Häufig gestellte Fragen rund um das Thema Sonnenschutz

Im Folgenden werden die zehn häufigsten Fragen rund um das Thema Sonnenschutz zusammengefasst:

1. Was bedeutet der Lichtschutzfaktor?

Der Schutz vor UVB-Strahlen wird weltweit einheitlich durch den Lichtschutzfaktor (LSF bzw. Sonnenschutzfaktor SSF oder auf Englisch SPF) charakterisiert. Dieser drückt aus, um wie viel mal länger man sich in der Sonne aufhalten kann als ohne Sonnenschutzmittel, bevor ein Sonnenbrand auftritt. Dieser Faktor hilft also bei der Einschätzung, inwieweit die individuelle Eigenschutzzeit der Haut durch die Anwendung eines Sonnenschutzmittels verlängert werden kann. Die Eigenschutzzeit hängt vom individuellen Hauttyp ab und beträgt circa 5 bis maximal 30 Minuten. Durch den verwendeten LSF und die jeweilige Eigenschutzzeit kann die maximale Verweildauer in der Sonne abgeschätzt werden.

2. Wie viel Sonnenschutzmittel muss zur Erreichung des angegebenen Lichtschutzfaktors aufgetragen werden?

Der Lichtschutzfaktor wird mit einer Auftragsmenge von 2 mg pro Quadratzentimeter Haut bestimmt. Umgerechnet auf die Hautoberfläche eines Erwachsenen bedeuten dies ca. 37 ml einer herkömmlichen Sonnenmilch oder rund ein Fünftel einer 200 ml Flasche. Es wurde festgestellt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in der Regel weniger Sonnenschutzmittel auftragen, sodass der deklarierte Lichtschutzfaktor oft nicht vollständig erreicht wird. Daher wird empfohlen, die berechnete Schutzzeit nie völlig auszunutzen. Als Faustregel empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz die maximale Expositionszeit höchstens zu 60 Prozent auszunutzen, um sowohl die Entstehung von Sonnenbrand zu vermeiden als auch das Risiko lichtbedingter Spätfolgen zu minimieren.

3. Warum wird durch mehrmaliges Auftragen die Schutzzeit nicht verlängert?

Auch mit Sonnenschutzmittel gelangt pro Zeiteinheit immer noch eine bestimmte Strahlendosis auf die Haut, die sich über die Zeit aufsummiert, bis die von der Haut tolerierte Grenze erreicht wird. Diese Zeit kann pro Tag nur einmal ausgenutzt werden, da sonst die Reparaturmechanismen der Haut überfordert werden. Und auch mehrmaliges Auftragen verlängert diese Zeit nicht, jedoch wird dadurch gewährleistet, dass der Lichtschutzfilm auf der Haut, der durch Schwitzen oder Abrieb (beim Abtrocknen) "Löcher" bekommen kann, wieder vervollständigt wird. Es wird daher vom Bundesamt für Strahlenschutz empfohlen, mindestens alle zwei Stunden und insbesondere nach dem Aufenthalt im Wasser oder dem Abtrocknen nachzucremen, um die Schutzwirkung zu erhalten.

4. Was bedeutet der australische Standard?

Der australische Standard war früher weltweit der einzige offizielle Standard, der eine Überprüfung einer UVA-Schutzleistung ermöglichte. Ein Sonnenschutzmittel darf diese Eigenschaft ausloben, wenn eine festgelegte Menge an UVA-Licht durch das Produkt aufgenommen wird.

Der australische Standard wurde in Europa durch das Piktogramm „UVA im Kreis“ abgelöst. Dieses Symbol soll auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen UVB- und UVA-Schutzwirkung hinweisen, bei dem die UVA-Schutzwirkung mindestens ein Drittel der UVB-Schutzwirkung beträgt.

5. Wie lange vor dem Sonnenbad muss man sich eincremen?

Sonnenschutzmittel sollten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden, um ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Die Deklaration der Produkte sollte berücksichtigt werden.

6. Wie gut schützt ein Sonnenschirm?

Auch unter einem Sonnenschirm kann UV-Strahlung auf unseren Körper treffen. Aus diesem Grund sollte auch bei Aufenthalt unter einem Sonnenschirm Sonnenschutzmittel aufgetragen werden. Wie gut ein Sonnenschirm vor UV-Strahlung schützt, hängt vom Material ab. Achten sollte man laut Bundesamt für Strahlenschutz darauf, dass ein UV-Schutz-Faktor (UPF) nach einem der folgenden drei Standards ausgewiesen ist: UV Standard 801, Europäischer Standard (EN13758-1), Australisch-Neuseeländischer Standard (AS/NZS 4399:1996). Ein UV-Schutz-Faktor von 80 stellt einen sehr guten UV-Schutz dar. Die Höhe der UV-Strahlung unter dem Schirm ist jedoch noch von weiteren Faktoren wie beispielsweise der Größe oder des Standorts des Sonnenschirms abhängig. Die Strahlung kann zudem durch Reflexionen von beispielsweise Wasser, Sand oder einer hellen Hauswand erhöht sein.

7. Ist man unter Wasser vor Sonne geschützt?

Nein, in einem Meter Tiefe dringen immer noch 80 % der UVA-Strahlen und 50 % der UVB-Strahlen ins Wasser ein. Bei längerem Baden wird die Haut durch das Aufweichen empfindlicher gegenüber der Sonne und zudem wird der Lichtschutzfilm des Sonnenschutzmittels durch die Bewegung im Wasser abgetragen, auch wenn das Produkt eine Wasserfestigkeit auslobt. Bei intensiver Sonneneinstrahlung empfiehlt es sich daher, Kinder auch im Wasser zusätzlich durch Kleidung (z. B. T-Shirt) zu schützen.

8. Bis zu welchem Grad bewirkt ein höherer Lichtschutzfaktor nennenswert mehr Schutz und bedeutet "Sun Blocker", dass man vollkommen vor der Sonne geschützt ist?

Lichtschutzfaktor (LSF) 2 absorbiert 50 Prozent, LSF 20 96 Prozent und LSF 40 rund 98 Prozent der UVB-Strahlung. Der Sonnenschutz wächst also nicht linear mit dem Faktor, sondern die Steigerungskurve wird immer flacher und erreicht nie 100 Prozent.

Einen vollkommenen Sonnenschutz gewährleisten auch sog. "Sun Blocker" nicht, da ein gewisser Strahlenanteil immer die Haut erreicht. Nach den Empfehlungen der europäischen Kommission zur Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln soll diese Bezeichnung nicht mehr verwendet werden, da sie den Verbraucherinnen und Verbraucher zu einem sorglosen Umgang mit der Sonnenstrahlung verleiten kann.

9. Wie lange hält eine geöffnete Flasche oder Tube Sonnenschutzmittel?

Seit März 2005 muss europaweit auf Sonnenschutzmitteln (wie auch bei allen anderen kosmetischen Mitteln) angegeben werden, wie lange sie nach Packungsanbruch verwendbar sind (außer wenn die Erzeugnisse ein Mindesthaltbarkeitsdatum besitzen). Zu erkennen ist das an der Monatszahl neben dem Symbol eines geöffneten Cremetopfs:

Allgemein ist zu empfehlen:

Man sollte sich nicht länger als ein Jahr auf den Schutz einer angebrochenen Flasche verlassen, vor allem bei empfindlicher Haut und intensiver Sonneneinstrahlung. Die Packung ist in jedem Fall zu entsorgen, das heißt, wenn keine einheitliche Konsistenz mehr gegeben ist.

10. Welchen UV-Schutzfaktor hat Kleidung?

Das hängt sehr von der Art der Kleidung ab. Je dicker und dunkler ein Stoff ist, desto mehr Strahlung absorbiert er. Am schlechtesten schützen Baumwolle und Leinen, besser sind Nylon, Wolle und Seide, und am wenigsten Strahlung kommt durch Polyester. Gedehnte oder nasse Stoffe schützen nicht so gut.

Weil der Schutz durch Kleidung schwer einzuschätzen ist, gibt es auch für Textilien eine Zertifizierung: den UV-Schutzfaktor USF (auf Englisch UPF). Ein durchschnittliches weißes T-Shirt hat einen USF von 10, das heißt ein Zehntel der Strahlung kommt durch, bei einem USF von 20 ist es ein Zwanzigstel, also fünf Prozent.