Forschungsprojekt:
Nachweis von Hepatitis E-Virus in Lebensmitteln (Folgeprojekt)

Kurzbeschreibung:

Hepatitis E ist eine infektiöse Form der Leberentzündung, die durch das Hepatitis E Virus (HEV) verursacht wird. Lange galt eine Hepatitis E-Infektion in industrialisierten Ländern Europas und Amerikas als Reiseerkrankung, vor allem nach Aufenthalten in Asien und Afrika. Die Anzahl der durch das Robert-Koch-Institut erfassten HEV-Erkrankungen stieg jedoch in den letzten Jahren beständig an, insbesondere die Anzahl der gemeldeten autochthonen Fälle, bei denen es sich um Erkrankungen handelt ohne erkennbaren Zusammenhang mit einer Reise in ein Endemiegebiet.

Als Quelle für den Infektionserreger in industrialisierten Ländern gelten vor allem Hausschweine und Wildschweine, die in nahezu allen Regionen der Welt eine hohe Durchseuchung mit HEV aufweisen. Eine Zoonose wird durch die Übertragung vom Schwein oder Wildschwein auf den Menschen als wahrscheinlich angesehen.

Im Rahmen des Projekts „Etablierung und Validierung eines molekularbiologischen Testsystems zum Nachweis von Hepatitis E-Virus in Lebensmittelproben und klinischem Material“ wurden bereits für die Routineuntersuchung geeignete Methoden zum Nachweis von Hepatitis E-Virus in Lebensmitteln, die auf der Detektion des viralen Genoms basieren, etabliert. Im Folgeprojekt „Nachweis von Hepatitis E Virus in Lebensmitteln“ soll die Eignung der erarbeiteten Methoden für den Nachweis von HEV in verschiedenen Lebensmittelmatrizes wie z. B. Rohwurst überprüft sowie alternative Methoden, die die Analyse einer größeren Probenmenge gestatten, getestet werden. Des Weiteren soll eine Methode zur genetischen Charakterisierung von HEV (Sequenzanalyse), die einen Vergleich von aus dem Lebensmittel extrahierten Viren mit aus Patientenmaterial gewonnenen Isolaten erlaubt, etabliert werden. Zudem sollen Leberproben vom Wild (Rothirsch, Reh und Wildschwein) sowie weitere Lebensmittelproben hinsichtlich HEV untersucht werden.

Laufzeit: 2014 - 2015