Pressemitteilung
06.08.2025
Nr. 28/2025
Tiergesundheit
Hitzeschutz: So bewahren auch Haustiere einen kühlen Kopf
Hunde, Katzen & Co: Nicht nur die Menschen leiden im Sommer unter übermäßiger Hitze. Auch Haustieren machen hohe Temperaturen zu schaffen. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) appelliert an alle Halterinnen und Halter, ihre Schützlinge zu dieser Jahreszeit besonders im Blick zu haben und dafür Vorsorge zu tragen, dass diese an heißen Tagen keinen Schaden nehmen.
Grundsätzlich droht den meisten Tieren bei zu viel Sonne oder heißen Temperaturen eine Überhitzung. Wichtig ist daher, allen Heimtieren kühle, schattige Plätze anzubieten und für ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu sorgen. Hierzu sollte immer frisches Wasser zur Verfügung stehen.
Bei Hunden sollten zum Schutz gegen Überlastung längere Spaziergänge auf die kühleren Morgen- oder Nachtstunden gelegt werden. Keinesfalls sollten die Tiere in der Mittagshitze auf heißem Asphalt Gassi geführt werden, da sonst Verbrennungen der Pfoten drohen. In aufgeheizten Wohnungen bieten sich Kühlmatten an, um den Tieren Abkühlung zu verschaffen. Hunde mit dickem, langem Fell sollten im Sommer gegebenenfalls geschoren werden. Jedenfalls sollten die Besitzer ihre Tiere gründlich kämmen, um so überschüssiges Fell oder Unterwolle zu entfernen. Auch bei kurzhaarigen Hunden kann dies helfen. Auf keinen Fall dürfen Hunde bei warmen Außentemperaturen im Auto zurückgelassen werden – das gilt ebenso für alle anderen Tiere wie auch für kleine Kinder. In geschlossenen Fahrzeugen übersteigt die Innentemperatur bei starker Sonneneinstrahlung die Außentemperatur sehr schnell – nach nur zehn Minuten schon um 7 Grad Celsius, nach einer halben Stunde gar um 16 Grad Celsius. Da Hunde ihre Körpertemperatur größtenteils über das Hecheln regeln, kann ein Hund bei diesen Temperaturen keine Wärme mehr abgeben, was für das Tier rasch lebensbedrohlich wird.
Im Vergleich zu Hunden vertragen Hauskatzen große Hitze etwas besser. Allerdings brauchen auch sie bei extremen Temperaturen unsere Unterstützung. Katzen vermeiden von Natur aus unnötige Bewegungen und ziehen sich bei Bedarf selbstständig an kühle, schattige Orte zurück. Den Zugang an solche kühlen Orte muss man Katzen unbedingt ermöglichen. Auch Freigängerkatzen sollten sich in Innenräume oder zumindest beschattete Bereiche zurückziehen können. Bei Wohnungskatzen in sehr warmen Wohnungen können Kühlmatten von Vorteil sein. Wichtig ist auch hier ein gutes Flüssigkeitsangebot. Die Besitzer vor allem von Langhaarkatzen oder Tieren mit viel Unterwolle können zusätzlich mit Scheren oder Auskämmen für Abhilfe sorgen.
Kleinsäuger wie Kaninchen und Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindlich und können ihre Körpertemperatur nur schwer absenken. Daher brauchen Nagetiere oder Kaninchen, die im Freigehege untergebracht sind, unbedingt schattige Plätze und ausreichend Wasser. Längeres Verweilen bei Hitze, ob auf der Terrasse, im Garten oder auf dem Balkon, kann für diese Tiere sehr schnell lebensgefährlich werden. Bei hohen Temperaturen kann es auch im Schatten schnell zu Stauhitze kommen – hier sollten die Besitzer sehr aufmerksam sein. Im Falle einer heißen Dachwohnung sollte der Käfig möglichst in einen kühlen (Keller-)Raum gebracht werden. Besonders langhaarige Exemplare sollten nach Möglichkeit geschoren werden. Auch wichtig: Kleine Heimtiere reagieren sehr empfindlich auf Zugluft – eine Klimaanlage oder ein starker Ventilator im selben Raum sind für sie also keine ideale Lösung.
Weiterführende Informationen zum Schutz von Heim- und Nutztieren:
⇒ LGL-PM 2024: Weidetiere im Hitzestress: Was (Hobby-) Tierhalter wissen sollten
⇒ LGL-PM 2023: Hühner im Hitzestress - Worauf auch Hobby-Tierhalter bei ihrem Geflügel achten sollten
⇒ Tiergesundheit: Heimtierhaltung
Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit. Als interdisziplinäre, wissenschaftliche Fachbehörde verfolgt das LGL in seinem Handeln stets den „One-Health-Ansatz“ – denn nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel, und nur eine gesunde Umwelt ermöglicht körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen.
Daher sind am LGL verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen z. B. aus der Human- und Veterinärmedizin, der Lebensmittelchemie, aus den verschiedenen Ingenieurswissenschaften, der Physik, der Psychologie, der Ernährungswissenschaft, der Chemie oder Biologie. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.
Auf dem Gebiet der Tiergesundheit umfassen die Aufgaben des LGL die Diagnostik von Tierkrankheiten, deren Prävention und Bekämpfung, den Tierschutz sowie die Überwachung des Verkehrs mit Futter- und Tierarzneimitteln.

