Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks, die durch das FSME-Virus ausgelöst wird. Das Virus wird durch Zeckenstiche übertragen. Etwa 30 % aller Infektionen mit FSME-Viren sind mit Symptomen verbunden. Circa ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich können grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Kopf-und Gelenkschmerzen, gelegentlich auch Magen-und Darmbeschwerden auftreten. Bei etwa 10 % der Infizierten können die FSME-Viren das Zentralnervensystem befallen, es kann zur Hirnhaut-, Gehirn-oder Rückenmarksentzündung kommen.

Nach überstandener FSME mit Beteiligung des Zentralnervensystems können als Spätfolgen anhaltende Kopfschmerzen, Konzentrations-und Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfanfälle auftreten. Etwa 1 % der das Zentralnervensystem betreffenden Fälle kann sogar tödlich verlaufen. Bei Erwachsenen werden häufiger schwere Krankheitsverläufe beobachtet als bei Kindern.

Man kann sich gegen Zeckenstiche durch das Tragen körperbedeckender Kleidung sowie mit Insektenschutzmitteln schützen. Nach dem Aufenthalt in Wäldern bzw. auf Wiesen sollten Körper und Kleider nach Zecken abgesucht werden. Wichtig ist dabei die fachgerechte Entfernung der Zecken, d. h. mit Pinzette/Zeckenkarte zum Rausziehen (ohne Öl und ohne die Zecke zu quetschen). Gegen FSME ist jedoch die Impfung die einzig zuverlässige wirksame Schutzmaßnahme.

Impfung

Der Impfstoff besteht aus inaktivierten (nicht vermehrungsfähigen) FSME-Viren und wird in den Muskel injiziert.

Wer soll sich impfen lassen?

  • Erwachsene und Kinder, die sich in FSME-Risikogebieten häufig im Freien aufhalten.
  • Personen, bei denen wegen ihres Berufes (z. B. Förster, Landwirte, Waldarbeiter) die Gefahr eines Zeckenstiches besteht.
  • Personen, die in Risikogebiete außerhalb Deutschland reisen und für die dort die Gefahr eines Zeckenstiches besteht.

FSME-Risikogebiete

Mittlerweile ist fast ganz Bayern als FSME-Risikogebiet ausgewiesen (außer Stadtkreis Augsburg und Stadtkreis Schweinfurt). Neben Bayern bestehen in Deutschland weitere Risikogebiete in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen.

Zu Risikogebieten in anderen europäischen Ländern fragen Sie Ihren Arzt oder das Gesundheitsamt. Hier erhalten Sie unter anderem Auskünfte zur Impfung im Kindesalter und zu Möglichkeiten der Vermeidung von Zeckenstichen.

Zeitpunkt der Impfung

Bevorzugter Impftermin ist die kalte Jahreszeit, damit bis zum Beginn der nächsten „Zeckensaison“ ein wirksamer Impfschutz aufgebaut wird. Für die Grundimmunisierung sind drei Impfdosen in bestimmten Abständen notwendig. Je nach Alter und Impfstoff sollte die Impfung bei fortbestehendem Infektionsrisiko alle drei bis fünf Jahren durch eine einzelne Impfdosis aufgefrischt werden.

Häufigste Impfreaktionen

Es können leichtes bis mäßiges Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle sowie Kopfschmerzen auftreten. Selten werden vorübergehende Gelenk- und Muskelschmerzen beobachtet.

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