Rindfleisch aus Südamerika und aus einheimischer Erzeugung -Untersuchungsergebnisse 2014

Rindfleisch aus Südamerika gilt als besonders wohlschmeckend und unter anderem deshalb als qualitativ hochwertig, weil die Rinder dort auf der Weide gehalten werden. Um den Befall zum Beispiel mit Läusen und anderen Parasiten gering zu halten, werden die Rinder gegebenenfalls mit insektiziden Wirkstoffen wie den Pyrethroiden oder Phosphorsäureestern behandelt. Rückstände dieser Antiparasitika könnten auch in das Fleisch der behandelten Tiere gelangen. Das LGL untersuchte daher 20 Proben Rindfleisch aus Argentinien, Brasilien und Uruguay auf ihre Gehalte an Pyrethroiden und Phosphorsäureestern. Darüber hinaus umfasste das Untersuchungsspektrum weitere Pflanzenschutzmittel und polychlorierte Biphenyle (PCB). Es lag nahe, die Ergebnisse mit denen von Rindern heimischer Herkunft zu vergleichen, die im Rahmen nationaler Überwachungsprogramme überprüft wurden. Von diesen 115 deutschen Proben stammten 92,2 % (106 Proben) aus bayerischen Beständen.

Gute Ergebnisse für Rindfleisch

Weder in den Proben südamerikanischer Herkunft noch in den heimischen Proben wies das LGL Rückstände der oben genannten Antiparasitika nach. Bei den gefundenen Rückständen an Organochlorpestiziden und PCB stellte das LGL bei keiner der 135 Proben eine Höchstgehaltsüberschreitung fest. Die Proben zeigten das für Rindfleisch typische Bild. Mit wenigen Ausnahmen waren ausschließlich Hexachlorbenzol (HCB) und DDT (hauptsächlich in Form des Abbauproduktes DDE) nachweisbar (siehe Tabelle). Signifikant war für die Proben aus Südamerika das Fehlen jeglicher Spuren an PCB, was durch die geringe Industrialisierung bedingt sein dürfte. Insgesamt fand sich bei den Proben aus Südamerika generell eine niedrigere Anzahl an Befunden, die sich auch in der höheren Anzahl an rückstandsfreien Proben (55 % gegenüber 3 %) ausdrückt.
Insgesamt ist die Rückstandsituation bei heimischem und importiertem Rindfleisch als sehr günstig einzustufen.

Tabelle : Vergleich der Gehalte an Organochlorpestiziden und PCB in Rindfleisch aus Südamerika und Deutschland
Proben-Herkunft HCB (mg/kg Fett) DDT, Summe (mg/kg Fett) PCB, Summe (mg/kg Fett)
zulässiger Höchstgehalt0,2*1,0*0,04**
Mittelwert aller ProbenSüdamerika0,00030,0003n.n.
Deutschland0,0030,0020,015
GemesseneSüdamerika0,0010,002n.n.
MaximalgehalteDeutschland0,0080,1010,038
Nachweishäufigkeit Südamerika25200
(Anteil der Proben in %)Deutschland955662

n.n. = nicht nachweisbar; *: VO (EG) 396/ 2005; **: VO (EG) 1881/2006

Mehr zu diesem Thema

Allgemeine Informationen zum Thema