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Anpassungen – UV-Strahlung
Ist man häufig und ungeschützt der unsichtbaren UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt, kann es zu kurzfristigen Folgen wie Sonnenbrand oder Bindehautentzündung sowie langfristigen Folgen wie Hautkrebs oder Grauen Star kommen. Der Klimawandel erhöht die Exposition gegenüber UV-Strahlung zusätzlich, daher ist eine Anpassung besonders wichtig.
Was muss ich wissen?
Der Text des Videos zum Nachlesen
Die Sonne ist natürliche Quelle der ultravioletten (UV-) Strahlung, wobei ein Großteil dieser Strahlung von der Ozonschicht in der Erdatmosphäre herausgefiltert wird. Die UV-Strahlung ist nicht sichtbar, wirkt aber auf den menschlichen Körper ein. Setzt man sich häufig ungeschützt UV-Strahlung aus, kann es zu kurzfristigen Folgen wie Sonnenbrand oder Bindehautentzündung, aber auch zu langfristigen Folgen wie Hautkrebs oder einer Linsentrübung im Auge (Grauer Star) kommen. Vor allem Kinder, ältere Menschen und Menschen mit einem hellen Hauttyp sind besonders gefährdet.
Was ist bei Kindern besonders zu beachten?
Bei Kindern ist der Eigenschutz der Haut noch nicht vollständig entwickelt und der Reifungsprozess der Haut dauert über das erste Lebensjahr hin an. Die kindliche Haut kann die schützende Hautpigmentierung noch nicht bilden. Zusätzlich ist Kinderhaut dünner, sodass die UV-Strahlung in die tieferen Hautschichten eindringen und dadurch die hautbildenden Zellen erreichen und schädigen kann.
Was ist bei älteren Menschen besonders zu beachten?
Die Hautalterung führt zu Wasserverlust und dazu, dass die Haut sich nicht mehr so gut tönen (Pigmentierung) und damit schützen kann.
Was hat der Hauttyp damit zu tun?
Die Hautfarbe eines Menschen wird hauptsächlich durch die Art und Menge der Pigmentproduktion und deren Abbau bestimmt. Diese schützt vor den schädlichen Auswirkungen intensiver UV-Strahlung. Auch die Haarfarbe scheint ein Risikofaktor für Sonnenbrand und Hautkrebs zu sein. Sie können sich von Ihrem Arzt oder Ärztin beraten lassen zu welchem Hauttyp Sie gehören.
Was beeinflusst die Stärke der UV-Strahlung?
Die Stärke der UV-Strahlung, der Sie ausgesetzt sind, ist von mehreren Faktoren abhängig:
- Höhenmeter: Die UV-Strahlung nimmt um ca. 10 Prozent pro 1.000 Höhenmeter zu.
- Breitengrad: Je näher am Äquator, umso mehr UV-Strahlung gibt es, da die Sonnenstrahlen in einem steileren Winkel auf die Erde treffen.
- Sonnenstand: Je höher die Sonne, umso mehr UV-Strahlung trifft auf die Erde. Daher ist die UV-Strahlung im Sommer stärker als im Winter und am Mittag zwischen 11 und 15 Uhr intensiver als morgens und abends.
- Bewölkung: Eine dicke Wolkenschicht hält UV-Strahlung ab, Nebel und leichte Bewölkung können die UV-Strahlung durch Streuung und Reflexion ablenken, wodurch die Exposition gegenüber UV-Strahlung am Boden erhöht werden kann.
- Oberfläche: Reflektierende Oberflächen wie Wasser, Sand und Schnee verstärken die UV-Strahlenbelastung.
- Aufenthaltsort: Im Schatten und in Innenräumen ist die UV-Strahlung geringer. Zu beachten ist, dass UV-Strahlung jedoch auch durch Glas, Kunststoff und Textilien dringen kann.
Der Klimawandel erhöht die Exposition gegenüber UV-Strahlung zusätzlich: Die stratosphärische Ozonschicht reduzierte sich in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund der durch den Menschen verursachten Emissionen von ozonabbauenden Substanzen, insbesondere der Flourchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs). Der fortschreitende Abbau der Ozonschicht konnte zwar durch Verbote ozonabbauender Stoffe weltweit gestoppt werden, es treten jedoch immer noch Niedrigozonereignisse, d. h. Ozonlöcher, besonders im Frühling in Deutschland auf, welche zu einer verstärkten UV-Belastungsstärke führen. Eine Verringerung der Bewölkungsrate und Zunahme der sonnigen Tage, wie sie für Deutschland in den Aufzeichnungen des DWD zu beobachten sind, erhöht zusätzlich die UV-Strahlung, da Sonnenstrahlen ungehindert auf die Erdoberfläche gelangen.
Um sich vor einer zu hohen UV-Belastung zu schützen, ist es hilfreich, das Ausmaß der UV-Belastung zu kennen. Besonders im Frühling kann der UV-Index höher sein als erwartet. Zur Einschätzung der UV-Belastung gibt es den international einheitlich festgelegten UV-Index. Der UV-Index beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Je höher der UV-Index ist, desto höher ist die UV-Bestrahlungsstärke und umso höher das Risiko von Schädigungen. Ab einem UV Index von 3 ist Sonnenschutz (Sonnenschutzmittel, Hut, Sonnenbrille) erforderlich.
Den UV-Index im Blick behalten: Von Grün (niedrige Belastung) bis Violett (extreme Belastung)
Was kann ich tun?
Vorbereitung: Nutzen Sie die UV-Strahlung-Checkliste (PDF, 270 KB)
Informieren Sie sich!
Die Umweltinfo-App können Sie nutzen, um sich aktiv warnen zu lassen, z.B. bei hohen UV-Werten, Hitze, Dürre etc. Sie ist erhältlich im Apple-Store und im Google-Playstore.
UV-Belastung meiden (v.a. zw. 11 und 15 Uhr; Schnee, Sand, Wasser wirken verstärkend)
Verzicht auf Deo, Parfum, Kosmetika (Nebenwirkungen durch UV-Strahlung mögl.)
Sonnencreme verwenden
Augen schützen
Hautkrebsscreening ab dem 35. Lebensjahr alle 2 Jahre
Kleidung schützt (Bade-T-Shirt!)
Kinder schützen! Säuglinge gehören nicht in die Sonne
Solarien meiden
Sonnenverbrand vermeiden
Wenn Sie das Auftragen der Sonnencreme ähnlich wie das Zähneputzen mit in Ihre Morgenroutine aufnehmen und damit täglich automatisch durchführen, ist die Wahrscheinlichkeit sich einzucremen größer. Am besten tragen Sie die Sonnencreme vor allen anderen Kosmetika zuerst auf. Außerdem wird so der empfohlene Abstand von 20 bis 30 Minuten zwischen Auftragen der Sonnencreme und dem Aufenthalt in der Sonne eher eingehalten. Die Zeit ist nötig, damit sich die Partikel in der Creme verteilen und einen Schutzfilm bilden können.
War ich erfolgreich?
Wenn Sie sich informiert und Tipps angewandt haben, überlegen Sie, welche Anpassungsmaßnahmen Sie einfach anwenden konnten und bei welchen Sie noch Unterstützung bräuchten. Am erfolgreichsten sind Anpassungsmaßnahmen, wenn Sie es schaffen, darin eine Routine zu entwickeln. Überlegen Sie sich daher, welche Tätigkeiten Sie mit möglichst wenig Aufwand in Ihren Alltag einbauen können.
Folgende Fragen können Ihnen helfen darüber nachzudenken:
- Was hält mich davon ab, mich morgens einzucremen?
- Habe ich nicht die richtige Sonnencreme?
- Ist die Sonnencreme nie griffbereit, wenn ich sie gerade brauche?
- Konnte sich jeder seine Sonnenbrille selber aussuchen und ist damit zufrieden?

