Überblick zur Rückstandssituation bei Pflanzenschutzmitteln
in pflanzlichen Lebensmitteln - Untersuchungsergebnisse 2017

Im Jahr 2017 untersuchte das LGL unter Verwendung umfassender Multimethoden und spezieller Einzelmethoden insgesamt 2.215 pflanzliche Lebensmittel auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (siehe Tabelle 1). 640 dieser Proben waren als Bio-Produkte gekennzeichnet, die Ergebnisse zu diesen Lebensmitteln werden an anderer Stelle ausführlicher dargestellt.
In 88 % dieser Lebensmittel aus ökologischem Anbau wurden keine Rückstände nachgewiesen, wahrend 31 % der konventionellen Proben rückstandsfrei waren. Im Vergleich zu den Vorjahren, 28 % im Jahr 2016 und 21 % im Jahr 2015, stieg der Anteil an rückstandsfreien, konventionell erzeugten Lebensmitteln damit an.

Insgesamt enthielten 47 % aller untersuchten Proben keine bestimmbaren Rückstände an Pflanzenschutzmitteln. Erfreulicherweise sank die Quote der Proben mit Rückständen oberhalb des Höchstgehalts von 5 % im Jahr 2016 auf 3 % im Jahr 2017. Das LGL beanstandete 58 Proben aufgrund von Höchstgehaltsüberschreitungen. In diesen 58 Proben überschritten insgesamt 70 Pflanzenschutzmittelrückstände den jeweils zulässigen Höchstgehalt. In 49 Proben lagen einzelne Wirkstoffe über dem Rückstandshöchstgehalt, in den neun weiteren Proben zwei bis vier Wirkstoffe. Bei diesen Höchstgehaltsüberschreitungen war nur in einem einzigen Fall für den Rückstand von Ethylenoxid in schwarzem Pfeffer, welches als Begasungsmittel zur Sterilisation von Gewürzen verwendet wird, ein gesundheitliches Risiko beim Verzehr nicht völlig auszuschließen. Daher stellte das LGL die Ergebnisse dieser Probe ins Europäische Schnellwarnsystem RASFF ein.

Tabelle 1: Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft 2017
Lebensmittel Probenzahl ohne R mit R kleiner HG mit R größer HG
Obst 750 218 517 15
konventionell 587 73 499 15
biologisch 163 145 18 0
Obsterzeugnisse, Fruchtsäft 42 24 15 3
konventionell 40 22 15 3
biologisch 2 2 0 0
Gemüse 864 452 393 19
konventionell 660 263 378 19
biologisch 204 189 15 0
Getreide, Getreideerzeugniss 92 76 15 1
konventionell 18 11 6 1
biologisch 74 65 9 0
Hülsenfrüchte, Ölsamen, Sch 57 42 9 6
konventionell 38 24 8 6
biologisch 19 18 1 0
Kartoffeln 51 28 23 0
konventionell 35 14 21 0
biologisch 16 14 2 0
Säuglings- und Kleinkinderna 158 139 8 11
konventionell 45 40 2 3
biologisch 113 99 6 8
Planzliche Fette, Öle 45 35 10 0
konventionell 34 25 9 0
biologisch 11 10 1 0
Wein 18 0 18 0
konventionell 4 0 4 0
biologisch 14 0 14 0
Bier 24 6 18 0
konventionell 23 5 18 0
biologisch 1 1 0 0
Tees und teeähnliche Erzeug 32 13 19 0
konventionell 16 3 13 0
biologisch 16 10 6 0
Gewürze 62 17 42 3
konventionell 58 13 42 3
biologisch 4 4 0 0
Sonstige 20 5 15 0
Gesamt 2215 1055 1102 58
Anteil 2215 47% 50% 3%
konventionell 1575 31% 65% 3%
biologisch 640 88% 11% 1%
Vorjahre zum Vergleich        
2016 2055 39% 56% 5%
konventionell 1604 28% 68% 4%
biologisch 451 78% 16% 6%
2015 2253 31% 63% 6%
konventionell 1809 21% 75% 4%
biologisch 444 74% 15% 11%
2014 2390 36% 61% 3%
konventionell 1967 24% 73% 3%
biologisch 423 90% 9% 1%
R = Rückstand, HG = Höchstgehalt nach VO (EG) Nr. 396/2005


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