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Kastanienhonige: Überprüfung der botanischen Herkunft
Untersuchungsergebnisse 2018/2019
Hintergrund
©LGL ohne Autor
Die Edelkastanie (Castanea sativa), auch als Esskastanie bezeichnet, bevorzugt ein mildes Klima und ist frostempfindlich. Größere Bestände finden sich in Deutschland im Pfälzer Wald (Haardt), Rheintal und Taunus. Der Nektar der Edelkastanie stammt nicht nur aus den Blüten, sondern auch aus extrafloralen Nektarien. Zum Ende und nach der Blüte der Esskastanien kann sich eine Mischtracht oder eine reine Honigtautracht entwickeln. Die Bienen sammeln dann den Honigtau von den Blättern ab.
Sortenhonige sind bei Verbrauchern äußerst beliebt. Die Überprüfung der angegebenen Sorte anhand typischer Merkmale durch die Lebensmittelüberwachung ist zum Schutz der Verbraucher vor Täuschung von großer Bedeutung.
Ziel und Durchführung der Untersuchungen
Bei Kastanienhonigen sollte geprüft werden, inwieweit die Angabe zur botanischen Herkunft zutreffend ist. Die Beschaffenheit von Kastanienhonigen ist unter Abschnitt 3.1.2 der Leitsätze für Honig des Deutschen Lebensmittelbuches (Stand: 05.08.2011) beschrieben. Sensorisches Merkmal ist insbesondere der deutlich herbe, bittere Geschmack. Die elektrische Leitfähigkeit schwankt zwischen 0,8 und 2,0 mS/cm, je nach Anteil an Honigtau. Edelkastanienpollen sind überrepräsentiert und sollen mehr als 90 % im mikroskopischen Bild der Pollen ausmachen.
Es wurden 20 Proben Kastanienhonige angefordert. Von den 19 vorgelegten Proben stammten 15 Proben aus dem Einzelhandel, zwei davon von einem Marktstand. Vier Honige wurden bei regionalen Abfüllern entnommen, einer davon war aus Spanien importiert. Als Herkunftsländer waren überwiegend Italien (15 x), gefolgt von Deutschland (3x) und Spanien (1 x) angegeben.
Untersuchungsergebnisse
18 der 19 untersuchten Proben wiesen die Merkmale eines typischen Kastanienhonigs entsprechend den Leitsätzen auf. Einem Honig fehlte der typisch herbe, bittere Geschmack. Bei diesem Honig lag der Anteil an Kastanienpollen im Honigsediment nur bei etwa 60 %. Die Sortenangabe „Kastanienhonig“ war nicht korrekt und wurde beanstandet.
In Abbildung 1 ist auf dem Bild 1a das Pollenspekrum des beanstandeten Honigs zu sehen. Auf dem Bild 1b ist das Sediment eines typischen Kastanienhonigs mit den vielen kleinen, ovalen Kastanienpollen gegenübergestellt.
Abbildung 1 Mikroskopische Pollenbilder
Abb. 1a: Honig mit ca. 60 % Kastanienpollen
Abb. 1b: Kastanienhonig mit ca. 90 % Kastanienpollen
Fazit
Die Ergebnisse der durchgeführten Schwerpunktuntersuchung zeigen, dass fast alle Kastanienhonige die in den Leitsätzen beschriebene, typische Beschaffenheit aufwiesen und die botanische Herkunft richtig angegeben war. Eine Probe wurde beanstandet, da die Angabe der Sorte nicht gerechtfertigt war. Kastanienhonige werden auch weiterhin stichprobenartig untersucht, um die Verbraucher vor einer möglichen Irreführung zu schützen.
Literatur
H. Horn, C. Lüllmann, Das große Honigbuch, Ehrenwirth, 1992
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Untersuchungsergebnisse
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