Stimmt, was auf der Weinkarte steht?
Untersuchungsergebnisse 2018

Mit dem Probenschwerpunkt „Identität von Wein aus der Gastronomie“ wollte das LGL vorrangig überprüfen, ob der Gast tatsächlich den Wein erhält, welcher in den Wein- und Getränkekarten angeboten wird. In der Regel werden die Speisekarten von der Lebensmittelüberwachung vor Ort kontrolliert. Die Lebensmittelüberwachungsbeamten entnehmen Proben von Lebensmitteln und Getränken und senden sie zur Untersuchung und Begutachtung ans LGL.

Mit dem 2018 durchgeführten Projekt wurden diese beiden Kontrollpunkte kombiniert. So konnten die Angaben der Weinkarten mit den Analysedaten, dem Etikett der Flasche und den Daten der amtlichen Prüfung der Weine abgeglichen werden.

Das LGL untersuchte 35 Proben Wein aus bayerischen Gastronomiebetrieben, vorwiegend handelte es sich um Restaurants. Ein Drittel der Proben beanstandete das LGL aufgrund der Kennzeichnung in der Wein- bzw. Getränkekarte: Die in der Karte enthaltenen Angaben entsprachen nicht der tatsächlichen Beschaffenheit des Weines. Am häufigsten handelte es sich dabei um irreführende Angaben zur geografischen Herkunft des Weines und zum angegebenen Weingut. Daneben fielen aber auch mehrere Weine mit falschen Rebsorten-, Alkohol- und Jahrgangsangaben auf. Die Ursachen für die festgestellten Abweichungen liegen vor allem in einer fehlenden Aktualität der Weinkarte nach einem Wechsel des angebotenen Weines. Das LGL hat neben Restaurants auch Betriebe mit Weinerzeugung und eigenem Weinausschank überprüft.

Hier fiel ein Weinbaubetrieb mit Heckenwirtschaft auf, in welchem vom Weinbaubetrieb zugekaufter Wein als selbst erzeugter Wein verkauft wurde. Aufgrund der relativ hohen Beanstandungsquote der untersuchten Proben wird das LGL in den Folgejahren an vergleichbaren Projekten festhalten.

 

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