist eine wichtige Funktion der LAGI.

Eine wichtige Rolle spielt die Öffentlichkeitsarbeit. Die LAGI erstellt aktuelle Informationsmaterialen und organisiert gemeinsame Aktionen, wie die Bayerischen Impfwochen. Als interdisziplinäres Gremium von vielen Akteuren und Experten im Impfwesen ist sie zudem ein Ansprechpartner für aktuelle Impffragen.

Gruppenfoto

Abb. 1: Gesundheitsministerin Melanie Huml mit Mitgliedern der LAGI und Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums am Impfberatungszelt der Bayerischen Impfwoche 2016, Bild: LGL

Die LAGI hat folgende Aufgaben und Ziele:

  1. Die Datenlage zu Impfthemen verbessern und transparent gestalten, insbesondere zu:
    • Erkrankungen, die durch Impfungen verhindert werden können
    • Impfquoten in verschiedenen Altersgruppen
    • Informationen rund um die einzelnen Impfungen
    • mögliche Komplikationen von einzelnen Impfungen, einschließlich dem positiven Nutzen-Risiko-Verhältnis
  2. Öffentlichkeits- und Medienarbeit zum Thema Impfen:
    Aktuelle und unabhängige Informationen sollen den Impfgedanken in der bayerischen Bevölkerung verbreiten und stärken. Zugleich sollen auch Berufsgruppen, die den Impfgedanken in der Bevölkerung weitertransportieren können, eingebunden und stets über den aktuellen Wissensstand zum Impfen informiert werden. Dazu zählen insbesondere auch Apotheker und Hebammen.
  3. Impfhindernisse erkennen und beseitigen:
    Beispiele für Impfhindernisse sind fehlende Erinnerung an ausstehende Impfungen, fehlende „niederschwellige“ Impfangebote, Unterschätzung der Risiken von einzelnen Infektionserkrankungen und (übersteigerte) Angst vor Impfkomplikationen. Zudem können auch Impfhindernisse bei den Ärzten und weiteren Akteuren vorliegen, z.B. im Hinblick auf Logistik, rechtlichen Details, Impfqualifikation. Die LAGI setzt sich vielfältig für den Abbau von Impfhindernissen ein.
  4. Ansprechpartner für aktuelle Impffragen sowie zur Bewertung von aktuellen Problemen: Die Experten der LAGI tauschen sich zu wichtigen aktuellen Fragestellungen zum Thema Impfen aus und arbeiten wissenschaftsbasiert und lösungsorientiert. Die LAGI erarbeitete beispielsweise beim anfänglichen Engpass für Grippeimpfstoff in Bayern in der Saison 2012/13 eine ausführliche Bewertung der Situation und der möglichen Ursachen. Die gemeinsam formulierten Lösungsstrategien werden bis heute berücksichtigt (siehe Mediathek: Evaluation zur Grippeimpfstoffversorgung in der Saison 2012/2013)
  5. 5. Impfkonzept und Impfstrategie für Bayern:
    Ein wichtiges Ergebnis des Bayerischen Impfkonzepts war die Gründung der LAGI im Jahr 2006. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Verbänden u.a. ein Impf-Erinnerungssystem für Kinder mit Impflücken bei der Schuleingangs-untersuchung und Impfaktionen in höheren Schulklassen neu gestaltet.
    Im Jahr 2012 entwickelte die LAGI zusammen mit dem Gesundheitsministerium das Konzept als Bayerische Impfstrategie weiter. Die veränderte epidemiologische Lage und die neuen STIKO-Impfempfehlungen machten eine Anpassung und Weiterentwicklung des erfolgreichen Bayerischen Impfkonzepts erforderlich.
    Die Bayerische Impfstrategie fußt auf vier Säulen:
    • Zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit,
    • verstärkte Vernetzung der am Impfen beteiligten Akteure,
    • Ausbau des Impfmanagements und
    • Erweiterung der Datengrundlage
  6. Wissenschaftliche Evaluation und Begleitung:
    Die LAGI untersucht u.a. die Akzeptanz von aktuellen Impfempfehlungen z.B. durch aktuelle Daten zu Impfquoten und zu Abrechnungen von Impfleistungen. Des Weiteren führen Mitglieder eigene wissenschaftliche Studien zu Impfthemen durch, die in der LAGI vorgestellt werden.
    Das LGL hat beispielsweise zusammen mit der Universität Würzburg eine erste epidemiologische Schätzung des Risikos der seltenen, jedoch tödlichen Spätfolge von Masernerkrankungen, der SSPE, für Deutschland durchgeführt. Zudem ist es Ziel der LAGI, ihre Aktionen und Maßnahmen -soweit möglich - zu evaluieren, z.B. durch Kontaktzahlen oder Abrechnungszahlen der Kassenärztlichen Vereinigung.