Untersuchungen von Trinkwasser auf per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS)

Da das Trinkwasser in verschiedenen Studien als wichtige Quelle für die menschliche PFAS-Aufnahme angesehen wird, untersucht das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) seit dem Jahr 2006 Trinkwasser auf den Gehalt an PFAS. Ziel ist es, Daten zur Hintergrundbelastung der Bevölkerung mit PFAS durch Trinkwasser zu ermitteln und Schwerpunkte beim Vorkommen der PFAS sichtbar zu machen.
Bestimmt werden jeweils (außer wenn anders angegeben) folgende Verbindungen:

  • Perfluoroctansäure (PFOA)
  • Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)
  • Perfluorpentansäure (PFPeA) (ab 2009)
  • Perfluorhexansäure (PFHxA)
  • Perfluorheptansäure (PFHpA)
  • Perfluornonansäure (PFNA)
  • Perfluordecansäure (PFDA)
  • Perfluorundecansäure (PFUnA)
  • Perfluordodecansäure (PFDDA)
  • Perfluorbutansulfonsäure (PFBS)
  • Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS)

Rechtliche Bewertung

In der Trinkwasserverordnung sind für PFOA, PFOS und andere PFAS keine spezifischen Grenzwerte festgelegt. Auch international gibt es für diese Stoffgruppe bis jetzt keinen Trinkwassergrenzwert. Die Bewertung der perfluorierten Verbindungen im Trinkwasser erfolgt gemäß den Empfehlungen des Umweltbundesamtes, das folgende Beurteilungswerte nennt:

Tabelle 1: Beurteilungswerte für Trinkwasser
Art des Höchstwertes Zahlenwert Gültig für Begründung
Langfristiges Mindestqualitätsziel bzw. allgemeiner Vorsorgewert (VW)
Quelle: UBA)
kleiner gleich 0,1 µg/l Summe aus PFBA, PFBS, PFPA, PFPS, PFHxA, PFHxS, PFHpA, PFOA und PFOS Lebenslange gesundheitliche Vorsorge, Überschreitung kein Anlass zur gesundheitlichen Besorgnis
Gesundheitlicher Orientierungswert (GOW)
Quelle: UBA
3,0 µg/l
0,3 µg/l
0,1 µg/l
0,3 µ/l

PFPeA
PFHpA
PFDA
PFHpS
Bei Mehrfachbelastung: (Summe der Quotienten aus festgestellter Belastung und jeweiligem GOW bzw.LW) kleiner gleich 1
Überschreitung ergibt keinen Anlass zu gesundheitlichen Besorgnis, aber zu verbesserter Vorsorge
Lebenslang gesundheitlich duldbarer Leitwert (LW) für alle Bevölkerungsgruppen
Quelle: UBA
10,0 µg/l
6,0 µg/l
0,1 µg/l
0,06 µg/l
6,0 µg/l
0,1 µ/l
0,1 µg/l
PFBA
PFHxA
PFOA
PFNA
PFBS
PFHxS
PFOS
Bei Mehrfachbelastung: (Summe der Quotienten aus festgestellter Belastung und jeweiligem LW) kleiner gleich 1
Bis zu dieser Konzentration gesundheitlich lebenslang duldbar
Vorsorglicher Maßnahmewert für Säuglinge
Quelle: UBA
0,5 µg/l Summe PFOA + PFOS Vorsorglicher Schutz von Säuglingen. Empfehlung: Trinkwasser nicht zur Zubereitung von Säuglingsnahrung verwenden. Schwangere Frauen sollten ein solches Trinkwasser (oder mit ihm zubereitete Getränke) nicht regelmäßig zu sich nehmen.
Maßnahmewert für Erwachsene
Quelle: UBA
5,0 µg/l Summe PFOA undPFOS Trinkwasser für Lebensmittelzwecke nicht mehr verwendbar

Sonderuntersuchungsprogramm Trinkwasser

Im Jahr 2006 startete das LGL ein Sonderuntersuchungsprogramm, das im Jahr 2007 fortgesetzt wurde. Die Trinkwasserproben für dieses Programm wurden risikoorientiert ausgewählt: Zuerst wurden Proben der überregionalen Versorger sowie der Versorger in den Ballungsräumen untersucht, die jeweils einen großen Bevölkerungsanteil betrafen. Dann wurde Trinkwasser aus Uferfiltratgewinnung und aus Oberflächengewässer analysiert, bei dem ein Eintrag von Umweltkontaminanten besonders leicht möglich ist.
Eine Übersicht der ermittelten Ergebnisse für die Ballungsräume und die überregionalen Versorger ist in der Grafik dargestellt. Der Untersuchungszeitraum war in diesem Fall von Dezember 2006 bis Mai 2007.

Die Abbildung zeigt die PFT-Trinkwasserwerte in Bayern: In der Bayernkarte sind für jeden Probenahmeort die festgestellten Gehalte an PFT mit einem Kreisdiagramm dargestellt. An folgenden Entnahmestellen wurden keine PFT des Messumfanges im Trinkwasser nachgewiesen: Aschaffenburg (Merlostraße); Bamberg (Inselgebiet); Bayreuth (Eichelbergzone); Freising (Johannisstraße); Hof (Theaterstraße); Ingolstadt; Kempten; Landshut; Marktbreit (Fernwasserversorgung Franken); München Nord/Ost/Süd; München West; Neu-Ulm; Nürnberg Nord; Nürnberg Zentrum; Nürnberg Süd; Regensburg Zentrum; Rosenheim; Steinwiesen; Straubing; Würzburg (Theaterstraße). Perfluoroctansulfonsäure wurde nachgewiesen in den Proben aus Fürth (Stresemannplatz) mit 4 Prozent des Vorsorgewertes von 0,1 µg/l, aus Schweinfurt (Schrammstraße) mit 9 Prozent, aus Volkach (Fernwasserversorgung Franken) mit 8 Prozent und aus Erlangen (Wasserwerk West) mit 4 Prozent. In der Probe aus Augsburg-Göggingen wurden 5 Prozent des Vorsorgewertes Perfluorhexansäure festgestellt. Die Probe aus Passau war mit 40 Prozent Perfluoroctansäure und 6 Prozent Perfluorhexansäure (jeweils berechnet auf den Vorsorgewert von 0,1 µg/l) belastet.

Abbildung 1: Perfluorierte Tenside im Trinkwasser

Jede Probe aus dem Trinkwassernetz wird durch einen Kreis dargestellt. Zu welchem Anteil der Zielwert der Trinkwasserkommission durch eine in der Probe nachgewiesene Perfluor-Verbindung ausgeschöpft wird, spiegeln die nicht blau eingefärbten "Tortenstücke" wieder, z. B. bei Passau: 42 % des Zielwertes sind für Perfluoroctansäure erreicht (oranges "Tortenstück"). Zielwert ist ein Kreisinhalt (0,1 µg/l = 100 %) und wird im Rahmen dieser Untersuchung nie überschritten. Zum Untersuchungsumfang vgl. oben.

In den Jahren 2006 und 2007 wurden insgesamt über 100 verschiedene Trinkwässer untersucht.

Es zeigte sich, dass die Hintergrundbelastung des Trinkwassers in Bayern (ausgenommen in bestimmten Gebieten des Landkreises Altötting) weit unter dem von der Trinkwasserkommission empfohlenen Zielwert von 0,1 µg/l der Summe an PFAS liegt.

In 42 Prozent der Proben aus Nordbayern werden keine PFT nachgewiesen. In weiteren 29 Prozent werden einzelne PFT in Spuren festgestellt, die unter der analytischen Bestimmungsgrenze liegen und nicht mit ausreichender Sicherheit exakt bestimmbar sind. Bei den übrigen 29 Prozent der Proben werden Gehalte einzelner PFT in einer Größenordnung gefunden, die sicher bestimmbar ist. Die Summe der nachgewiesenen Verbindungen liegt dabei jeweils unterhalb des Vorsorgewertes von 0,1 µg/l.

Abbildung 2: PFAS-Gehalte in Trinkwasser (Nordbayern)

In 70 Prozent der Proben aus Südbayern (ohne den Landkreis Altötting) werden keine PFT nachgewiesen. In weiteren 22 Prozent werden einzelne PFT in Spuren festgestellt, die unter der analytischen Bestimmungsgrenze liegen und nicht mit ausreichender Sicherheit exakt bestimmbar sind. Bei den übrigen acht Prozent der Proben werden Gehalte einzelner PFT in einer Größenordnung gefunden, die sicher bestimmbar ist. Die Summe der nachgewiesenen Verbindungen liegt dabei jeweils unterhalb des Vorsorgewertes von 0,1 µg/l.

Abbildung 3: PFAS-Gehalte in Trinkwasser (Südbayern ohne Ldkrs. Altötting)

Wie in den beiden Grafiken zu sehen, werden in 42 % der Proben in Nordbayern und in 70 % der Proben in Südbayern keine PFAS nachgewiesen. Nur in 29 % der Proben in Nordbayern und in 8 % der Proben in Südbayern werden Gehalte in einer Größenordnung gefunden, die sicher bestimmbar ist. Diese liegen aber alle in der Summe der nachgewiesenen Verbindungen unterhalb des Zielwertes von 0,1 µg/l. Die übrigen Proben weisen Gehalte im Spurenbereich unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze auf.

Da der Landkreis Altötting durch die langjährige industrielle Verwendung von PFOA in einem dortigen Chemiebetrieb eine Sonderstellung in Bayern in Hinblick auf die PFAS-Belastung einnimmt, wurden die Trinkwasserdaten aus diesem Landkreis jeweils nicht bei den Proben zur Ermittlung der Hintergrundbelastung der bayerischen Bevölkerung mit einbezogen, sondern werden unter Punkt 4 gesondert behandelt.

Untersuchungen auf PFAS in Tafel- und Mineralwässer

Natürliches Mineralwasser muss aus einem unterirdischen Wasservorkommen stammen und eine ursprüngliche Reinheit aufweisen. Höchstgehalte für bestimmte Stoffe sind in der Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser festgelegt. Jede Mineralwasserquelle unterliegt einem Verfahren zur amtlichen Anerkennung. Dagegen handelt es sich bei Tafelwasser um Trinkwasser, das nicht zwangsläufig aus einem unterirdischen Wasservorkommen stammen muss, sondern auch durch andere gemäß Trinkwasser Verordnung zugelassene Verfahren gewonnen werden kann. Für Tafelwasser gelten dabei die Grenzwerte der TrinkwasserVO. Auf eine bestimmte geographische Herkunft darf beim Tafelwasser nicht hingewiesen werden. Das LGL untersuchte im Jahr 2009 eine Serie von 26 Tafelwässern, die in Gebieten abgefüllt wurden, in denen Trinkwasser unter Uferfiltrateinfluss gewonnen wird. Diese Untersuchungsserie stellt eine Ergänzung und Wiederholung der im Jahr 2007 durchgeführten Untersuchungen zu PFAS in Uferfiltrat beeinflussten Trinkwässern dar (siehe Punkt 2 oben).

In 20 der 26 untersuchten Tafelwässer waren keine PFT nachweisbar. Drei Proben enthielten Spuren unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze. Bei drei Proben wurden Gehalte einzelner PFT über der Bestimmungsgrenze nachgewiesen.

Abbildung 4: PFAS-Gehalte in Tafelwasser

Wie die Grafik zeigt konnten in 20 der 26 untersuchten Tafelwässer keine PFASnachgewiesen werden. Drei Proben enthielten Spuren unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze, d. h. der Gehalt war so gering, dass er nicht mit ausreichender Sicherheit angegeben werden kann. Lediglich bei drei Proben waren PFAS sicher nachweisbar, wobei zwei Proben davon vom selben Hersteller stammten. Nachproben zu den drei letztgenannten Tafelwässern wurden in einem Abstand von circa einem halben Jahr untersucht. Die Gehalte lagen in der Summe bei allen Proben unter 0,1 µg/l, dem oben genannten Vorsorgewert des Umweltbundesamtes für PFAS

Untersuchungen auf PFAS im Trinkwasser aus dem Landkreis Altötting

Im Landkreis Altötting wurden seit Ende des Jahres 2006 flächendeckend im Umfeld des Industrieparks Gendorf aus Trinkwassergewinnungsanlagen sowie aus den verschiedenen öffentlichen Trinkwassernetzen Proben gezogen und auf PFAS analysiert

Alle ermittelten Werte für die PFAS im Trinkwasser sortiert nach Probenahmestelle sind unter dem am Seitenende angegebenen Link abrufbar.

Nachstehend sind die Messwerte für PFOA (PFOS war in den Wässern weitgehend nicht enthalten) auszugsweise in Form einer Grafik wiedergegeben, die einen Überblick über die Entwicklung derPFOA -Gehalte in den Wasserversorgungen gibt, in denen PFOA nachgewiesen wurde.

Die Gehalte an Perfluoroctansäure in den Trinkwasserproben der Wasserversorgung Burgkirchen mit den Entnahmepunkten "Schule Emmerting", Schule "Gendorf" und "Hochbehälter Eschelberg" konnten von über 0,1 µg/l im November des Jahres 2006 auf unter 0,05 µg/l im Oktober 2007 gesenkt werden. Danach steigt der Gehalt im Hochbehälter Eschelberg wieder auf ca. 0,1 µg/l bei Probenahmen Ende 2008 und in 2009 an, während in Emmerting und Burgkirchen maximal 0,05 µg/l bei der einzigen Probenahme Ende 2008 bestimmt wurden. Im Rahmen der Messschwankung gleichbleibende Werte von ca. 0,05 µg/l wurden im Zeitraum 2006 bis Jahreswechsel 2008/2009 bei Trinkwasserproben aus dem Feuerwehrhaus Kastl, dem Wasserwerk Kastl und dem Hochbehälter Kastl ermittelt. Gehalte nur im Spurenbereich unter 0,01 µg/l bestimmte das LGL für Trinkwasser aus dem Saugbehälter Mark (2006 und 2007) und dem Bauhof Altötting im Jahr 2007. Bei der Probennahme im Feuerwehrhaus Neuötting ergab sich ein Anstieg von ca. 0,01 µg/l im Jahr 2007 auf über 0,05 µg/l zum Jahreswechsel 2008/2009. Keine perfluorierten Tenside sind im Trinkwasser aus der Schule in Mehring nachweisbar. Die höchsten Belastungen werden im Trinkwasser der Inn-Salzach-Gruppe festgestellt. Im Trinkwasser aus dem Betriebsgebäude wurde im November 2006 ein Gehalt von circa 0,17 µg/l an Perfluoroctan- und Perfluoroctansulfonsäure gemessen. Im Jahr 2007 wurden zum Teil mehrfach Trinkwasserproben an verschiedenen Stellen des Leitungsnetzes entnommen (Hochbehälter Vogeled, Übergabeschacht Marktl, Kindergarten Alzgern, Altenheim Haiming), wobei die gefundenen Werte zwischen circa 0,18 und 0,25 µg/l lagen. Seit Januar 2009 untersucht das LGL jeden 2. Monat Proben aus dem Leitungsnetz der Inn-Salzach-Gruppe und findet Gehalte von ca. 0,35 µg/l. Der Höchstgehalt ergab sich im Mai 2009 mit ca. 0,4 µg/l.

Abbildung 5: Messwerte für PFOA

Zusammenfassende Bewertung

Gemäß Trinkwasserverordnung sollen Konzentrationen von chemischen Stoffen, die das Wasser für den menschlichen Gebrauch verunreinigen oder seine Beschaffenheit nachteilig beeinflussen können, so niedrig gehalten werden, wie dies nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik mit vertretbarem Aufwand unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalles möglich ist. Als Vorsorgewert für die Summe aller PFAS nachweisbaren im Trinkwasser wird wie am Anfang des Beitrages dargestellt vom Umweltbundesamt aus Vorsorgegründen eine Konzentration von 0,1 µg/l angegeben.

Die Grafik zeigt, dass an den Entnahmestellen Schule Gendorf und Schule Emmerting (Wasserversorgung Burgkirchen) zwischenzeitlich eine deutliche Verringerung der PFOA-Konzentrationen im Trinkwasser im Vergleich zum Jahr 2006 erzielt werden konnte. Der oben genannte Vorsorgewert von 0,1 µg/l wurde nicht mehr überschritten, die Konzentrationen lagen zum Teil an der Nachweisgrenze. Dies gelang durch eine Änderung des Mischungsverhältnisses zwischen Trinkwasser aus dem Brunnen Raitenhaslach und dem Brunnen Öttinger Forst. Auf Grund der nicht kontinuierlichen Mischung der Rohwässer im Hochbehälter Eschelberg unterliegen die dort und in den Trinkwassernetzen festgestellten Gehalte Schwankungen in Abhängigkeit vom Entnahmezeitpunkt der Proben. Gehalte der Summe der nachgewiesenen perfluorierten Verbindungen über dem Vorsorgewert von 0,1 µg/l wurden seit Umstellung der Versorgungssituation nur in Ausnahmefällen festgestellt und sind deshalb nicht als gesundheitlich bedenklich zu beurteilen.

Im Trinkwasser der Gemeinden Kastl, Altötting und Neuötting lagen die gemessenen Konzentrationen an PFAS bislang stets unter dem oben genannten Zielwert von 0,1 µg/l. Das LGL untersucht Trinkwasser dieser Entnahmestellen deshalb nur in größeren Zeitabständen.

Für die PFOA-Messwerte aus dem Zweckverband Wasserversorgung Inn-Salzach-Gruppe weist die Grafik einen kontinuierlichen Anstieg im Trinkwasser von 0,18 µg/l im Jahr 2006 bis 0,41 µg/l im Mai 2009 aus. Dieser Trend wird im Juli 2009 unterbrochen. Für die Daten aus dem Mai 2009 ergibt sich dabei die Besonderheit, dass die im Trinkwasser gemessene Konzentration nicht wie bisher zwischen den Gehalten in den beiden zur Trinkwassergewinnung genutzten Brunnen liegt, sondern genauso hoch ist wie im höher belasteten Brunnen. Dadurch kommt es nach annähernd gleichbleibenden Messwerten im Dezember 2008 sowie Januar und März 2009 zu einem überproportional hohen Anstieg der gemessenen PFOA-Konzentration im Mai. Im Juli ergibt sich wieder das bislang gewohnte Bild mit einem etwas niedrigeren Wert für das Trinkwasser, der zwischen den für die beiden Brunnen bestimmten Konzentrationen liegt.

Für die gesundheitliche Bewertung der Messwerte wird wieder der bereits zitierte Beitrag des Umweltbundesamt vom Oktober 2009 herangezogen. Darin wird ein Leitwert von 0,3 µg/l der Summe aus PFOA und PFOS angesetzt. Bis zu diesem Gehalt sind die beiden im Moment wichtigsten Vertreter der PFAS nach den bislang vorliegenden Daten lebenslang gesundheitlich duldbar. Die Überschreitung dieses Leitwertes ist laut Trinkwasserkommission in Abhängigkeit von der Konzentration für bis zu 10 Jahre ohne Auswirkung auf die Gesundheit möglich. Der Zweckverband Wasserversorgung Inn-Salzach-Gruppe hat am 19. November 2009 eine Aktivkohle-Filteranlage in Betrieb genommen, mit der die Gehalte an PFAS im Trinkwasser dauerhaft gesenkt werden. In den Proben vom Januar und vom Juni 2010 waren PFAS  des Messumfanges nicht mehr nachweisbar. Das LGL wird zusätzlich zu den eigenen Analysen des Betreibers auch weiterhin Messungen auf PFAS in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Altötting durchführen. Der zweimonatige Turnus der Probennahme des Jahres 2009 wird jedoch verlängert werden, da im Moment keine kurzfristigen Änderungen in den PFAS-Gehalten zu erwarten sind.