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Forschungsschwerpunkt: Gesundheitliche Prävention
Prof. Dr. Werner Schneider, Dr. Julia von Hayek, Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung (ZIG) der Universität Augsburg:
Im Sinne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Gesundheit in den Dimensionen physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden verstanden. Gesundheitliche Prävention bedeutet dann, dass – neben der nach wie vor wichtigen Verhältnisprävention – in einer salutogenetischen Perspektive vor allem auch die Gesundheitsressourcen eines Individuums langfristig gestärkt und aufgebaut werden.
In der Bevölkerung entsteht ein Bewusstsein dafür, dass jeder einzelne durch gesundheitsförderndes Verhalten und durch die Nutzung medizin- und biotechnischer Neuerungen, unterstützt durch Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen aus dem Gesundheitswesen, Einfluss auf seine Gesundheit nehmen kann. Dahinter steht der moderne Anspruch einer aktiven und selbstbestimmten Lebensführung, die eine Verbesserung der Lebensqualität und eine soziale Teilhabe bis ins hohe Lebensalter und in jeder Lebenslage ermöglicht.
Neben der Bestimmung dessen, was als gesund und was als krank zu gelten hat, gewinnt zunehmend die Frage an Bedeutung, wie man im Hinblick auf die jeweils eigene individuelle Situation (bspw. Behinderungen, chronische Erkrankungen) weiterhin als selbstbestimmtes Mitglied durch geeignete Präventionsstrategien in der Gesellschaft leben und teilhaben kann. Bspw. entfalten Bewegung und Sport, wie bisherige Studien zeigen konnten, in allen genannten Dimensionen des Gesundheitsverständnisses positive Wirkungen und werden so zu einer Ressource für gesundheitliche Aspekte. Gerade in dem Bereich Bewegung und Sport lässt sich jedoch konstatieren, dass solche gesundheitsförderliche Verhaltensweisen zunehmend aus dem Alltag verdrängt werden, mit allen negativen Konsequenzen für die individuelle und gesellschaftliche Entwicklung (z. B. Bewegungsarmut, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen).
Innerhalb dieses Schwerpunkts werden die Bedarfslagen, Bedürfnisse und Ansprüche verschiedener Gruppen von Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenssituationen (bspw. Menschen in der "dritten Lebensphase") sowie Vermittlungsinstitutionen wie Schulen, Betriebe (betriebliches Gesundheitsmanagement) und Vereine, die gesundheitsförderlich wirken können, erforscht, und angemessene Angebots- und Versorgungsstrukturen entwickelt, um ein aktives Leben zu ermöglichen.