Pathologie, Histopathologie und Immunhistologie 2021/22

Signet Jahresbericht 2021/22

Pathologische Untersuchungen

In den Jahren 2021 und 2022 wurden 9128 Tiere am LGL seziert, einschließlich Organproben sowie Abortmaterial. Schwerpunkt der Untersuchungen stellten landwirtschaftliche Nutztiere dar, im Einzelnen waren dies 3580 Rinder, 944 Schweine, 890 Schafe und Ziegen sowie 161 Pferde.

Sektionen weiterer Tiere umfassten 277 Hunde und Katzen, 1854 Zoo-, Wild- und Gehegetiere sowie Heimtiere, 1220 Vögel sowie 203 Reptilien, Amphibien und Fische. Hauptaugenmerk liegt auf der Diagnostik von Tierseuchen (gemäß EU-Tiergesundheitsrecht/Animal Health Law) und Zoonosen. Eine Schlüsselrolle kommt der Pathologie bei der Erkennung der Rindertuberkulose zu.

Über die regelmäßig festgestellten Infektionskrankheiten wie Q-Fieber, Paratuberkulose oder Salmonellose hinaus sind in 2021-2022 der seltene Fall von Bösartigem Katarrhalfieber (BKF) beim Schwein und einige Rauschbrandfälle außerhalb der bekannten Rauschbranddistrikte in der Voralpenregion besonders hervorzuheben.

Neben den klassischen landwirtschaftlichen Nutztieren werden in den letzten Jahren vermehrt Hühner aus Kleinsthaltungen, die sich steigender Beliebtheit erfreuen, zur Untersuchung eingesandt. Häufige Befunde sind hier Ektoparasitosen, insbesondere der Befall mit der roten Vogelmilbe und Endoparasitosen, ferner Erkrankungen des Legedarms (Abbildung 1) sowie Tumoren einschließlich der Marekschen Krankheit.

Während der Großteil der Sektionen von Tierärzten veranlasst wurde, untersuchte die Pathologie des LGL zahlreiche Tiere auch im Rahmen verschiedener Projekte und Monitoringprogramme. So wurden in 2021 und 2022 eine größere Anzahl an Wildvögeln im Zuge eines gemeinsamen Projektes mit dem Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz e.V., dem Landesamt für Umwelt (LfU) und dem Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der LMU München zur illegalen Verfolgung von Greifvögeln, Eulen und anderen Großvögeln untersucht.

Ein weiteres gemeinsames Projekt mit dem LfU betrifft die Zweitbegutachtung landwirtschaftlicher Nutztiere bei Verdacht auf das Vorliegen einer Rissverletzung durch große Beutegreifer wie Hund und Wolf.

In Monitoringprogrammen untersuchte die Pathologie ferner Rotwildorgane aus alpennahen Landkreisen auf Tuberkulose und Feldhasen auf Todesursache mit besonderer Berücksichtigung der Tularämie.

Abbildung 1 Legedarm eines Huhnes (eröffnet): Legedarmentzündung mit Schichteibildung

Histopathologische Untersuchungen

Während ein Teil der Fälle ausschließlich makroskopisch beurteilt wurde, erfolgte bei 7509 Fällen eine weiterführende histologische Untersuchung. 170 Tiere wurden zusätzlich immunhistologisch untersucht, insbesondere im Zusammenhang mit der Diagnostik der Staupe (vor allem bei Füchsen) und der Bornaschen Krankheit, die vereinzelt bei Pferden, Schafen und Alpakas festgestellt wurde (Abbildung 2). zahlreiche Tiere auch im Rahmen verschiedener Projekte und Monitoringprogramme. So wurden in 2021 und 2022 eine größere Anzahl an Wildvögeln im Zuge eines gemeinsamen Projektes mit dem Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz e.V., dem Landesamt für Umwelt (LfU) und dem Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der LGL München zur illegalen Verfolgung von Greifvögeln, Eulen und anderen Großvögeln untersucht (siehe gesonderter Artikel im Jahresbericht). Ein weiteres gemeinsames Projekt mit dem LfU betrifft die Zweitbegutachtung landwirtschaftlicher Nutztiere bei Verdacht auf das Vorliegen einer Rissverletzung durch große Beutegreifer wie Hund und Wolf. In Monitoringprogrammen untersuchte die Pathologie ferner Rotwildorgane aus alpennahen Landkreisen auf Tuberkulose (s. Links) und Feldhasen auf Todesursache mit besonderer Berücksichtigung der Tularämie (s. Links).
Während ein Teil der Fälle ausschließlich makroskopisch beurteilt wurde, erfolgte bei 7509 Fällen eine weiterführende histologische Untersuchung. 170 Tiere wurden zusätzlich immunhistologisch untersucht, insbesondere im Zusammenhang mit der Diagnostik der Staupe (vor allem bei Füchsen) und der Bornaschen Krankheit, die vereinzelt bei Pferden, Schafen und Alpakas festgestellt wurde (Abbildung 2).

Abbildung 2 Gehirnabschnitt (Ammonshorn) eines Alpakas (Immunhistologie, monoklonaler Antikörper gegen Bornavirusantigen, 400x): Nachweis von Bornavirusantigen in Nervenzellen

Untersuchungen mit tierschutzrechtlichem Hintergrund

In 1728 Fällen führte das LGL Sektionen mit tierschutzrechtlichem Hintergrund durch. Eingesandt wurden diese Fälle meist durch die zuständigen Veterinärämter, seltener auch durch Polizeidienststellen. Aufgabe der Pathologie ist hier unter anderem die Darstellung tierschutzrelevanter Befunde, insbesondere im Hinblick auf Schweregrad und Zeitdauer der pathologischen Veränderungen. Neben Sektion, Histopathologie und Fotodokumentation wurden in 156 Fällen ergänzend Mazerationen durchgeführt, mit Hilfe derer sich Knochenveränderungen, überwiegend entzündlicher Ursache, sowie Frakturen detailliert darstellen lassen (Abbildungen 3a, 3b).


Abbildung 3 Vorderfußwurzelgelenk beim Rind, Mazerationspräparat (a: Ansicht von außen, b: Ansicht auf Schnittfläche): Chronische Entzündung des Vorderfußwurzelgelenkes (Karpitis) mit Zerstörung der Gelenkflächen und ausgedehnten knöchernen Zubildungen in der Gelenkumgebung

Im Jahr 2021 wurde ferner eine in der Pathologie des LGL angefertigte Dissertation zum Thema „Untersuchungen zur Diagnostik und zum Vorkommen von Toxoplasma gondii als Aborterreger beim Schaf in Nordbayern unter differentialdiagnostischer Berücksichtigung von Neospora caninum“ erfolgreich abgeschlossen (s. Links).