Pressemitteilung
03.03.2025
Nr. 09/2025
Gesundheit
Appell der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen zum Welt-HPV-Tag: So lassen sich Krebs durch HPV und Genitalwarzen vermeiden!
Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheitserregern. Eine HPV-Infektion kann nicht nur Feigwarzen hervorrufen, sondern langfristig sogar Krebs verursachen. Anlässlich des Welt-HPV-Tages weist die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) daher auf die wichtige und von der STIKO empfohlene HPV-Impfung für Jugendliche hin, die vor Krebs schützen kann. In Deutschland haben bislang jedoch nur ca. die Hälfte der 15-jährigen Mädchen und ein Drittel der Jungen einen vollständigen Schutz.
Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach wirbt deshalb für die krebsvorsorgende Impfung gegen Humane Papillomviren. Gerlach betont: „Bei den HPV-Impfquoten besteht weiterhin Verbesserungspotenzial – auch in Bayern. Dabei gibt es Schutzimpfungen, die fast vollständig gegen eine Infektion mit den häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen schützen! Für einen bestmöglichen Schutz ist es wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche rechtzeitig gegen HPV impfen lassen. Denn die Impfung kann Leben retten.“
Die LAGI engagiert sich mit ihren Mitgliedern für einen besseren HPV-Impfschutz durch Aufklärung. Sitz der LAGI-Geschäftsstelle ist am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Professor Dr. Christian Weidner, Präsident des LGL, erklärt: „Es ist nachgewiesen, dass bestimmte Hochrisikotypen der Humanen Papillomviren (HPV) die Auslöser von Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen sind. Zudem können diese HP-Viren weitere Krebsformen, wie im Mund-Rachen-Raum und Anogenitalbereich hervorrufen. Die für Mädchen und Jungen empfohlene HPV-Impfung bietet gegen diese Erkrankungen einen sehr wichtigen und wirksamen Schutz.“
„HPV-Infektionen werden in der Regel sexuell übertragen. Die rechtzeitige Impfung schützt mit hoher Wirksamkeit vor Infektionen mit bestimmten krebsauslösenden HPV-Typen, wenn vor der Verabreichung noch kein Kontakt mit diesen Viren stattgefunden hat “, erklärt die Frauenärztin Dr. Marianne Röbl-Mathieu, Mitglied der STIKO und der LAGI. Zudem weist sie auf weitere Schutzaspekte hin: „Wer sich selbst aufgrund des Impfschutzes nicht mit HPV infiziert, kann die Infektion auch nicht weitergeben und schützt damit zukünftige Sexualpartnerinnen und -partner. Darüber hinaus ist besonders für junge Menschen auch der Schutz vor Genitalwarzen durch die Impfung ein wichtiger Aspekt.“
Die STIKO empfiehlt die HPV-Impfung für alle Jungen und Mädchen von 9 bis 14 Jahren mit zwei Impfstoffdosen im Mindestabstand von fünf Monaten. Falls Impfungen bis zum Alter von 14 Jahren noch nicht durchgeführt wurden, empfiehlt die STIKO dringend Nachholimpfungen bis zum 18. Geburtstag, dann mit drei Impfdosen. Der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, Dr. Wolfgang Ritter, ergänzt: „Auch ab 18 Jahren ist die HPV-Impfung in individuellen Fällen noch sinnvoll und wichtig. Besprechen Sie dies mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt und fragen Sie Ihre Krankenkasse: Einige Krankenkassen erstatten die HPV-Impfungen auch bis zum Alter von 25 Jahren.“ Wichtig ist die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr, sodass eine Ansteckung von Anfang an verhindert wird. Der Kinderarzt und LAGI-Vertreter Philipp Schoof ergänzt: „Die HPV-Impfstoffe werden weltweit seit mehr als 15 Jahren verwendet. Wir haben viel Erfahrung damit und können sagen: sie sind sicher und gut verträglich
Die LAGI rät gemeinsam: Nutzen Sie den Welt-HPV-Tag am 4. März 2025 zur Information und Impfung gegen HPV in Ihrer Kinder-, Haus- oder Frauenarztpraxis oder auch zur Impfberatung in Ihrer Apotheke vor Ort!
Nähere Informationen finden sich auch in den – kostenlos bestellbaren – HPV-Flyern der LAGI:
- Für Eltern
- Für Jugendliche
Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit. Als interdisziplinäre, wissenschaftliche Fachbehörde verfolgt das LGL in seinem Handeln stets den „One-Health-Ansatz“ – denn nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel, und nur eine gesunde Umwelt ermöglicht körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen.
Daher sind am LGL verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen z. B. aus der Human- und Veterinärmedizin, der Lebensmittelchemie, aus den verschiedenen Ingenieurswissenschaften, der Physik, der Psychologie, der Ernährungswissenschaft, der Chemie oder Biologie. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.
Über die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI)
Die LAGI ist eine industrieunabhängige Vereinigung von Ärzteverbänden, Körperschaften, Apothekerinnen und Apothekern, dem bayerischen Gesundheitsministerium (StMGP), dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hebammen, Krankenkassen und der Wissenschaft einschließlich aller bayerischen Mitglieder der Ständigen Impfkommission (STIKO) mit dem Ziel einer umfassenden Impfinformation für die bayerische Bevölkerung. Die Geschäftsstelle der LAGI hat ihren Sitz am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Weitere Informationen unter www.lagi.bayern.de. Kostenlose Informationsmaterialien der LAGI stehen unter www.bestellen.bayern.de (Stichwort LAGI) zur Verfügung