Pressemitteilung

28.07.2006
Nr. 30/06

Erlangen als Stadt der Netzwerke: Drei Erlanger Institutionen schließen Kooperationsvertrag

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und die Universität Erlangen-Nürnberg haben am 27. Juli 2006 eine Vereinbarung über eine stärkere wissenschaftliche Zusammenarbeit geschlossen.

Zwischen den Institutionen gab es schon bisher vielfältige Berührungspunkte: So haben Mitarbeiter des LGL durch Lehraufträge an der Universität Erlangen-Nürnberg erheblichen Anteil an der Ausbildung der Lebensmittelchemiker. Durch die Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Lebensmittelchemie, für Arbeits- und Sozialmedizin und für Thermische Verfahrenstechnik wurden erste Grundsteine für ein Nordbayerisches Zentrum für Lebensmittelsicherheit gelegt. Dieses Engagement soll weiter ausgebaut werden. In noch größerem Umfang als bisher sollen Daten und Erkenntnisse aus der Untersuchungstätigkeit des LGL in Dissertationen an der Universität einfließen.

Zu den anvisierten Zielen des Fraunhofer IIS, der Universität Erlangen-Nürnberg und des LGL gehört die gemeinsame Entwicklung von Verfahren, die einen schnellen, indirekten Nachweis von biologischen und chemischen Kontaminationen mit physikalischen Methoden erlauben. Auf diese Weise würden wenig aufwändige „Gut-Schlecht-Unterscheidungen“ ausreichen, um etwa befallene Früchte aus Produkt-Chargen zu entfernen. In gleicher Weise sollen für die Lebensmittelkontrolle oder für die Wareneingangsprüfung Verfahren entwickelt werden, die eine Vorauswahl „verdächtiger“ Lebensmittel erlauben. Solche Verfahren nützen sowohl den Unternehmen als auch den Überwachungsbehörden. Sie kommen dem risikoorientierten Vorgehen entgegen, das EU-Vorschriften für die Eigenüberwachung in Unternehmen ebenso einfordern wie für die Tätigkeit der Überwachungsbehörden.

Bereits vor der Unterzeichnung haben LGL und Fraunhofer IIS wichtige Projekte angestoßen: z.B. die Erkennung von Knochensplittern in Wurstscheiben, die nur wenige zehntel Millimeter groß sind.
In einem gemeinsamen Projekt des LGL, des Fraunhofer IIS und des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie der Universität Erlangen-Nürnberg wurde gezeigt, dass durch die Kombination von optischen und Röntgenverfahren eine Erkennung von Pilzbefall bei Weizen möglich wird.