Untersuchung von Feldhasen Untersuchungsergebnisse 2018

Im Rahmen eines in Kooperation mit dem Bayerischen Jagdverband durchgeführten Feldhasenmonitorings wurden 2018 insgesamt 106 Proben (überwiegend ganze Tiere) zur Untersuchung an das LGL gesandt. Neben Yersiniose (Pseudotuberkulose) und bakteriell bedingten Lungenentzündungen diagnostizierte das LGL Tularämie in 22 Fällen als häufigste infektiöse Krankheits- bzw. Todesursache.
In Bayern wies das LGLTularämie bei Feldhasen in den vergangenen Jahren regelmäßig nach. 2014 waren es 29 Fälle, 2015 16 Fälle, 2016 und 2017 je zehn Fälle. Menschen können sich vor allem durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen infizieren. Demnach sind Jäger und Tierärzte, aber auch Köche und Metzger besonders gefährdet.

Im Oktober 2018 erkrankten elf Personen im Zusammenhang mit einer Hasenjagd an Tularämie. Das LGL wies den Erreger molekularbiologisch aus beschlagnahmten, zum Verzehr bestimmten Hasenteilen nach. Die Erkrankung äußert sich beim Menschen vorwiegend in grippeähnlichen Symptomen, Hautgeschwüren und einer Lymphknotenschwellung. Zum Schutz vor der Infektion ist eine strenge Einhaltung der Arbeits- und Küchenhygiene notwendig; Wildgerichte sollten immer gut durchgegart und ein Kontakt zu kranken Wildtieren und Kadavern vermieden werden.

In der  Abbildung  sind Milz und Magen eines Feldhasen zu sehen. Die Milz ist vermehrt durchblutet und hochgradig geschwollen; der beigelegte Maßstab zeigt eine Länge von ca. 9 cm.

Abb.:Hochgradige durch Tularämie verursachte Milzschwellung bei einem Feldhasen

Die Abbildung stellt eine mikroskopische Aufnahme einer mit Hämatoxylin-Eosin gefärbten Leber eines Feldhasen mit Tularämie dar. Im Lebergewebe ist ein durch die Francisellen verursachter Nekroseherd (Gewebsuntergang) erkennbar. In der Nekrosezone ist die typische Leberbälkchenstruktur aufgehoben.

Abb.: Mikroskopische Aufnahme der Leber eines an Tularämie erkrankten Feldhasen.
Zu erkennen ist der Nekroseherd (Gewebsuntergang, siehe Pfeile).