PAE/EPIET-Trainee am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellt sich vor

Das LGL ist Bayerns zentrale Fachbehörde für Gesundheit, Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin, Arbeitsschutz und Produktsicherheit. Es ist beratend und unterstützend für die 76 bayerischen Gesundheitsämter tätig, die wiederum für die gesundheitlichen Belange der ca. 12,5 Mio. Einwohner Bayerns zuständig sind. Seit 2007 ist das LGL Ausbildungsstätte für die Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie (PAE), seit 2010 für das European Programme for Intervention Epidemiology Training (EPIET) und seit 2015 für das European Public Health Microbiology Training Programme (EUPHEM). Momentan absolvieren sowohl ein Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie -Fellow als auch ein EPIET-Fellow das Programm am LGL (beide Kohorte 2018).
Das Landesamt ist auf mehrere Standorte in Bayern verteilt. PAE- und EPIET-Fellows sind an der Dienststelle Oberschleißheim angesiedelt, dem nach Mitarbeiteranzahl größten Standort des LGL. Oberschleißheim liegt im Landkreis München und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln in jeweils 25 Minuten von der Münchner Innenstadt (vom LGL Richtung Süden) sowie dem internationalen Flughafen München (Richtung Norden) zu erreichen.

LGL Oberschleißheim LGL-Oberschleißheim

Abbildungen 1 und 2: LGL Oberschleißheim

In den Laboren des LGL befinden sich unter anderem das Nationale Referenzzentrum für Borrelien (NRZ), das Konsiliarlabor für Ehrlichien sowie das Konsiliarlabor für Diphtherie. Darüber hinaus befinden sich in Oberschleißheim und den übrigen Standorten Labore der Human- und Veterinärmedizin, Lebensmittelmikrobiologie und -chemie sowie Pharmazie.
Das LGL ist langjähriger Kooperationspartner der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) München und der "Pettenkofer School of Public Health" (PSPHLMU) München. In diesem Rahmen sind LGL-Mitarbeiter sowie auch PAE- und EPIET-Fellows in die Lehrtätigkeiten für Medizin- und Public Health-Studenten eingebunden. Ebenfalls eingebunden sind die Fellows in Lehrtätigkeiten der Bayerischen Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGL). Ihr obliegen in Bayern alle Aufgaben der Aus-, Fort- und Weiterbildung für den öffentlichen Gesundheits- und Veterinärdienst sowie für die Lebensmittelkontrolle.

Am Landesamt sind PAE- und EPIET-Fellows voll integrierte Mitglieder des Aufgabenbereichs GE 5.1 „Infektionsepidemiologie“. Dieser Aufgabenbereich gehört zum Sachgebiet Infektionsepidemiologie und Spezialeinheit Infektiologie – Task-Force Infektiologie/Flughafen“ (GE 5).


Das Team setzt sich zurzeit aus sechs Epidemiologinnen und Epidemiologen sowie mehreren Verwaltungskräften und medizinischen Dokumentaren zusammen. Die Arbeitsgruppe ist verantwortlich für die Surveillance von (meldepflichtigen) Infektionskrankheiten in Bayern, Ausbruchsuntersuchungen sowie verschiedene infektionsepidemiologische Forschungsprojekte.

 

Das Bild zeigt das Team der postgradierten Ausbildung.

Abbildung 3: Das Team im Aufgabenbereich GE 5.1 – Tom Woudenberg, Dr. Merle Böhmer, Dr. Katharina Katz (geb. Schönberger)(Leitung), Dr. Gisela Schlenk, Stefanie Böhm, Ariane Hönigsmann, Dr. Durdica Marosevic (v.l.n.r.), nicht auf dem Bild: Michael Mosetter

Aufgaben des Sachbereichs Epidemiologie, in die auch der Fellow eingebunden ist:

  • Qualitätskontrolle (Einzelfallkontrolle, Plausibilitätskontrolle) sowie Datenmanagement und -auswertung der Meldedaten von übermittlungspflichtigen Infektionskrankheiten in Bayern
  • wöchentliche Publikation der Auswertungen von Meldedaten im "Infektionsepidemiologischen Monitor"
  • jährliche Ausarbeitung des "Jahresberichts Meldepflichtiger Infektionskrankheiten"
  • Ansprechpartner für bayerische Gesundheitsämter bei Fragen zum IfSG-Meldewesen
  • Beratung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) bei Fragen zu Meldedaten von Infektionskrankheiten sowie epidemiologischen Stellungnahmen
  • Erstellung von Leitfäden und Handlungsempfehlungen der infektionsepidemiologischen Überwachung (z.B.: "Leitfaden zum Management von Masern in Gemeinschaftseinrichtungen")
  • 24-Stunden-Hotline für infektionsepidemiologische Notfälle (Task Force-Rufdienst)

Regelmäßig stattfindende Besprechungen, in die auch der Fellow eingebunden ist:

  • wöchentliche "Epidemiologische Lagekonferenz" mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und Epidemiologen aus den Landesstellen anderer Bundesländer per Telefon
  • wöchentliche Teambesprechung: Sachgebiet Infektionsepidemiologie und Spezialeinheit Infektiologie – Task-Force Infektiologie/Flughafen“
  • regelmäßige Wissenschaftler-Treffen; u.a. im Rahmen der Seminarreihe "Forschung und Wissenschaft der Arbeitsgruppe Epidemiologie-Biostatistik" am LGL: Präsentation und Diskussion aktueller Themen der angewandten epidemiologischen Forschung und Biostatistik in interdisziplinärer Runde
  • "Ausbruchs-Café": Informationsaustausch über aktuelle lebensmittelbedingte Ausbrüche in Bayern zwischen LGL-Mitarbeitern der Lebensmittelüberwachung und Veterinärmedizin, Bakteriologie, Virologie und Epidemiologie

Beispiele für Projekte und Aufgaben der PAE/EPIET-Fellows der letzten Jahre

Ausbruchsuntersuchungen

  • Epidemiologische Untersuchung eines großen Ausbruchs von Tularämie im LK Schwandorf (2018)
  • Explorative Befragungen im Rahmen einer Häufung von Salmonella bovismorbificans in Bayern (2014)
  • Befragungen im Rahmen einer Häufung von Salmonella Enteritidis 14b in Bayern (2014/2015)
  • Q-Fieber-Ausbruch im LK Rhön-Grabfeld (2014)
  • Norovirus-Ausbruch nach einer Geburtstagsfeier im LK Weilheim-Schongau (2013)
  • Kontaktnachverfolgung eines "MERS CoV"-Todesfalls in München (2013)
  • Ausbruch von C. perfringens in einer Betriebskantine (2012)
  • Ausbruch von Salmonella Muenchen im Großraum München (2012)
  • Impfstoff-Effektivitätsstudie im Rahmen eines Mumps-Ausbruchs im LK Erding (2011/12)
  • Gastroenteritisausbruch nach einer Hochzeitsfeier (2010)
  • Gastroenteritisausbruch durch Salmonella Typhimurium (2010)

Surveillance-Projekte (Beispiele)

  • Einführung der Meldepflicht für Lyme-Borreliose in Bayern (2013)
  • Evaluation des deutschen Laborsentinels für invasive Pneumokokken-Erkrankungen PneumWeb (2012-2013)
  • Evaluation des Bayern Influenza-Sentinel (2011)
  • Evaluation des Surveillancesystems für darmpathogene Escherichia coli (2010-2012)

Forschungsprojekte (Beispiele)

  • Determinanten des Impfstatus bei einzuschulenden Kindern in Bayern (2011-2013)
  • Effectiveness of trivalent and monovalent influenza vaccines (2010-2012)

Lehre in der Infektionsepidemiologie (Beispiele)

  • Interdisziplinärer Workshop zur epidemiologischen Untersuchung lebensmittelbedingter Ausbrüche
  • Amtsarztlehrgang der Bayerischen Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
  • BELA-Workshop (Lebensmittelüberwachungskurs) der Bayerischen Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
  • Praktikum der Hygienekontrolleure der Bayerischen Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
  • Seminar "Krankenhaushygiene: Qualitätssichernde Maßnahmen und Ausbruchsmanagement" der Bayerischen Landesärztekammer
  • Modul "Infectious Disease Epidemiology" des englischsprachigen Masterstudiengangs Master of Science in Epidemiology der LMU München
  • Beteiligung an der Vorlesungsreihe "Applied Epidemiology of Infectious Diseases" der Pettenkofer School of Public Health München

Ansprechpartner

Main Supervisor:

Prof. Dr. Dr. Andreas Sing; Tel.: 09131 6808 5814; Andreas.Sing@lgl.bayern.de

Co-Supervisors:

Dr. Merle Böhmer, MSc; Tel.: 09131 6808 5634; Merle.Boehmer@lgl.bayern.de

Dr. Katharina Katz (geb. Schönberger)MPH ; Tel.: 09131 6808 5251; Katharina.Katz@lgl.bayern.de

Aktuelle Fellows

Stefanie Böhm, MSc (PAE-Fellow Kohorte 2018); Stefanie.Boehm@lgl.bayern.de

Tom Woudenberg, MSc (EPIET-Fellow Kohorte 2018); Tom.Woudenberg@lgl.bayern.de

Ehemalige Fellows

Durdica Marosevic (EUPHEM-Fellow Kohorte 2015); Durdica.Marosevic@lgl.bayern.de

Nadine Zeitlmann (PAE-Fellow Kohorte 2013); ZeitlmannN@rki.de

Merle Böhmer (PAE-Fellow Kohorte 2011); Merle.Boehmer@lgl.bayern.de

Beatrix von Wissmann (PAE-Fellow Kohorte 2009); beatrixwissmann@hotmail.com

Hélène Englund (EPIET-Fellow Kohorte 2010); henglund22@gmail.com

Ausgewählte Publikationen und Vorträge der Fellows am LGL

Nadine Zeitlmann, Annette Heissenhuber, Stefan Guenther, Nikolaus Ackermann, Marina Hoehne, Wolfgang Hautmann, Norovirus outbreak after a party buffet associated with asymptomatic catering staff in Bavaria, Germany, December 2013, Oral Presentation at ESCAIDE 2014

Nadine Zeitlmann, Evaluating implementation of polio vaccination and stool screening among Syrian asylum seekers, Germany 2013-2014. Oral Presentation at ESCAIDE 2014 (Project with the RKI’s vaccination unit)

Merle Böhmer, Rebekka Schulz, Uta Nennstiel-Ratzel, Wolfgang Hautmann, Measles vaccination coverage and reasons for low coverage among preschool children in Bavaria, Germany, 2004-2007. Oral Presentation at ESCAIDE 2012

Takla A, Böhmer MM, Klinc C, Kurz N, Schaffer A, Stich H, Stöcker P, Wichmann O, Koch J., Outbreak-related mumps vaccine effectiveness among a cohort of children and of young adults in Germany 2011. Human Vaccines and Immunotherapeutics 2014; 10(1): 140-5.

von Wissmann B, Klinc C, Schulze R, Wolf A, Schreiner H, Rabsch W, Prager R, Hautmann W., Outbreak of salmonellosis after a wedding party, Bavaria, Germany, summer 2010: the importance of implementing food safety concepts. Euro Surveill. 2012;17(6):pii=20076

Englund H., Campe H. and Hautmann W., Effectiveness of trivalent and monovalent influenza vaccines against laboratory-confirmed influenza infection in persons with medically attended influenza-like illness in Bavaria, Germany, 2010/2011 season. Epidemiol Infect., 2012 Oct 26:1-9

Englund H and Hautmann W. Using an outbreak to study the sensitivity of the surveillance of enterohaemorrhagic Escherichia coli and other enteropathic Escherichia coli in Bavaria, Germany, January to October 2011. Euro Surveill. 2012; 17(34): pii: 20251.

Weitere Informationen

Informationen zur Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie (PAE) finden Sie hier:

Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie (PAE) am RKI

Informationen zum European Programme für Intervention Epidemiology Training (EPIET) und zum European Public Health Microbiology Training Programme (EUPHEM) finden Sie hier:

EPIET-Seite des ECDC

Bitte richten Sie bei Interesse an einem der beiden Programme Ihre Bewerbung an die jeweils dafür zuständigen Stelle (PAE-Programm: Robert Koch-Institut; PAE/EPIET-Programm: European Centre for Disease Prevention and Control).



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