Rinderfinnenbandwurmbefall
Erreger
Der Rinderfinnenbandwurm Taenia saginata erreicht eine Länge von 4 - 12 m und lebt im Dünndarm des Menschen als alleinigem Endwirt. Zwischenwirt ist das Rind und möglicherweise auch das Rentier. Das dort vorkommende Lavenstadium ("Finne") wurde vor Entdeckung des parasitären Zyklus als eigene Art ("Cysticercercus bovis") missverstanden. Finnen sind stecknadelkopf- bis erbsengroße weißliche Blasen mit durchscheinender Kopfanlage.
Verbreitung und Übertragungswege
Taenia saginata ist weltweit verbreitet. Die Infektion des Menschen erfolgt durch Aufnahme von nicht durchgegartem Fleisch. Nach einer Präpatenzzeit von ca. 12 Wochen scheidet der Mensch scheidet täglich 4 - 9 Glieder mit jeweils ca. 100.000 Eiern aus.
Die Finnen kommen ausschließlich beim Rind vor. Die Befallsraten liegen in Deutschland unter 5%; in Ländern mit niedrigem Hygienestandard und unzureichender Abwasserbehandlung sind sie deutlich höher.
Krankheitsbild
Infektionen mit dem Rinderfinnenbandwurm bleiben häufig über Jahre beschwerdefrei. Selten werden Übelkeit, Appetitstörungen, Maldigestion oder Malabsorption beobachtet.
Diagnostik
Standardmethode zur Feststellung eines Rinderfinnenbandwurmbefalls ist der Nachweis der Bandwurmglieder (Proglottiden), die meist einzeln gefunden werden und eigenbeweglich sind. Seltener sind einzelne Eier nachweisbar. Das Auffinden der Finnen beim Rind erfolgt im Rahmen der Fleischuntersuchung u. a. durch die sog. Kaumuskelschnitte.