Vector-borne Infectious Diseases in Climate Change Investigations (VICCI):

Projekt 3: Studie und Epidemiologisches Computermodelling von zeckenübertragenen Erkrankungen in Bayern

Projektverantwortliche

Dr. Philippe G. de Mendonça und Prof. Kurt Pfister
Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie, LMU München

Kurzbeschreibung und Ziele

Zu dem Vorkommen von zeckenübertragenen Krankheitserregern in Habitaten wie Grünflächen zur Freizeitnutzung (Picknick, Grillplätze), Auen und Weiden, in denen Menschen und Haustiere potentiell gefährlichen Zeckenbissen ausgesetzt sind, fehlen bis dato entsprechende Erhebungen.

In der Studie werden deshalb die Überträgerzecke Ixodes ricinus und Kleinsäuger als Wildtierreservoire, Haustiere als Haustierreservoir und der Mensch als Fehlwirt genommen. Die vorkommenden epidemiologischen Interaktionen in den untersuchten Habitaten werden beschrieben und am Computer modelliert.

Ein vorläufiges Computermodell existiert momentan nur für Forsthabitate und nicht für offenes Gelände (Felder, Flurwege mit Hecken, Parks, etc.). Die Etablierung eines solchen Modells ist aufgrund der Diversität der bayerischen Landschaft dringend notwendig. Um die natürliche Variabilität der Umwelt in Bayern vollständig zu erfassen, werden Daten über einen Zeitraum von drei Jahren gesammelt und analysiert.

Über die zu untersuchenden Krankheitserreger Borrelien, Anaplasmen, Babesien und das FSME-Virus existieren bereits Daten aus Forstgebieten, die im Rahmen eines europäischen Projektes (EDEN) erhoben worden sind. Das integrative Vergleichen der Ergebnisse aus Feld, Labor und Computermodelling beider Habitate soll somit zum Verständnis der Epidemiologie heterogener Landschaftsräume in Bayern beitragen.