Hepatitis A

Das Hepatitis-A-Virus (HAV) verursacht eine Entzündung der Leber. Es wird mit dem Stuhl erkrankter Personen ausgeschieden, wobei die Ansteckungsfähigkeit in den 1-2 Wochen vor sowie in den ersten Tagen nach Symptombeginn am höchsten ist. Rund ein Drittel der Erkrankten in Deutschland steckt sich im Ausland an (Reise-Hepatitis) (siehe www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hepatitis-a/).

Endemiegebiete für Hepatitis A sind insbesondere Mittel- und Südamerika, Afrika, Südostasien, Russland, der Nahe Osten, der außereuropäische Mittelmeerraum sowie einzelne europäische Länder (www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/14/Art_01.html). In industriell entwickelten Ländern ist die Hepatitis-A-Inzidenz in den letzten Jahrzehnten auch angesichts hoher Hygienestandards kontinuierlich zurückgegangen.

Die Infektion erfolgt durch Kontakt- oder Schmierinfektion. Auslöser können verunreinigte Lebensmittel (z. B. Muscheln aus abwasserbelasteten Küstengewässern) oder verunreinigtes Trinkwasser sein. Der Erreger kann auch über enge Personenkontakte z. B. im gemeinsamen Haushalt oder im Kindergarten, oder über Sexualkontakte übertragen werden.

Aktuell ist die Infektionsrate in Deutschland – im Gegensatz zu den Entwicklungsländern – niedrig. Dennoch sind auch hier immer wieder Ausbrüche möglich, z.B. durch kontaminierte Lebensmittel.

Weitere Informationen zu Erreger, Ansteckung und Krankheitsverlauf finden Sie unter der LGL-Seite zu Infektionskrankheiten A bis Z: Hepatitis A

Impfung

Der Totimpfstoff besteht aus inaktivierten (nicht vermehrungsfähigen) Hepatitis-A-Viren und ist auch in Kombination mit der Impfung gegen Hepatitis B oder Typhus erhältlich.

Bei dem Einzelimpfstoff gegen Hepatitis A kommt es bereits nach Verabreichung der 1. Impfstoffdosis innerhalb eines Monats bei über 95-99% der Geimpften zum Auftreten von spezifischen Antikörpern im Blutserum (Serokonversion). Aufgrund der langen Inkubationszeit bei Hepatitis A von ca. 28 bis 30 Tagen besteht bei einer ersten Impfung vor dem Abreisezeitpunkt zumeist ein hoher Schutz vor einer reiseassoziierten Hepatitis-A-Erkrankung für die Dauer von ca. 6 Monaten. Aber erst nach der 2. Impfstoffdosis nach ca. 6-12 Monaten ist die Grundimmunisierung mit einem langjährigen Impfschutz von mind. 10-20 Jahren gegeben.

Hinweis: Bei Verwendung eines Hepatitis-A- und -B-Kombinationsimpfstoffs sind 3 Impfungen für einen vollständigen Impfschutz notwendig und ein vorläufiger Impfschutz kann erst nach 2 Impfdosen erreicht werden (da hier nur halb so viel Hepatitis-A-Antigen wie in monovalentem Impfstoff vorhanden ist).

Wer soll sich impfen lassen?

Die Impfung gegen Hepatitis A wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) nicht allgemein, sondern nur für besonders gefährdete Menschen empfohlen.
Dazu gehören u. a.:

  • Reisende in Regionen mit hohem Hepatitis-A-Risiko (Übersicht der Hepatitis-A- Endemiegebiete siehe Reiseimpfempfehlungen der STIKO)
  • Personen mit einem Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung (z. B. Männer, die Sex mit Männern haben)
  • Personen mit häufiger Übertragung von Blutbestandteilen (z. B. intravenös Drogenkonsumierende, Hämophile oder Personen mit Lebererkrankungen)
  • Bewohner in psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen
  • Personen mit arbeitsbedingt erhöhtem Expositionsrisiko (berufliche Indikationen), z. B. im Gesundheitsdienst, bei Abwasserkontakt, Tätigkeiten in Kindertagesstätten, -heimen, Behindertenwerkstätten, Asylbewerberheimen

Impfangebot bei Kontaktpersonen in Absprache mit Arzt bzw. Gesundheitsamt: Aufgrund der langen Inkubationszeit der Hepatitis A ist es möglich, dass eine postexpositionelle Impfung mit monovalenten Impfstoffen innerhalb von 14 Tagen nach Exposition eine Erkrankung noch verhindern kann.

Zeitpunkt der Impfung

Eine Impfung ist bereits bei Kindern ab dem 1. Lebensjahr möglich. Die Grundimmunisierung für einen lang andauernden Schutz besteht abhängig vom verwendeten Impfstoff aus 2-3 Impfstoffdosen. Ein verkürztes Impfschema vor Reisen ist bei bestimmten Impfstoffen möglich (siehe oben)

Häufigste Impfreaktionen

Es besteht sehr gute Verträglichkeit bei allen Altersgruppen. Je nach verwendetem (Kombinations-)Impfstoff können sich die Impfreaktionen unterscheiden. Typische Beschwerden (sogenannte Impfreaktionen) nach einer Impfung sind zum Beispiel Rötung, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle. Es kann auch zu Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein kommen. Diese Reaktionen zeigen, dass sich das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt und halten in der Regel nur wenige Tage an. Genauere Angaben zu Impfreaktionen und möglichen Nebenwirkungen finden sich in den Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe, z. B. unter www.stiko-web-app.de.

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