Stickstofftrichlorid in der Hallenbadluft - Untersuchungsprogramm 2009

Untersuchungsschwerpunkt waren Thermalbäder, da diese für Bayern eine besondere wirtschaftliche Bedeutung haben. Zusätzlich wurden für die Untersuchungen Proben aus einigen Hallen- und Erlebnisbädern entnommen. Stellte das LGL erhöhte Stickstofftrichlorid-Konzentrationen fest, wurde die Probennahme zu einem späteren Zeipunkt wiederholt. Um die Belastung der Badegäste beziehungsweise der Badmitarbeiter zu bestimmen, wurden die Luftproben 20 cm und 150 cm über der Wasseroberfläche entnommen. Mittels Ionenchromatografie wurde Stickstofftrichlorid nachgewiesen. Parallel zu den Luftmessungen führte das LGL auch Wasseruntersuchungen auf übliche Schwimmbadparameter durch und erhob Daten zur Wasseraufbereitung und zur Hallenbadlüftung.

Untersuchungsergebnisse

Insgesamt untersuchte das LGL Proben aus 29 Bädern. Einschließlich der Wiederholungsmessungen wurde der Stickstofftrichlorid-Gehalt in der Schwimmbadluft über der Wasseroberfläche von 66 Becken bestimmt. Bei den beprobten Bädern handelte es sich um zehn Hallenbäder, 13 Thermalbäder und sechs Erlebnisbäder. Bei keiner der Messungen wurde der empfohlene Luftgrenzwert von 0,5 mg/m3 überschritten.

Der Maximalwert aller Messungen betrug 0,47 mg/m3 (Messhöhe von 20 cm). Der Mittelwert aller Messungen in der Messhöhe von 20 cm (ohne Wiederholungsmessungen) lag bei den Thermalbädern bei 0,30 mg/m3, bei den Hallenbädern bei 0,47 mg/3 und bei den Erlebnisbädern bei 0,38 mg/m3. Die Mittelwerte in der Messhöhe von 150 cm lagen bei allen drei Bädertypen unter den Werten der Messhöhe von 20 cm (Thermalbäder: 0,09 mg/m3, Hallenbäder: 0,13 mg/m3, Erlebnisbäder: 0,11 mg/m3).

Die Untersuchungen zeigten, das die Höhe der Stickstofftrichlorid-Konzentrationen nicht nur durch einen, sondern durch mehrere Faktoren gleichzeitig verursacht wird:

  • Anzahl der Wasserspielgeräte,
  • Effektivität der Lüftung,
  • Anzahl und Aktivität der Besucher
  • sowie Konzentration an freiem und gebundenem Chlor und Harnstoffkonzentration im Beckenwasser.

Auch Wiederholungsmessungen bestätigten, dass keiner dieser Faktoren für sich alleine eine gesteigerte Stickstofftrichlorid-Bildung auslöst. Die verschiedenen Messreihen zeigten, dass die Messergebnisse im gleichen Bad von Messtag zu Messtag variieren können und dass die Zahl und Art der Wasserspielgeräte und die Bewegung des Beckenwassers deutlichen Einfluss auf den Stickstofftrichlorid- Gehalt haben.

Fazit

Bei Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik im Schwimmbadbereich (DIN 19643) und einer ausreichenden Lüftung einschließlich eines Frischluftanteils von mindestens 30 % kann eine möglicherweise gesundheitsgefährdende Anreicherung von DNP wie Stickstofftrichlorid vermieden werden.

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