Variations in quality indicators of acute stroke care in 6 european countries: The european implementation score (eis) collaboration


Wiedmann S, Norrving B, Nowe T, Abilleira S, Asplund K, Dennis M, Hermanek P, Rudd A, Thijs V, Wolfe CD, Heuschmann PU. Stroke. 2012;43:458-463

Hintergrund

Zum Vergleich der Qualität der akuten Schlaganfallversorgung zwischen verschiedenen Krankenhäusern werden häufig Qualitätsindikatoren verwendet. Obwohl es verschiedene regionale und nationale Audits in Europa gibt, die die Qualität der Akutversorgung des Schlaganfalls dokumentieren, gibt es keinen europaweiten Konsens zu Qualitätsindikatoren.

Methoden

Eine Übersicht über im Jahr 2007 aktive europäische Stroke Audits wurde im Rahmen des EU-geförderten FP7 Projekts „The European Implementation Score (EIS)“ erstellt. Zwischen 11/2009 und 07/2010 wurde eine Querschnittsstudie sowie eine Reihe qualitativer Interviews durchgeführt um den Inhalt, die Charakteristiken, die Berichterstattung, Feedback und Benchmarking sowie die Entwicklung, Auswahl und Inhalte der verwendeten Qualitätsindikatoren zu untersuchen. Die gesammelten Informationen wurden durch Vertreter der jeweiligen Audits validiert.

Ergebnisse

2 regionale (Flandern, Katalonien) und 4 nationale (Deutschland, Schottland, Schweden, England/Wales/Nordirland) Audits nahmen an der Studie teil. Insgesamt wurden 123 unterschiedliche Parameter definiert, die als Qualitätsindikatoren herangezogen wurden (91 Prozess-, 24 Outcome-, und 8 Strukturindikatoren). Die Gabe von Antikoagulanzien bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall und Vorhofflimmern und die Durchführung einer Bildgebung des Gehirns waren die einzigen Qualitätsindikatoren, die in allen Audits verwendet wurden. Vier Qualitätsindikatoren (Behandlung auf einer Stroke Unit, die Durchführung eines Dysphagiescreenings, Lipidsenkende Medikation und Lysetherapie) wurde in 5 Audits verwendet. Große Unterschiede zwischen den Audits gab es auch in den Methoden hinsichtlich des Entwicklungs- und Auswahlprozesses der Qualitätsindikatoren, Einschlusskriterien, Erfassungsgrades der Bevölkerung sowie in der Datendokumentation, Datenerfassungsmethoden oder der verfügbaren Nachbefragungsinformationen.

Schlussfolgerung

Durch die große Vielfalt der Messung der Qualität der akuten Schlaganfallversorgung ist ein Vergleich der Schlaganfallversorgung erschwert. Gemeinsame Standards zur Definition von Qualitätsindikatoren und die Datenerfassung um diese Indikatoren berechnen zu können, sollten europaweit definiert werden.