Rauschbrand in Bayern

Rauschbrand ist eine häufig tödlich verlaufende Erkrankung insbesondere von jungen Rindern und Schafen, gelegentlich auch Ziegen. Sporen des Erregers, ein anaerobes Bakterium der Gattung Clostridium, C. chauvoei, werden durch empfängliche Tiere entweder oral aufgenommen oder treten über Wunden in den Körper ein. Das klinische Bild des Rauschbrands ist durch schwere Störungen des Allgemeinbefindens mit Fieber und Gasödemen in großen Muskelpartien gekennzeichnet. Beim Abtasten betroffener Muskelpartien sind die für die Namensgebung charakteristischen Knistergeräusche, Wärme und Schmerzhaftigkeit zu verzeichnen. Die Erkrankung verläuft rasch und oft mit Todesfällen in den ersten 24 Stunden. Eine abschließende Diagnostik kann meist erst nach dem Tod des Tiers über pathologische und bakteriologische Ergebnisse erzielt werden.
Das Auftreten des Rauschbrandes in Deutschland wird sporadisch in der Voralpenregion und in küstennahen Weidegebieten beobachtet. Rauschbrand ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und unterliegt damit der staatlichen Tierseuchenbekämpfung. Präparate zur Impfung für die prophylaktische Behandlung von Tieren sind in Deutschland zugelassen.

Die Abbildung zeigt die Anzahl der Rauschbrand-Infektionen in Bayern im Zeitraum vom 1. Januar 1995 bis zum 31. Dezember 2015 (Quelle: https://tsn.fli.bund. de/).

Auf einer Bayernkarte ist ersichtlich, dass in der Zeit vom 01.01.1995 bis zum 31.12.2015 acht Fälle von Rauschbrand, verteilt auf Schwaben und Oberbayern, im bayerischen Voralpenland festgestellt wurden.

Die meisten Fälle treten in bereits bekannten Rauschbrandregionen auf, vereinzelt gibt es aber auch Nachweise aus bisher nicht als Rauschbrand- gefährdet bekannten Regionen. Im Jahr 2015 untersuchte das LGL Proben von 284 Tieren auf Anaerobier. Insgesamt gab es zwei Nachweise von Rauschbrandinfektionen und zwar jeweils einen in Oberbayern und einen in Schwaben.

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Untersuchungsergebnisse

Rauschbrand (Black Leg) bei Rindern 2017/2018