Control of main risk factors after ischaemic stroke across Europe: data from the stroke-specific module of the EUROASPIRE III survey

Heuschmann PU, Kircher J, Nowe T, Dittrich R, Reiner Z, Cifkova R, Malojcic B, Mayer O, Bruthans J, Wloch-Kopec D, Prugger C, Heidrich J, Keil U. Eur J Prev Cardiol 2014;0(0):1-9. DOI: 10.1177/2047487314546825

Hintergrund

Frühere Querschnittsstudien in verschiedenen europäischen Ländern innerhalb des EUROASPIRE Programmes haben eine hohe Prävalenz potentiell modifizierbarer vaskulärer Risikofaktoren, einen ungesunden Lebensstil sowie einen häufig nicht adäquate medikamentöse Einstellung der Risikofaktoren bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung gezeigt. Vergleichbare Daten zum ischämischen Hirninfarkt fehlen.

Methoden

Ein Schlaganfall-spezifisches Modul wurde zur Hauptstudie von EUROASPIRE III hinzugefügt. In diese multi-zentrischen Querschnittsstudie wurden konsekutive Patienten mit erstmaligem ischämischem Hirninfarkt aus vier Europäischen Ländern eingeschlossen. Die Daten wurden erhoben aus medizinischen Aufzeichnungen, Patienteninterviews and einer Patientenuntersuchung innerhalb von 6 bis 36 Monaten nach dem Schlaganfall. Die Kontrolle der potentiell modifizierbaren vaskulären Risikofaktoren nach Schlaganfall wurde gegen die Empfehlungen in aktuellen Europäischen Leitlinien verglichen.

Ergebnisse

Insgesamt wurden 881 Patienten rekrutiert. Das Alter betrug im Median 66 Jahre; 37.5% der Betroffenen waren weiblich; die durchschnittliche Zeit zwischen Schlaganfallereignis und dem Interview betrug 550 Tage. Zum Zeitpunkt des Interviews rauchten 17.6% der Schlaganfallpatienten Zigaretten, 35.5% wiesen einen Body Mass Index =30?kg/m2 auf, 62.4% hatten erhöhte Blutdruckwerte und 75.7% erhöhte LDL Cholesterin Werte. Thrombozythenfunktionshemmer oder orale Antikoagulantien wurden von 87.2%, blutdrucksenkende Medikamente von 84.4% und Statine von 56.8% der Schlaganfallpatienten eingenommen. Von den Patienten, die blutdrucksenkende oder cholesterinsenkende Medikamente zum Zeitpunkt des Interviews einnahmen, erreichten 34.3% und 34.4% die Zielwerte für Blutdruck-oder Gesamtcholesterin gemäß damals gültigen Europäischen Leitlinien.

Schlussfolgerung

Das EUROASPIRE III Schlaganfall-spezifische Modul konnte zeigen, dass die Sekundärprävention sowie die Kontrolle vaskulärer Risikofaktoren bei Patienten nach einem ischämischen Schlaganfall in vier Europäischen Zentren zum Zeitpunkt der Studie noch verbesserungsfähig war. Insgesamt erreichte etwa die Hälfte aller Patienten nicht die Risikofaktor Zielwerte gemäß Europäischen Leitlinien.