Forschungsprojekt: Inzidenz von Arcobacter species in Bayern und
Etablierung von Methoden zum Nachweis von Arcobacter species (Vorgängerprojekt)

Kurzbeschreibung:

Im Rahmen der beiden Projekte wurden kulturelle und molekularbiologische Nachweisverfahren für Arcobacter-Spezies am LGL etabliert. Es wurden eine Real-Time PCR für das Screening auf die Gattung Arcobacter und eine konventionelle Multiplex PCR für die Speziesdifferenzierung in die Routine eingeführt und in der Praxis erprobt. Außerdem wurde erstmals die Prävalenz von Arcobacter-Spezies in Bayern ermittelt.

Über 550 Lebensmittel tierischer Herkunft aus der amtlichen Lebensmittelüberwachung in Bayern bestehend u. a. aus Geflügel-, Schweine- und Wildfleisch, sowie Speisefische wurden auf Arcobacter hin untersucht. Am stärksten war Geflügelfleisch mit Arcobacter spp. belastet, aber auch Speisefische wiesen erstaunlich hohe Kontaminationsraten auf. Die Zahlen zeigen deutlich wie wichtig eine konsequente Küchenhygiene und ein Durchgaren von rohem Fleisch ist, um Infektionen mit den Keimen zu vermeiden. Dies fordert auch eine Stellungnahme des BfR vom November 2007.

Die Bedeutung als Erreger von Durchfallerkrankungen von Arcobacter spp. ist noch nicht eindeutig geklärt, da systematische Untersuchungen von Arcobacter spp. in den medizinischen Laboren noch nicht durchgeführt werden. Die in dieser Studie gefundenen positiven Stuhlproben lassen angesichts der relativ geringen Probenzahlen vermuten, dass Arcobacter spp. weitaus häufiger an Enteriden beteiligt sind und immer noch unterschätzt werden. In weiterführenden Studien sollte daher der Schwerpunkt auf humane Stuhlproben gelegt werden, um den Anteil von Arcobacter spp. als Verursacher von Erkrankungen abschätzen zu können.

Laufzeit: 2005-2009