Frauengesundheit

Die Stärkung des Gesundheitsschutzes und der Gesundheitsvorsorge ist zentral für die langfristige Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmerinnen. Daher bezieht sich Frauengesundheit speziell auf deren gesundheitliche Bedürfnisse und Herausforderungen. Ziel ist es, durch Aufklärung, Prävention und individuell angepasste Maßnahmen die Gesundheit von Frauen langfristig zu stärken.

Themen der Frauengesundheit sind z. B. Schwangerschaft/ Mutterschutz sowie der Zeitraum der Wechseljahre. Diese Phasen bringen spezifische Fragestellungen mit sich. Das Team des AMIS-Bayern unterstützt Sie mit verschiedenen Angeboten in diesen Lebensphasen.

Unter dem Motto „Frauen – sichtbar & gesund“ informiert das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention über verschiedene Aspekte der Frauengesundheit.

Informationen zu den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind ein Zeitraum in der Lebensmitte von Frauen, in dem sich ihre natürliche Hormonproduktion umstellt.

Dieser Wechsel ist mit mehr oder weniger deutlich wahrnehmbaren körperlichen Veränderungen verbunden. Wie Frauen die Wechseljahre erleben, ist individuell verschieden. Manche Frauen haben keine Symptome oder berichten von leichten Symptomen. Ein Drittel der Frauen erlebt jedoch belastende Begleiterscheinungen.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Bei den meisten Frauen beginnen die Wechseljahre zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Als durchschnittliche Dauer für die Wechseljahre werden in der Regel sieben bis acht Jahre angenommen. Mit dem letzten Menstruationszyklus endet die fruchtbare Lebensphase einer Frau. Der Fachbegriff dafür lautet Menopause. Wann diese eintritt, kann erst im Nachhinein bestimmt werden, da die letzte Regelblutung dafür definitionsgemäß 12 Monate zurückliegen muss.

Wann und wie lange die Wechseljahre dauern, ist individuell von Frau zu Frau verschieden. Sie enden, wenn die Wechseljahresbeschwerden abgeklungen sind.

Der gesamte Zeitraum der Wechseljahre wird in mehrere Phasen unterteilt:

  1. Prämenopause: Die Funktion der Eierstöcke beginnt nachzulassen und es treten erste hormonelle Veränderungen und Zyklusunregelmäßigkeiten auf.
  2. Perimenopause: In dieser Übergangszeit, der Zeit vor und das Jahr nach der letzten Menstruation, lässt die Hormonproduktion zunehmend weiter nach. Neben zu Beginn ausgeprägteren Zyklusstörungen können u.a. Beschwerden wie Schlafstörungen und Hitzewallungen auftreten.
  3. Menopause: Die dritte „Phase“ ist die eigentliche Menopause selbst, also wenn eine Frau ihre letzte Periode hat. Die Hormonproduktion ist dann so weit abgesunken, dass es nicht mehr zum Eisprung kommt. Das wohl eindeutigste Symptom ist das dauerhafte Ausbleiben der Menstruation für mindestens 12 Monate. Die Menopause ist genau genommen also keine Phase, sondern ein Zeitpunkt – und kann daher erst im Nachhinein eindeutig bestimmt werden.
  4. Postmenopause: Dies ist der Abschnitt der Wechseljahre, der beginnt, wenn die letzte Regelblutung mehr als zwölf Monate vergangen ist. Die Postmenopause kann noch viele Jahre nach der Menopause andauern. Erst wenn sie abgeschlossen ist - was Frauen vor allem daran merken, dass sie keine Wechseljahrbeschwerden mehr haben - sind auch die Wechseljahre abgeschlossen.

Welche Auswirkungen auf den Körper erlebt die Frau zu dieser Zeit?

Während der Wechseljahre schwanken die Hormonspiegel und es kommt u. a. zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogenen und Progesteron. Die Symptomcharakteristik sowie -dauer kann dabei individuell stark variieren. Während manche Frauen belastendere Symptome empfinden, haben andere kaum oder gar keine Symptome in dieser Zeit. Etwa ein Drittel der Frauen erlebt deutliche Beschwerden.

Zu den typischen Symptomen zählen:

  • Körperliche und geistige Erschöpfung
  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Arbeitsplatzgestaltung & Unterstützung sind entscheidend

Wie Frauen die Wechseljahre erleben, kann Einfluss auf ihre Arbeitsfähigkeit nehmen. Es ist deshalb wichtig eine an die Wechseljahre angepasst Arbeitsumgebung zu schaffen. Wissen, Aufklärung und offene Kommunikation über mögliche Beschwerden sind von grundlegender Bedeutung, um die Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit der Frauen während der Wechseljahre bestmöglich positiv zu beeinflussen.

Was kann die Schule unterstützend tun?

Die Schulleitungen sowie das Kollegium können durch Ermöglichung einer offenen Kommunikation zu einer wertschätzenden Gestaltung des Arbeitsumfeldes und Enttabuisierung beitragen. Ebenso dazu, dass Frauen in den Wechseljahren ein unterstützendes Arbeitsumfeld erfahren und ihre berufliche Tätigkeit positiv gestalten und besser ausüben können.

Nachfolgend sind mögliche Maßnahmen genannt, die zur Anpassung des Arbeitsplatzes und der Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren beitragen können:

  • Sensibilisierung von Führungskräften, z. B. Führungskräfte-Schulungen
  • Sensibilisierung und Kommunikation, z. B. offener Austausch zum Thema Wechseljahre
  • Bedürfnisanalyse durchführen, Ermittlung der Bedürfnisse betroffener Frauen (z. B. flexible Stundenplanung, etc.)
  • Maßnahmen umsetzen, z. B. geeignete Rahmenbedingungen schaffen (Umkleideräume mit Waschmöglichkeiten und Rückzugsmöglichkeiten anbieten etc.)

Wie können Frauen mögliche Wechseljahresbeschwerden lindern?

Besonders wichtig ist ein achtsamer und gesundheitsbewusster Lebensstil, um auch die Wechseljahre als Zeit des Wohlbefindens zu gestalten. Auch wenn durch die hormonelle Umstellung ggf. Beschwerden auftreten, müssen diese nicht untätig hingenommen werden. Es gibt viele bewährte Tipps und medizinische Hilfen, die in Anspruch genommen werden können:

  • Gesunden Ernährungsstil
  • Bewegung und Sport
  • Starke soziale Kontakte/Beziehungen
  • Mut zur offenen Kommunikation
  • Auf eigene Bedürfnisse hören
  • Entspannungstechniken
  • individuelle gynäkologische Beratung
  • Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen (z.B. empfohlene Krebsvorsorge)

Unterstützung durch AMIS-Bayern

Das AMIS-Bayern unterstützt das Schulpersonal durch verschiedene Angebote, die auch während der Wechseljahre zu einer gesundheitsförderlichen Arbeitskultur beitragen: