Meningokokken

Hirnhautentzündungen durch Meningokokken unterschiedlicher Serotypen treten weltweit auf. In Europa und Nordamerika besteht eine Häufung im Winter und im Frühjahr. Eine Erkrankung kann in jedem Lebensalter vorkommen. Die häufigsten Erkrankungen findet man aber im Säuglings-und Kindesalter sowie im Jugendalter.

Bei etwa 5 bis 10 % der Bevölkerung kommen im Nasen-Rachen-Raum Meningokokken vor. Aus teilweise noch unbekannten Gründen entwickelt nur ein geringer Anteil dieser Keimträger Krankheitserscheinungen.

Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. In der Regel ist ein enger Kontakt mit dem Keimträger erforderlich. Meningokokkenerkrankungen verlaufen meist schwer. Bestimmte Formen können innerhalb von Stunden zum Tod führen.

Deshalb muss bereits bei Frühsymptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden! Enge Kontaktpersonen von an Meningokokken Erkrankten müssen zudem schnellstmöglich mit Antibiotika behandelt werden.

Impfung

Je nach Serotyp stehen unterschiedliche Impfstoffe zur Verfügung:

  • Impfstoff gegen Meningokokken der Serogruppe C mit lang andauerndem Impfschutz (auch für Kinder unter zwei Jahren geeignet).
  • Kombinationsimpfstoff gegen Meningokokken der Serogruppen A, C, W und Y.
  • Impfstoff gegen Meningokokken der Serogruppe B.

Wer soll sich impfen lassen?

  • Alle Kinder ab 12 Monaten gegen Meningokokken der Serogruppe C (Nachholimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe C für ungeimpfte Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr).
  • Personen mit Immundefekt gegen die Serotypen A, C, W, Y und/oder B (sofern für die Altersgruppe zugelassen).
  • Gefährdetes Laborpersonal gegen die Serotypen A, C, W, Y und B.
  • Reisende, die in Länder mit vermehrtem Vorkommen von Meningitiserkrankungen reisen, besonders bei engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, sowie Mekkapilger (Hadsch, Umrah) vor Reiseantritt gegen die Serotypen A, C, W, Y (sofern für die Altersgruppe zugelassen).
  • Schüler und Studenten vor Langzeitaufenthalten in Ländern mit empfohlener allgemeiner Impfung entsprechend den Empfehlungen der Zielländer.
  • Im Rahmen von Ausbrüchen oder regionalen Häufungen auf Empfehlung der Gesundheitsbehörden.

Die individuelle Notwendigkeit für eine Impfung gegen Meningokokken sollte z. B. beim Hausarzt geklärt werden.

Zeitpunkt der Impfung

Alle Kinder ab zwölf Monaten gegen Meningokokken der Serogruppe C (Nachholimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe C für ungeimpfte Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr).

Alle weiteren genannten Impfungen nach individueller Indikation am besten in Absprache mit z. B. dem Hausarzt oder im Rahmen einer reisemedizinischen Beratung.

Häufigste Impfreaktionen

In seltenen Fällen kann es an der Einstichstelle zu Rötungen, Schwellungen und leichten Schmerzen sowie zu Abgeschlagenheit und leichtem Fieber kommen.

Weitere Informationen zu Meningokokken auf der Seite der BZgA und des RKI.

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