Forschungsschwerpunkt: Sterben und Lebensende

Prof. Dr. Werner Schneider, Dr. Julia von Hayek, Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung (ZIG) der Universität Augsburg:

Für die Zukunft ist nicht nur aufgrund des medizinischen und technologischen Fortschritts mit einer weiter steigenden Lebenserwartung zu rechnen, sondern mit dem demographischen Wandel werden immer mehr Menschen nach den ‚gewonnenen Lebensjahren‘ als ‚Hochbetagte‘ verschiedene chronische Krankheiten aufweisen. Aufgrund der Veränderungen in den Lebensformen wird für die kommenden Generationen am Lebensende schließlich ein ‚längeres‘ Sterben wahrscheinlicher, welches zunehmend auf verschiedenste Formen der stationären und ambulanten institutionellen Betreuung und Begleitung angewiesen sein wird.

Der Schwerpunkt befasst sich zum einen mit den derzeit sich entwickelnden Formen von Palliative Care. Zum anderen wird der gesellschaftliche Wandel im Umgang mit Sterben und Tod erforscht sowie die sich daraus ergebenden Unsicherheiten für das Gesundheitssystem und dessen zukünftige Ausgestaltung. Begleitet von öffentlichen, gesellschaftspolitischen Diskussionen (z. B. zu Hirntod und Organtransplantation, Sterbehilfe etc.) verschieben sich bislang geltende Grenzen an den Lebensrändern und erfordern zunehmend eine breite interdisziplinäre Herangehensweise einschließlich ethischer Betrachtungsweisen.