Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in ausgewähltem frischem Beerenobst und in Tiefkühl-Ware (TK-Ware) – Untersuchungsergebnisse 2013

Tiefkühl-Beerenobst ist eine beliebte Alternative zu frischem Obst, da es nicht gewaschen und geputzt werden muss. Die sonst nur saisonal erhältlichen Beerensorten sind so das ganze Jahr über verfügbar. Zudem stellt das Tiefkühlen eine schonende Konservierungsmethode dar. So bleibt durch das Einfrieren noch ein großer Anteil an Vitaminen enthalten.

Um die Rückstandssituation zu verfolgen und einen Vergleich zu ermöglich, wurden am LGL sowohl frisches als auch Tiefkühlobst in einer Schwerpunktuntersuchung im Jahr 2013 besonders intensiv beobachtet. Der vorliegende Beitrag berichtet über die Ergebnisse der von Januar bis Dezember 2013 bearbeiteten Proben.

Für den Vergleich von frischem und tiefgekühltem Beerenobst untersuchte das LGL insgesamt 221 Proben. Dabei handelte es sich um Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren. Die frischen Proben stammten größtenteils aus Deutschland und Spanien. Bei den Tiefkühlprodukten lagen keine konkreten Herkunftsangaben vor.

Einen Überblick über die Ergebnisse gibt Tabelle 1. Insgesamt waren 12 % der 58 untersuchten, konventionellen Tiefkühl-Proben rückstandsfrei, während in 83 % Rückstände unterhalb der Höchstgehalte nachgewiesen wurden. Drei Proben (5 %) wiesen Höchstgehaltsüberschreitungen auf. Das frische, konventionelle Beerenobst zeigte ein ähnliches Bild, wobei nur eine Probe (1 %) einen überhöhten Gehalt aufwies. Jedoch waren hinsichtlich des mittleren Rückstandsgehalts pro Probe bei allen frischen Beerenarten deutlich höhere durchschnittliche Gehalte feststellbar als in der Tiefkühlware, was auf die Verarbeitung der Tiefkühl-Ware (z. B. Waschen) zurückgeführt werden kann. Ebenso liegt die durchschnittliche Anzahl an Rückständen pro Probe mit Ausnahme der Himbeeren bei den frischen Beeren über der Anzahl an Rückständen in den Tiefkühl-Beeren.

Auffällig waren Überschreitungen des Rückstandshöchstgehalts in zwei Proben von Tiefkühl-Erdbeeren und einer Probe von Tiefkühl-Heidelbeeren (je einmal das Insektizid Dichlorvos und das Fungizid Procymidon in den Tiefkühl-Erdbeeren sowie das Insektenabwehrmittel DEET (Diethyltoluamid) in den Tiefkühl-Heidelbeeren). Eine frische Heidelbeerenprobe wies ebenfalls eine Höchstgehaltsüberschreitung an DEET auf. Bei allen vier Überschreitungen lagen die Rückstandsgehalte jedoch nur geringfügig über den Grenzwerten.

Auch wenn das untersuchte, konventionelle Tiefkühl-Beerenobst mehr Höchstgehaltsüberschreitungen aufweist, ist es gemessen an der durchschnittliche Anzahl an Rückständen und dem mittleren Gehalt pro Probe eher gering belastet. Das frische Beerenobst weist hinsichtlich dieser Parameter einen mittleren Belastungsgrad auf. Somit war das frische Beerenobst im Vergleich stärker belastet als die entsprechende Tiefkühl-Ware. Jedoch wies der Großteil aller untersuchter Proben Rückstände auf, besonders häufig auch Mehrfachrückstände.

Die 7 Proben aus biologischem Anbau wiesen keine Rückstände an Pflanzenschutzmitteln auf.

Tabelle 1: Rückstandssituation bei Tiefkühl- und frischem Beerenobst
Lebensmittel Proben-zahl ohne R mit R kleiner HG mit R größer HG verschiedene Stoffe Anzahl R pro Probe Gehalt R pro Probe [mg/kg]
Gesamt (konv.) 214 27 183 4 67 3,4 0,4
Anteil 13% 85% 2%
TK-Beerenobst (konv.) 58 7 48 3 37 2,8 0,11
Anteil 12% 83% 5%
TK-Erdbeere 20 4 14 2 23 2,2 0,05
TK-Heidelbeere 17 2 14 1 11 1,8 0,05
TK-Himbeere 21 1 20 0 14 4,2 0,2
frisches Beerenobst (konv.) 156 20 135 1 48 3,7 0,5
Anteil 13% 86% 1%
Erdbeere (frisch) 80 2 78 0 43 4,7 0,45
Heidelbeere (frisch) 27 11 15 1 15 1,9 0,27
Himbeere (frisch) 49 7 42 0 20 3,1 0,72
Gesamt (bio) 7 7 0 0 0 0 -
Anteil 100% 0% 0%
TK-Beerenobst (bio) 2 2 0 0 0 0 -
frisches Beerenobst (bio) 5 5 0 0 0 0 -

TK = Tiefkühl, R = Rückstand, HG = Höchstgehalt nach VO (EG) Nr. 396/2005,
konv. = konventionell angebaut, bio = biologisch angebaut

Im Vergleich war das frische Beerenobst stärker belastet als die entsprechende Tiefkühl-Ware. Insgesamt wies der Großteil aller untersuchter Proben Rückstände auf, besonders häufig auch Mehrfachrückstände. Gelegentlich treten auch Höchstgehaltsüberschreitungen auf. Die Kontrollen sollen in folgenden Probenplänen durch Stichpunktkontrollen von Lebens-mittel¬proben aus dem Handel fortgeführt werden.

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