Lyme-Studie

Zecke sitzt auf einem Blatt

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1) Hintergrund

Lyme-Borreliose (LB) ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland. Bayern ist eines von 9 Bundesländern, in denen es eine Meldepflicht für LB gibt.
Eine Impfung gegen LB ist in Deutschland nicht verfügbar. Präventionsmöglichkeiten beschränken sich weitgehend auf die Anwendung individueller Schutzmaßnahmen. Konkret bedeutet dies, dass Maßnahmen zur Verhinderung einer LB auf die Vermeidung von Zeckenstichen und die schnelle Entfernung der Zecke im Falle eines Stichs abzielen. LB-Erkrankungen sind bei rechtzeitiger Antibiotikabehandlung in aller Regel erfolgreich therapierbar. Obwohl die Wahrscheinlichkeit an einer LB zu sterben sehr gering ist, besteht eine hohe Krankheitslast durch diese Krankheit (Fingerle, Sing, & Hofmann, 2015).
Das Risiko eines Zeckenstichs, und damit auch das Risiko an einer LB zu erkranken, besteht in erster Linie durch den Kontakt zu Zecken durch im Freien verbrachte Zeit, wird aber auch maßgeblich durch die eigenen Verhaltensweisen beeinflusst, die vor allem von der eigenen Risikowahrnehmung gegenüber Zeckenstichen sowie der wahrgenommenen Gefährlichkeit der LB und der Einstellung gegenüber empfohlenen Schutzmaßnahmen abhängen.

Weitere Informationen zu Zecken und durch Zecken übertragene Erkrankungen finden Sie in folgendem Flyer des LGL

2) Vorgehen

Trotz des hohen Vorkommens von Zecken und LB in Bayern ist kaum etwas bekannt über das Wissen, die Einstellung und das Verhalten in der Bevölkerung diesbezüglich. Die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen zur Prävention der LB hat eine große Bedeutung für Gesundheit der Bevölkerung in Bayern und darüber hinaus. Um eine Grundlage für solche Maßnahmen zu schaffen befragt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) daher diesen Sommer LB-Fälle. Zwischen Juni und Anfang September 2019 werden wöchentlich von den bayerischen Gesundheitsämtern übermittelte LB-Fälle zur Lyme-Studie eingeladen. Da die LB Meldepflicht anonym ist, werden zunächst Gesundheitsämter angeschrieben und darum gebeten, Studienunterlagen an den meldenden Arzt/die meldende Ärztin weiterzuleiten. Dort kann der gemeldete Fall identifiziert und die Studienunterlagen entsprechend weitergeleitet werden. Neben älteren Personen sind vor allem auch Kinder von der Krankheit betroffen, weshalb diese in der Lyme-Studie besonders berücksichtigt werden.

3) Ziele

Ziel der Lyme-Studie ist herauszufinden, wie gut LB-Fälle vor Ihrer Erkrankung über Zecken und zeckenübertragene Erkrankungen informiert waren. Darüber hinaus möchten wir mehr über deren Einstellungen und Verhaltensweisen diesbezüglich erfahren. Ziel ist es außerdem Risikogruppen zu identifiziert, die ein wenig ausgeprägtes Schutzverhalten praktizieren und für die aus Sicht des öffentlichen Gesundheitsdienstes eine gezielte Aufklärung sinnvoll wäre.