Chloramphenicol - Untersuchungsergebnisse 2012

Alle Lebensmittel tierischer Herkunft werden regelmäßig auf Tierarzneimittelrückstände untersucht. Insgesamt werden in Bayern jährlich etwa 27.000 Proben mit einem einfach und schnell durchführbaren biologischen Schnelltest (Hemmstofftest) auf Antibiotika geprüft und weitere ca. 8.000 Proben auf eine größere Zahl verschiedener Wirkstoffe. Die routinemäßigen Prüfungen erstrecken sich auch auf unzulässige Stoffe wie das in der EU verbotene Antibiotikum Chloramphenicol. Dieser Wirkstoff wurde in einem Schlachtschwein nachgewiesen. Umgehend eingeleitete Recherchen im Erzeugerbetrieb ergaben, dass Chloramphenicol über im Futter befindliche Spülmilch einer Molkerei in die Tiere gelangt war. Ursache der Spülmilchverunreinigung mit Chloramphenicol in der Molkerei war eine unsachgemäße Restmilchentsorgung des Molkereilabors. Chloramphenicol wird als Bestandteil bestimmter Reagenzien bei der Milchuntersuchung gebraucht. Da insgesamt 26 bayerische Schweinemastbetriebe die Spülmilch der Molkerei als Futtermittel verwendet hatten, untersuchte das LGL auf statistischer Grundlage erhobene Stichproben aller möglicherweise betroffenen Betriebe zusammen mit den dort verwendeten Futtermitteln auf Chloramphenicol. In kurzer Zeit überprüfte das LGL 234 Tiere. Aufgrund dieser Analysen konnten zwölf der zunächst gesperrten Betriebe sofort wieder freigegeben werden, fünf weitere nach einer Wartezeit und erneuter Prüfung. Tiere aus neun Betrieben wiesen Chloramphenicol auf. Das Fleisch dieser Tiere konnte nicht mehr als Lebensmittel verwendet werden.

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