Pressemitteilung

16.02.2006
Nr. 09/06

Pestizid-Rückstände in Winter-Erdbeeren

LGL deckt Rechtsverstöße auf


Erdbeeren, die in der kalten Jahreszeit angeboten werden, müssen oft wegen zu hoher Gehalte an Pflanzenschutzmittel-Rückständen beanstandet werden. Das hat das Pestizidlabor des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen erneut festgestellt.

Zunehmend werden Erdbeeren nicht nur zur Hauptsaison im Frühsommer angeboten, sondern finden sich praktisch das ganze Jahr im Handel. Untersuchungen in den zurückliegenden Jahren haben gezeigt, dass Winterware vergleichsweise stark mit Pflanzenschutzmittel-Rückständen belastet ist. Deshalb untersucht das LGL im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung alljährlich Erdbeeren schwerpunktmäßig auch im Winterhalbjahr, um Rechtsverstöße aufzudecken.

Bei der Untersuchung von insgesamt 35 Erdbeerproben von Oktober 2005 bis Januar 2006 verstießen 34 % gegen geltende Höchstmengenregelungen. Nur 6 % der Proben waren ganz frei von Pflanzenschutzmittel-Rückständen. Die Rückstands-Gehalte waren teilweise beträchtlich, jedoch im Durchschnitt deutlich niedriger als etwa die Gehalte bei Tafeltrauben. Die festgestellten Rückstände stellten in keinem Fall eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit dar, wie toxikologische Modellberechnungen ergaben. Häufig beruhten Höchstmengenüberschreitungen lediglich auf der komplizierten, nicht EU-einheitlichen Rechtslage.

Vereinzelt bieten auch deutsche Erzeuger in der kalten Jahreszeit Erdbeeren an. Drei einheimische Proben, die im November auf dem Markt entnommen wurden, hielten alle Vorschriften ein. Sie wiesen zudem im Vergleich zu anderen Herkunftsländern erfreulich niedrige Pestizidgehalte auf.