Pressemitteilung

03.03.2006
Nr. 11/06

Pestizid-Rückstände in Gemüsepaprika

LGL Erlangen deckt Rechtsverstöße auf


Paprikaschoten müssen sehr oft wegen zu hoher Gehalte an Pflanzenschutzmittel-Rückständen beanstandet werden. Das hat das Pestizidlabor des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen erneut festgestellt.

Gemüsepaprika ist vom Speiseplan der deutschen Verbraucher nicht mehr wegzudenken. Gerade auch in den Wintermonaten, wenn das Angebot an Salaten und frischem Gemüse beschränkt ist, erfreut sich Gemüsepaprika wegen seines hohen Gehalts an Vitamin C und nicht zuletzt wegen des ansprechenden Aussehens großer Beliebtheit. Die Untersuchungen der zurückliegenden Jahre haben allerdings gezeigt, dass Paprika zu den Gemüsearten mit der höchsten Belastung an Pflanzenschutzmittel-Rückständen gehört. Deshalb untersucht das LGL im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung regelmäßig Paprika schwerpunktmäßig auch im Winterhalbjahr, um eventuelle Rechtsverstöße aufzudecken.

Bei der Untersuchung von insgesamt 65 Paprikaproben von November 2005 bis Januar 2006 verstießen 42 % gegen geltende Höchstmengenregelungen. Nur 6 % der Proben waren ganz frei von Pflanzenschutzmittel-Rückständen. Die festgestellten Rückstände waren in zwei Fällen so hoch, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht mehr sicher auszuschließen waren. Das ergab die toxikologische Risikoabschätzung, die bei allen Höchstmengenüberschreitungen routinemäßig vorgenommen wird.

Häufig beruhten Rechtsverstöße allerdings lediglich auf der komplizierten, nicht EU-einheitlichen Rechtslage. Die Paprikaproben stammten aus sieben verschiedenen Ländern und spiegelten die Marktbedeutung der einzelnen Herkünfte im Berichtszeitraum wider. Zwei Drittel der untersuchten Proben stammten aus Spanien. Wie schon in den Vorjahren erwiesen sich die spanischen Paprikas neben den türkischen als besonders belastet.