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- Wc 01 Milch
Konventionell und ökologisch erzeugte Milch im Vergleich - Untersuchungsergebnisse 2014
Bei Lebensmitteln aus ökologischer Erzeugung dürfen chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel aufgrund von EU-Rechtsvorgaben nicht angewendet werden. Verbraucher erwarten daher bei diesen Lebensmitteln eine deutlich niedrigere Belastung durch Pflanzenschutzmittelrückstände. Die langjährigen Untersuchungen des LGL im Hinblick auf Lebensmittel pflanzlicher Herkunft bestätigen die Annahme auch in diesem Jahr, dass in den Bio-Produkte deutlich geringere Rückstandsgehalte anzutreffen sind. Bei Lebensmitteln tierischer Herkunft stammen Rückstände jedoch vorwiegend von Organochlorpestiziden und polychlorierten Biphenylen (PCB), die aufgrund ihrer hohen Stabilität noch immer in der Umwelt vorhanden sind, obwohl ihr Einsatz bereits vor Jahrzehnten verboten wurde. Diese Stoffe reichern sich im Fettgewebe an und sind deshalb in Lebensmitteln tierischer Herkunft nach wie vor nachweisbar. Dabei unterscheiden sich die Rückstände und organischen Kontaminanten oft nicht signifikant von den konventionellen Erzeugnissen.
Untersuchungsergebnisse
Das LGL untersuchte 20 Proben Bio-Milch aus dem Handel sowie 37 Proben aus konventionellen Milchviehbeständen. Unabhängig von ihrer Herkunft wiesen alle Proben keine Höchstgehaltsüberschreitungen, sondern nur minimale Rückstandsgehalte auf. Mit 11 % rückstandsfreier Proben wird der bereits positive Trend aus den Vorjahren (Vorjahr 6 %) bestätigt.
Mit wenigen Ausnahmen hat das LGL lediglich Spuren der Organochlorpestizide Hexachlorbenzol (HCB) und DDT (in Form seines Abbauproduktes DDE) sowie von PCB nachgewiesen. Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, ist das Ergebnis bei den Proben aus ökologischer Erzeugung für die Organochlorpestizide geringfügig besser. Dagegen wies die Milch aus konventioneller Erzeugung minimal geringere PCB-Gehalte auf. Dieser Effekt dürfte auf die Umweltkontamination zurückgehen, die sich bei der im Bio-Betrieb üblichen Weidehaltung deutlicher auswirkt und auf die der Erzeuger kaum Einfluss nehmen kann.
Lebensmittel | Probenzahl | ohne R | mit R kleiner HG* | mit R größer HG* |
---|---|---|---|---|
Gesamt | 614 | 261 | 352 | 1 |
42,5% | 57,3% | 0,2% | ||
Milch, Milcherzeugnisse | 76 | 11 | 65 | 0 |
Butter, Käse | 27 | 4 | 23 | 0 |
Eier, Eierzeugnisse | 19 | 6 | 13 | 0 |
Fleisch, Fleischerzeugnisse | 427 | 207 | 220 | 0 |
Fische, Fischerzeugnisse | 23 | 4 | 19 | 0 |
Honig | 42 | 29 | 12 | 1 |
*HG: Höchstgehalt nach VO (EG) 396/2005 bzw. Rückstands-Höchstmengenverordnung sowie VO (EG) 1881/2006 bzw. KontaminantenVO