Nitrosamine – Mögliche Aufnahmequellen für den Menschen

Enstehung von Nitrosaminen

Nitrosamine entstehen im sauren Milieu durch Einwirkung nitrosierender Stoffe (z. B. Nitrit oder Stickoxide) auf nitrosierbare Stoffe (sekundäre Amine).

Strukturformel:

Zeichnung der Strukturformel

Aufnahme über die Nahrung

Nitrosamine können bei der Nitrosierung von Aminen entstehen, die in vielen Lebensmitteln vorkommen. Insbesondere in Bier und Malzkaffee wurden Nitrosamine nachgewiesen. Durch technische Veränderungen bei der Malzherstellung (Einsatz der indirekten Befeuerung beim Darren) wurde das Problem weitestgehend gelöst. Daher werden nur noch in seltenen Fällen nitrosaminhaltige Malzproben gefunden. Auch in gepökelten Fleischwaren sind Nitrosamine kaum noch nachweisbar. Ascorbinsäure (Vitamin C) und ihre Salze können die Nitrosierung hemmen und werden heute u. a. aus diesem Grund bei der Wurst- und Fleischerzeugung eingesetzt.

Durch geänderte Herstellungsverfahren wurde der Nitrosamingehalt von Bier und Fleischwaren und damit auch die Gesamtaufnahme aus der Nahrung deutlich gesenkt. Das gesundheitliche Risiko wird als gering eingeschätzt.

 

Aufnahme über Bedarfsgegenstände

Bei der Kautschukherstellung werden aminhaltige Chemikalien als Konservierungsstoffe bzw. Vulkanisationsbeschleuniger verwendet, die während des Produktionsprozesses zu Nitrosaminen umgewandelt werden können. Die für die Nitrosierung erforderlichen Stickoxide sowie Nitrit finden sich in der Luft, in Bestandteilen der Latexmischung und auch im menschlichen Speichel. Bei der chemischen Untersuchung dieser Produkte (z. B. Babysauger, Luftballons und Gummihandschuhe) werden nicht nur die vorliegenden Nitrosamine erfasst, sondern auch die sogenannten "nitrosierbaren Stoffe".

In der Bedarfsgegenstände-Verordnung sind Höchstwerte für Luftballons sowie das Minimierungsgebot für Babysauger festgelegt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) überprüft ständig die Einhaltung dieser Vorschriften.

Aufnahme über kosmetische Mittel

Kosmetische Mittel können aus zwei Gründen mit Nitrosaminen, insbesondere mit N-Nitrosodiethanolamin (NDELA) belastet sein:

  • Einsatz von Rohstoffen, die mit Nitrosaminen bzw. ihren Vorläufern verunreinigt sein können,
  • Bildung im Kosmetikprodukt während der Herstellung oder Lagerung durch Reaktion zwischen nitrosierenden Stoffen und nitrosierbaren Aminkomponenten.

Das LGL untersucht stichprobenweise Kosmetische Mittel auf Rückstände an N-Nitrosodiethanolamin (NDELA), bei denen aufgrund der verwendeten Inhaltsstoffe eine Nitrosaminbildung im Produkt möglich scheint.