Bubble Tea – Mikrobiologische Untersuchungen 2013

Bubble Tea, ein alkoholfreies Modegetränk, ist vor allem bei Jugendlichen und Kindern sehr beliebt. Bubble Tea besteht aus drei individuell zusammenstellbaren Zutatengruppen:

grüner oder schwarzer Tee, Sirup unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, der dem Getränk die intensive Farbe verleiht und wahlweise mit Milch vermischt ist, sowie Toppings (Garnierungen), die mit einem dicken Trinkhalm aufgesogen werden und das Besondere an dem Mixgetränk darstellen. Toppings gibt es in verschiedenen Varianten, als Bubbles und als Jellys. Bubbles sind ca. 10 mm große Perlen aus Stärke, die entweder schwarz und von bissfester Konsistenz (Tapiokaperlen) oder farbig und mit Fruchtsirup gefüllt sind und beim Zerkauen platzen (Bobaperlen). Bei Jellys handelt es sich um eckige, bissfeste Geleestückchen. Für Kinder unter vier Jahren stellt Bubble Tea eine mögliche Gesundheitsgefahr dar, da die Perlen beim Aufsaugen mit dem Trinkhalm durch Aspiration in die Lunge geraten können. Entsprechende Warnhinweise beim Verkauf werden in verschiedenen Fachkreisen als notwendig erachtet. Die Bedingungen bei der Herstellung und Behandlung sowie die produktgerechte Lagerung der Zutaten und des verzehrsfertigen und vorrätig gehaltenen Tees sind wichtige Voraussetzungen für die hygienisch einwandfreie und gesundheitlich unbedenkliche Beschaffenheit von Bubble Tea. Bisher liegen nur wenige mikrobiologische Untersuchungsergebnisse zur Beschaffenheit von Bubble Tea vor, daher führte das LGL 2013 entsprechende Untersuchungen durch.

Mikrobiologische Untersuchungen zur Ermittlung des Hygienestatus

Im Jahr 2013 überprüfte das LGL den Keimstatus von 16 Planproben verzehrsfertigen Bubble Teas (siehe Tabelle ) und bestimmte

  • die aerobe Gesamtkeimzahl,
  • Indikatorkeime für Hygienemängel (zum Beispiel Enterobacteriaceae/Coliforme, E. coli),
  • Verderbniserreger (zum Beispiel Hefen, Pseudomonaden),
  • potenziell toxinbildende Mikroorganismen (Staphylococcus aureus, Bacillus cereus).

Zwei Proben wiesen eine hohe aerobe Gesamtkeimzahl und sehr hohe Keimgehalte an Hefen und Pseudomonaden (über 106 KbE/g) auf; hier wurde eine Hygienebeanstandung ausgesprochen. In vier weiteren Proben ermittelte das LGL erhöhte Keimzahlen an Enterobacteriaceae und Hefen (103 bis 104 KbE/g). Mögliche Ursachen für diese Befunde sind Hygienemängel, zum Beispiel durch Verwendung unsauberer Gerätschaften bei der Herstellung, Behandlung und Aufbewahrung der Ausgangsstoffe und des verzehrsfertigen Tees sowie eine zu lange oder unsachgemäße Lagerung. Potenziell toxinbildende Krankheitserreger wies das LGL in keiner Probe nach.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die hygienischen Herstellungsbedingungen bei Bubble Tea wie bei anderen Lebensmitteln wichtige Voraussetzung für die Abgabe hygienisch einwandfreier und sicherer Produkte an den Verbraucher sind. Auch in Zukunft wird das LGL mikrobiologische Untersuchungen durchführen, um weitere Kenntnisse zum Hygienestatus dieses Modegetränks zu gewinnen. Inwiefern die Beliebtheit von Bubble Tea allerdings erhalten bleibt, wird bei der bestehenden Kritik bezüglich des hohen Zucker- und Koffeingehalts und der Gefahr des Verschluckens der Perlen durch Kleinkinder abzuwarten sein.

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