Bayerisches Stechmücken-Monitoring - FAQ

Woher kommt die Asiatische Tigermücke?

Die aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke, Aedes albopictus (von: Aedes „ungünstig“ und albopictus „weiß gezeichnet“), gilt als die sich weltweit am erfolgreichsten ausbreitende Tierart. Die Asiatische Tigermücke ist ein sogenannter „Container-Brüter“, d.h. sie kann neben ihren natürlichen Brutstätten (z.B. Astlöcher, Kokosnussschalen) auch kleinste und vor allem künstliche Wasseransammlungen wie Blumenvasen, Untersetzer oder Vogeltränken für die Entwicklung ihrer Nachkommen nutzen. Sie kommt in enger Vergesellschaftung mit dem Menschen, also vor allem in städtischen Siedlungsgebieten vor und ist sehr anpassungsfähig.

Warum breitet sich die Asiatische Tigermücke in Bayern/Deutschland aus?

Mit der zunehmenden Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke, vor allem in Südeuropa, steigt die Wahrscheinlichkeit von Eintragungen durch Reise- und Warenverkehr nach Bayern/Deutschland. Hier findet die Asiatische Tigermücke zunehmend passende klimatische Bedingungen sich anzusiedeln, zu vermehren und zu überwintern.

Wie erkenne ich eine Asiatische Tigermücke?

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) gehört zu der Familie der Stechmücken (Culicidae). Mit einer Größe von 0,5 – 1,0 cm (etwa wie 1-Cent Stück) ist sie kleiner als die meisten einheimischen Arten und lässt sich an folgenden Merkmalen erkennen:

  • Schwarz-weiß geringelter Körper und schwarz-weiß geringelte Beine
  • Die Mücke ist deutlich dunkler als einheimische Stechmückenarten
  • Eine in der Mitte verlaufende weiße Linie am Kopf, die sich auf der Brust fortsetzt
  • Transparente Flügel ohne auffällige Musterung
  • Aggressives Stechverhalten, auch tagsüber

Achtung! Verwechslungsgefahr mit der einheimischen Ringelmücke, die jedoch deutlich größer ist, keine weiße Zeichnung auf Kopf und Brust aufweist und eher graubraun gefärbt ist. Ähnliches gilt für die Japanische Buschmücke, deren Hinterbeine ebenfalls auffällig schwarz-weiß gemustert sind. (Urhebervermerk:(c) PantherMedia / natursports)



Wie groß ist das Gesundheitsrisiko durch die Asiatische Tigermücke?

Das Gesundheitsrisiko, das von der Asiatischen Tigermücke in Deutschland ausgeht, wird als derzeit gering erachtet, daher gibt es aktuell keinen Grund für Besorgnis nach einem Stich durch die Asiatische Tigermücke. Dennoch sollte die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke auch in Privatgärten konsequent vermieden werden.
Die Art ist durch ihr aggressives Stechverhalten tagsüber sehr lästig und kann die Aufenthaltsqualität im Freien stark beeinträchtigen. Die Asiatische Tigermücke ist grundsätzlich in der Lage, Krankheitserreger (z.B. Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Viren) durch einen Stich zu übertragen. Nur wenn bestimmte Viren oder Blutparasiten, die derzeit in Bayern nicht verbreitet sind, in der Bevölkerung in einer bestimmten Häufigkeit vorkommen und zusätzlich geeignete klimatische Bedingungen (längere Hitzeperioden) herrschen, kann die Tigermücke als Überträger fungieren.
Bürger*innen, die nach der Rückkehr von einer Auslandsreise mit grippeähnlichen Symptomen erkranken, sollten einen Arzt aufsuchen und auf ihren Auslandsaufenthalt hinweisen. Reisenden in Endemiegebiete wie Südostasien, Afrika oder auch Mittel- und Südamerika wird eine konsequente Stichvermeidung (durch Tragen langer und heller Kleidung, Moskitonetze/Insektenschutzgitter, geeignetes Mückenschutzmittel) empfohlen.
Neben der etablierten Surveillance von Erkrankungsfällen gewinnt das Monitoring gebietsfremder Stechmückenpopulationen zunehmend an Bedeutung.

Was wird am LGL gegen die Asiatische Tigermücke getan?

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) führt seit Juli 2022 eine Studie zur Machbarkeit eines Monitorings gebietsfremder Stechmückenarten in Bayern durch. Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, Erkenntnisse für die Planung und Umsetzung eines Stechmücken-Monitorings zu gewinnen sowie erste Informations- und Beratungsangebote für die lokalen Gesundheitsbehörden zu entwickeln. Nach der Testung geeigneter Fallentypen wurden an ausgewählten Standorten in Bayern Mückenfallen aufgestellt und regelmäßig ausgewertet.

Wohin kann ich mich wenden, wenn ich eine Asiatische Tigermücke entdecke?

Wenn Sie in ihrer Umgebung eine Asiatische Tigermücke sehen oder von ihr gestochen werden, können Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Fangen Sie die Mücke ein, möglichst ohne sie zu zerquetschen
  • Bewahren Sie das Mückenexemplar trocken auf (bitte nicht in einer Lösung, z.B. Alkohol)
  • Legen Sie das Mückenexemplar in einen kleinen Behälter (Plastikröhrchen, Streichholzschachtel o. Ä.) und senden Sie diesen in einem gepolsterten Umschlag oder Karton unter Angabe von Ihrem Namen, dem Fundort und Funddatum sowie Ihrer Kontaktdaten (Adresse, Telefon oder E-Mail) an folgende Adresse:
  • Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
    Landesinstitut für Tiergesundheit II
    Sachbereich TG 6.3
    Veterinärstr. 2, 85764 Oberschleißheim

Eine sichere Bestimmung der Mückenart ist anhand von Fotos nicht möglich.

Bei Fragen können Sie sich an mueckenmonitoring@lgl.bayern.de wenden.
Alternativ können Sie das Mückenexemplar an den „Mückenatlas Deutschland“, ein deutschlandweites Citizen-Science-Projekt, (https://mueckenatlas.com/mueckenjaeger-werden/) schicken.

Einsendungen von untypischen oder auffälligen Stechmücken an den „Mückenatlas Deutschland“ oder an das LGL können den Behörden helfen, neue Verbreitungsherde zu entdecken und geeignete Maßnahmen zu koordinieren.

Was kann ich gegen die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke unternehmen?

Die Asiatische Tigermücke legt ihre Eier bevorzugt in kleineren Wasseransammlungen ab. In Gärten ist stehendes Wasser u.a. in Topfuntersetzern, Blumenvasen, Gießkannen, Vogeltränken und verstopften Regenrinnen eine geeignete Brutstätte. Die Eier der Asiatischen Tigermücke sind unempfindlich gegenüber längeren Trocken- und Kältephasen. Helfen Sie mit bei der Beseitigung möglicher Brutstätten der Asiatischen Tigermücke, indem Sie:

  • Wasseransammlungen vermeiden
  • Regentonnen mückensicher (z.B. mit feinmaschigen Netzen oder Deckeln) abdichten
  • Wenn nicht vermeidbar (z.B. Vogeltränken), Wasserbehälter einmal wöchentlich ausleeren und auswischen
  • unbenutzte Behälter entfernen oder umdrehen, um so eine

    Regenwasseransammlung zu vermeiden

Wo finde ich weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke?

Weitere Informationen finden Sie hier: