Pressemitteilung

21.06.2012
Nr. 20/12

Aktuelle Milzbrandfälle bei Heroinkonsumenten: Infektionsrisiko für Heroinkonsumenten - keine Ansteckungsgefahr

+++ In Bayern wurden den Gesundheitsbehörden zwei Infektionsfälle durch Milzbrand bei Heroinkonsumenten aus dem Raum Regensburg gemeldet. Es wird ein Zusammenhang mit dem intravenösen Konsum von mit Milzbranderregern verunreinigtem Heroin vermutet. In beiden Fällen entwickelte sich nach dem Drogenkonsum ausgehend von einer eitrig infizierten Einstichstelle ein hochfieberhafter Infekt. Als Ursache wurde der Milzbranderreger im Blut nachgewiesen. In einem Fall verlief die Infektion tödlich, dem zweiten Patienten geht es nach Aussagen der behandelnden Ärzte derzeit den Umständen entsprechend. Schon 2009/2010 kam es in Europa zu einer Häufung von ähnlichen Fällen von Milzbranderkrankungen mit Todesfällen bei Drogenkonsumenten.

Die Ärzteschaft, Drogenhilfeeinrichtungen und Gesundheitsbehörden wurden informiert, damit in ähnlichen Fällen rechtzeitig eine Diagnostik und Therapie erfolgen kann. Für Milzbrand stehen wirksame Antibiotika zur Behandlung zur Verfügung. Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht. Für die Allgemeinbevölkerung besteht kein Infektionsrisiko. +++

Milzbrand ist eine bakterielle Infektionserkrankung, die vor allem unter Tierbeständen in Afrika, Asien, und Teilen Europas vorkommt. Menschen sind in industrialisierten Ländern nur sehr selten betroffen.