Hepatitis B

Das Hepatitis-B-Virus wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, durch Kontakt mit infiziertem Blut (z. B. bei intravenösem (i. v.) Drogengebrauch und im medizinischen Bereich) sowie von infizierten Müttern auf ihre Kinder übertragen.

Ca. ein Drittel der Erkrankungen geht mit der charakteristischen Gelbsucht einher. Bei Erwachsenen verlaufen 5 bis 10 % der Infektionen chronisch, d. h., das Virus bleibt ständig im Körper und führt zu einer Zerstörung und Schrumpfung der Leber. Solange das Virus im Körper vorhanden ist, kann es an andere Personen weitergegeben werden.

Bei einer Infektion von Neugeborenen oder Säuglingen nehmen bis zu 90 % der Fälle einen chronischen Verlauf. Um eine Übertragung von der Mutter auf das Kind zu verhindern, ist bei allen Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft eine Blutuntersuchung auf Hepatitis B vorgesehen; im Falle eines positiven Ergebnisses muss das Neugeborene sofort nach der Geburt aktiv und passiv (mit Hepatitis-B-Immunglobulin) immunisiert werden.

Hepatitis B ist auch heute nur eingeschränkt behandelbar.

Impfung

Als Impfstoff wird HBs-Antigen (ein Bestandteil der Virushülle) verwendet, das selbst keine Infektion auslösen kann. Der Impfstoff wird in den Muskel injiziert.

Es gibt Einzel-und Kombinationsimpfstoffe. Bei Säuglingen wird zur Grundimmunisierung ein Sechsfachimpfstoff empfohlen, der gleichzeitig gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Polio (Kinderlähmung), Hib (Haemophilus influenzae Typ b) und Hepatitis B gerichtet ist.

Wer soll sich impfen lassen?

  • Alle Säuglinge, Kinder und Jugendlichen.
  • Personen, bei denen aufgrund einer Immunschwäche oder einer vorbestehenden Grunderkrankung ein schwerer Verlauf einer Hepatitis B-Erkrankung zu erwarten ist (z. B. HIV-Infektion, Hepatitis C-Infektion, Dialysepatienten).
  • Personen mit erhöhtem nichtberuflichen Infektionsrisiko (z. B. Personen mit Kontakt zu infektiösen Hepatitis-B-Erkrankten in Familie oder Wohngemeinschaft, i. v.-Drogen-Konsumenten, Personen mit Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko).
  • Personen mit erhöhtem beruflichen Infektionsrisiko (z. B. Personal in medizinischen Einrichtungen (einschließlich Auszubildender, Labor- und Reinigungspersonal), Ersthelfer, Polizisten, Personal in Einrichtungen mit zu erwartendem erhöhten Anteil von Hepatitis-B-Infizierten wie z. B. Gefängnissen, Asylbewerberheimen, Behinderteneinrichtungen).
  • Bei Reisen ist eine individuelle Gefährdungsbeurteilung erforderlich.

Zeitpunkt der Impfung

Die erste Impfung der Grundimmunisierung im Säuglingsalter erfolgt möglichst im Alter von 8 Wochen. Die weiteren Impfungen sind im Alter von 4 und 11 Monaten empfohlen. Zwischen der 2. und 3. Impfstoffdosis muss für einen zuverlässigen Langzeitschutz ein Abstand von mindestens 6 Monaten liegen. Daher spricht die STIKO von einem 2+1-Impfschema. Versäumte Impfungen sollten spätestens bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Frühgeborene (d.h. Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche) sollen aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems nach dem früher angewandten 3+1-Schema geimpft werden. Das heißt vier Impfstoffdosen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten.

Auffrischimpfungen sind derzeit für Personen ohne besonderes Risiko nicht generell empfohlen.

Eine Hepatitis-B-Auffrischimpfung sollte bei neu aufgetretenem Risiko, z. B. bei Anstellung im Gesundheitsdienst, durchgeführt und anschließend eine serologische Kontrolle vorgenommen werden.

Neugeborene infizierter Mütter erhalten die Impfung unmittelbar nach der Geburt zusammen mit Immunglobulin.

Häufigste Impfreaktionen

Die Verträglichkeit ist gut. Gelegentlich können Rötung und Schwellung an der Impfstelle auftreten, selten Fieber und noch seltener Gelenkschmerzen.

Weitere Informationen zu Hepatitis B auf den Seiten der BZgA und des RKI.

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