Erstbeschreibung einer EHEC-Übertragung zwischen Katze und Mensch

Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) können blutige Durchfallerkrankungen und vor allem bei Kindern das hämolytisch urämische Syndrom (HUS) verursachen. Rinder und kleine Wiederkäuer sind seit Langem als Reservoir dieses Erregers bekannt, der häufig über kontaminierte Lebensmittel (wie Rohmilch, unzureichend gegartes Fleisch, Salat, Gemüse) übertragen wird. Selten können auch Hund und Katze Keimträger sein. Als bei einem zweijährigen Mädchen mit Durchfall und EHEC-Nachweis keiner der üblichen Risikofaktoren zutraf, wurde eine Anamneseerhebung zum Kontakt auch mit Tierarten, die bisher für EHEC-Übertragungen nicht bekannt waren, empfohlen. Daraufhin untersuchte das LGL die symptomlose Hauskatze der Familie auf EHEC-Ausscheidung. Der EHEC-Stamm, der aus der Katze isoliert wurde, war molekularbiologisch identisch mit dem des Mädchens. Beide schieden die EHEC-Bakterien monatelang aus. Erst als die vom LGL empfohlene Autovakzinierung der Katze mit dem hitzeinaktivierten infizierenden Stamm durchgeführt wurde, endete die EHEC-Ausscheidung bei der Katze, sodass diese ohne Risiko in der Familie bleiben konnte. Dieser weltweit erste Fall einer EHEC-Übertragung zwischen Mensch und Hauskatze wurde in der CDC-Fachzeitschrift Emerging Infectious Diseases 2007 publiziert.

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