Schoko-Weihnachtsmänner beliebt und gut?

151 Millionen Schoko-Weihnachtsmänner hat die Deutsche Süßwarenindustrie im Jahr 2019 hergestellt. Allein 100 Millionen davon für den deutschen Markt. Jedes Jahr ab Oktober werden die beliebten Süßwaren in Aluminiumfolie umhüllt in vier verschiedenen Schokoladenarten im Einzelhandel angeboten: Milchschokolade, dunkle Schokolade, weiße Schokolade und gefüllte Schokolade.

Die zur Herstellung verwendete Schokolade muss in ihrer Zusammensetzung den Anforderungen der Kakao-Verordnung entsprechen. In dieser Verordnung sind Mindestgehalte für Kakao - ausgedrückt als sogenannte fettfreie Kakaotrockenmasse und Gesamtkakaotrockenmasse - sowie Mindestgehalte für Milcherzeugnisse - ausgedrückt als Milchfett und Milchtrockenmasse - festgelegt. Zudem ist die Verwendung gewisser weiterer Zutaten und Zusatzstoffe geregelt. Jeder Schokoweihnachtsmann aus dunkler oder Milchschokolade muss außerdem mit dem Hinweis „Kakao: … mindestens“ gekennzeichnet werden. Diese Angabe spiegelt den Gehalt an verarbeiteten Kakaobohnen und zugesetzter Kakaobutter im Schokoladenanteil des Erzeugnisses wieder.

Das LGL überprüft regelmäßig stichprobenartig die Einhaltung dieser Anforderungen. Im Jahr 2019 und 2020 wurden 37 Schokoweihnachtsmänner bzw. Schokokugeln, -glocken oder –sterne untersucht. Dabei betrug der Anteil an Figuren aus Milchschokolade und aus dunkler Schokolade knapp 95 %. Schokoladenweihnachtsmänner aus weißer Schokolade wurden nicht beprobt. Abbildung 1 zeigt die prozentuale Verteilung der untersuchten Erzeugnisse.

Kreisdiagramm mit Untersuchungsergebnissen der folgenden Tabelle

Abbildung 1: prozentuale Verteilung Schokoladenarten untersuchter Schoko-Weihnachtsmänner 2019/2020

Tablle zur prozentualen Verteilung Schokolandenarten untersuchter Schoko-Weihnachtsmänner 2019/2020

Schokoladenarten Anzahl Prozent (%)
Milchschokoladen 33 89%
Schokolade 2 5%
gefüllte Milchschokoladen 2 5%
weiße Schokoladen 0 % 0 0

Bei Milchschokoladen ist die Mindestanforderung an den Gehalt an fettfreier Kakaotrockenmasse 2,5 g/100g. Dieser Wert berechnet sich aus den Theobromin- und Koffeinkonzentrationen. Die untersuchten Milchschokoladen wiesen Gehalte an fettfreier Kakaotrockenmasse von 3,8 bis 6,9 g/100g auf. Im Durchschnitt liegt dieser Wert bei 5,6 g/100g. Insgesamt erfüllen somit alle untersuchten Milchschokoladen hinsichtlich des Gehaltes an fettfreier Kakaotrockenmasse die Anforderungen der Kakao-Verordnung.

Bei 79 % der untersuchten weihnachtlichen Milchschokoladen-Figuren handelte es sich um Vollmilchschokoladen, zu deren Herstellung als Milcherzeugnis Vollmilchpulver verwendet wird. Vollmilchschokoladen müssen einen höheren Anteil an Milchfett als Milchschokoladen aufweisen, nämlich mindestens 4,5 g/100 g. Die untersuchten Vollmilchschokoladen-Weihnachtsmänner wiesen Milchfettanteile von 3,3 bis 8,3 g/100g auf. Der durchschnittliche Milchfettgehalt lag bei 6,0 g/100g. Eine Probe Vollmilchschokoladen-Kugeln wurde aufgrund des zu niedrigen Milchfettanteils von 3,3 g/100g beanstandet. Alle anderen Vollmilchschokoladen-Weihnachtsartikel waren hinsichtlich ihres Milchfettgehaltes unauffällig.

Zudem müssen Vollmilchschokoladen einen Anteil an Kakaotrockenmasse von mindestens 30 g/100g aufweisen. Die ermittelten Gehalte an Kakaotrockenmasse reichen von genau 30 g/100g bis zu 38 g/100g. Im Durchschnitt liegt dieser Wert bei 33 g/100g. Abbildung 2 zeigt die Verteilung der Kakaotrockenmasse-Anteile der untersuchten Vollmilchschokoladen. Alle Vollmilchschokoladen-Weihnachtsmänner erfüllen die Anforderungen der Kakao-Verordnung, wobei nur bei wenigen Vollmilchschokoladen deutlich höhere Kakaotrockenmasse-Gehalte über 35 g/100g bestimmt wurden. Letztgenannte weisen einen hohen Anteil der wertbestimmenden verarbeiteten Kakaozutaten auf.

Abbildung 2: Verteilung der Kakaotrockenmasse-Anteile der untersuchten Vollmilchschokoladen

Dunkle Schokoladen müssen nach den Anforderungen der Kakao-Verordnung einen Anteil an Kakaotrockenmasse von mindestens 35 g/100g aufweisen. Für die vorgelegten Weihnachtsmänner aus dunkler Schokolade wurden Kakaotrockenmassegehalte von über 50 g/100g bestimmt, die den Anforderungen entsprechen.

Die untersuchten Schokoweihnachtsmänner aus dunkler und Milchschokolade waren alle mit der Angabe „Kakao: … mindestens“ gekennzeichnet. Die dort angegebenen Werte stimmten mit den Ergebnissen der Analysen überein. Verpackte Lebensmittel müssen ebenso den Anforderungen der Lebensmittelinformationsverordnung entsprechen. Ein Schokoweihnachtsstern ist beanstandet worden, weil Pflichtkennzeichnungselemente durch den Händler überklebt und somit unkenntlich gemacht wurden.

Schokoladenart Parameter Anzahl Proben Minimum [g/100 g] Maximum
[g/100 g]
Mittelwert
[g/100 g]
Mindestanforderung KakoV [g/100 g] Anzahl beanstandete Proben
Milchschokolade fettreiche Kakoatrockenmasse 33 3,8 6,9 5,6 2,5 0
Vollmilchschokolade Milchfett
Kakaotrockenmasse
26
26
3,3
30
8,3
38
5,8
33
4,5
30
1
0
Kennzeichnung 37   1

Tabelle: Schokoweihnachtsmänner 19/20: Überblick der Gehalte ausgewählter Parameter, der rechtlichen Mindestanforderungen sowie der Anzahl der Beanstandungen

Fazit

Die überwiegende Anzahl der im Jahr 2019 und 2020 untersuchten Schokoweihnachtsmänner bzw. Schokokugeln, -glocken oder –sterne erfüllt die Vorgaben der Kakao-Verordnung hinsichtlich der Mindestanforderungen an den Kakao- und Milchpulveranteil. Nur eine von 37 Proben wurde aufgrund eines zu niedrigen Milchfettgehaltes beanstandet. Die Kenntlichmachung des Kakaoanteils erfolgte ausnahmslos entsprechend der rechtlichen Anforderungen. Die Kennzeichnung einer Probe entsprach aufgrund von überklebten Pflichtkennzeichnungselementen nicht den Anforderungen der Lebensmittelinformationsverordnung.