Projekt: Biologische Arbeitsstoffe in der Luft am Arbeitsplatz

Im Rahmen eines LGL-Pilotprojektes werden Arbeitsplätze in Abstimmung mit der Bayerischen Gewerbeaufsicht auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung ausgewählt und hinsichtlich einer Exposition gegenüber pathogenen Bioaerosolen, insbesondere luftgetragene Bakterien und Schimmelpilze untersucht. An den Arbeitsplätzen sowie als Referenz an der Außenluft Luv werden Bioaerosolproben genommen und im Labor analysiert. Zeitgleich werden meteorologische Parameter wie Lufttemperatur, relative Feuchte, Luftdruck, Winddaten erfasst.

Da es bislang keine Grenzwerte für biologische Arbeitsstoffe gibt, werden die Konzentrationen an Bakterien und Schimmelpilzen in der Luft im Vergleich mit den Hintergrundkonzentrationen sowie anhand von Ergebnissen einschlägiger Untersuchungen aus der Literatur bewertet.

Auf Grundlage der arbeitsplatzbezogenen Bewertung der Messergebnisse (Exposition) wird gemeinsam mit der Bayerischen Gewerbeaufsicht beurteilt, ob und inwieweit technische Schutzmaßnahmen gegen eine Infektionsgefährdung (§§ 5 - 8 BioStoffV) funktionsfähig und wirksam sind (§ 11 Abs. 2 BioStoffV). Bei der Überprüfung der Funktion und Wirksamkeit technischer Schutzmaßnahmen werden in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Gewerbeaufsicht an die Anlagenbetreiber gerichtete Maßnahmenempfehlungen zur Expositionsminderung erarbeitet.

Die messwerte-basierten Arbeitsplatzuntersuchungen stellen ein ergänzendes Instrument der Gefährdungsbeurteilung der Arbeitsplätze dar; an Hand konkreter und belastbarer Expositionsdaten können damit Schutzmaßnahmen nachweislich überprüft werden.